Das Potenzialfeld Comparative Area Studies and Transregional Studies bietet im inner- und zwischenuniversitären Kontext eine Plattform für Vernetzung und Kooperation interessierter und engagierter Forschender sozial-, kultur- und geisteswissenschaftlicher Disziplinen und soll den Austausch auf theoretisch-konzeptioneller und methodisch-empirischer Ebene erleichtern.
Im Gegensatz zu den traditionellen Area Studies streben die Comparative Area Studies eine Überwindung der exotisierenden Betrachtung nicht-westlicher Weltregionen durch europäische und US-amerikanische Forschende an. Über den kontextsensiblen Vergleich konkreter Forschungsgegenstände suchen sie nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden; dabei orientieren sie sich nicht an fest definierten räumlichen Containern, sondern an flexibel zu wählenden, inhaltlich begründeten Bezugspunkten.
Die Transregional Studies betonen Verbindungslinien bzw. „entanglements“ zwischen Weltregionen in den unterschiedlichsten Themenfeldern und Disziplinen. Diese sind oft multidirektional: Transfers erfolgen von Nord nach Süd, Süd nach Nord und – immer noch unterforscht – zwischen Regionen des „Globalen Südens“. Es geht hier um Theorien von Raum, um Bewegungen von Menschen, Gütern und Ideen im Raum und deren theoretische Grundlagen.
Im Potenzialfeld Comparative Area Studies and Transregional Studies steht der interdisziplinäre Austausch zur Erlangung neuer Blickwinkel auf Veränderungsprozesse in verschiedenen regionalen Kontexten, beeinflusst durch multidimensionale transregionale Verflechtungen, im Mittelpunkt. Mit dem Aufbrechen traditioneller, eurozentrischer Strukturen und Denkmuster in Forschung, Politik und Gesellschaft ergeben sich auch an der Albert-Ludwigs-Universität völlig neue Möglichkeiten trans- und interdisziplinären Arbeitens. Aufbauend auf den Erfahrungen erfolgreicher interdisziplinärer Projekte zu China und Ostasien sowie den Strukturen des Center for Transcultural Asian Studies (CETRAS) und des Maria Sibylla Merian Institutes for Advanced Studies in Africa (MIASA) werden mit dem Potenzialfeld Comparative Area Studies and Transregional Studies an der Albert-Ludwigs-Universitätneue Wege der Kooperation betreten, die sich hervorragend in den European Campus mit seinen verschiedenen wissenschaftlichen Schwerpunkten integrieren lassen. Hierzu sind Forschende aller regionalen und thematischen Schwerpunkte herzlich eingeladen.
Für Fragen zur Beteiligung am Potenzialfeld Comparative Area Studies and Transregional Studies stehen die Sprecher und die Sprecherin Johanna Pink (johanna.pink@orient.uni-freiburg.de), Tim Freytag (tim.freytag@geographie.uni-freiburg.de) und Andreas Mehler (andreas.mehler@abi.uni-freiburg.de) gern zur Verfügung.
Dekolonialität – Decoloniality
Das Potenzialfeld Comparative Area Studies and Transregional Studies arbeitet derzeit an der Ausarbeitung eines Verbundforschungsprojekts zur Dekolonialität in globaler Perspektive.
Veranstaltungen
- Sommersemester 2022, Do 18.00 – 20.00 Uhr: Krieg in der Ukraine: Hintergründe und Perspektiven
- 24.01.2022: Vortrag Jakob Vogel (Centre Marc Bloch, Berlin): Die „Kolonialwissenschaften“ im französischen Hochschulsystem seit dem 19. Jahrhundert und ihr heutiges Erbe in Frankreich
- 29.10.2021: Sabelo J. Ndlovu-Gatsheni (Bayreuth): Cognitive Imperialism in African Studies: Reflections on Decolonial Turns
- WS 2020/21 (Mo 16-18 Uhr): “Feldforschungs-Kolloquium // Field Research Colloquium” per Videokonferenz
- 13.7.2020: Vortrag “Was nützt der Begriff der Area Studies? Aus der Perspektive einer Wissenshistorikerin” von Prof. Dr. Anne Kwaschik
- 31.10.–2.11.2019: Theorie und Praxis. Philosophie in globaler Perspektive
- 22.10.2019: Vortrag „Die Vermessung des Imperiums“ von PD Dr. Jörn Happel
- 10.10.2019: Retreat im Haus Wiesneck (zum Protokoll)