Siegelement der Uni Freiburg in Form eines Kleeblatts

Session: Gibt es noch „Deutsche Forstwissenschaften?“ – Das schleichende Verstummen deutschsprachiger forstwissenschaftlicher Publikationsorgane & die Frage nach dem Zustand der forstwissenschaftlichen Fachöffentlichkeiten

Übersicht / Overview

Titel / Title: Gibt es noch „Deutsche Forstwissenschaften?“ – Das schleichende Verstummen deutschsprachiger forstwissenschaftlicher Publikationsorgane & die Frage nach dem Zustand der forstwissenschaftlichen Fachöffentlichkeiten

Thema / Topic: 4. Die Anpassung im Kopf: Wald, Forstbetrieb und Gesellschaft im Wandel / Mental adaptation: forest, forestry and society in transition

Leitung / Coveners: Roderich von Detten & Marc Hanewinkel

Bevorzugte Sprache / Preferred language: Deutsch / German

Inhalte / Content: Vorträge & Panel-Diskussion / oral presentations & panel discussion

Beschreibung / Description

Dass die Frage, ob es überhaupt noch Deutsche Forstwissenschaften gibt, gestellt werden muss, ist angesichts der Historie, v.a. aber angesichts der Tatsache, dass das Thema Wald in Zeiten des Klimawandels gesellschaftlich breit diskutiert wird, tatsächlich bemerkenswert. Mindestens zwei Beobachtungen werfen diese Frage aber mit Dringlichkeit auf: 1. Mit der AFJZ existiert nur noch eine wissenschaftliche Zeitschrift, in der auf Deutsch publiziert werden kann 2. Anders als in Fächern wie den Rechtswissenschaften, der Soziologie oder den Geschichtswissenschaften gibt es in den Forstwissenschaften keine wissenschaftlichen Fachöffentlichkeiten (z.B. in Form von online-Plattformen, in denen  führende WissenschaftlerInnen publizieren, Debattenbeiträge liefern, Rezensionen publiziert werden etc.), in denen der Austausch zwischen Wissenschaften und Forstpraxis einerseits, mit Politik und Gesellschaft anderseits stattfinden kann und aktuelle Debatten jenseits von politischen Agenden geführt werden – in denen also einerseits wissenschaftliche Erkenntnisse nach außen getragen und zur Diskussion gestellt werden, in denen andererseits Kritik & Impulse in die Forstwissenschaften hineingetragen werden können.

Die Fragen nach der Sprache in den Wissenschaften sowie den wissenschaftlichen Publikationsformen und -foren ist nicht allein eine formale Frage: sie verweisen darauf, dass eine sich aus den verschiedensten (aufzuarbeitenden!) Gründen vollzogene, in den Forstwissenschaften auch disziplinäre Abschließung des Wissenschaftsbetriebs mit Risiken für die Zukunft des Fachbetriebs verbunden ist, wenn dadurch gesellschaftliche Legitimität verloren geht.

Die vorgeschlagene zweistündige Session besteht aus zwei Teilen:

  1. drei Vortrags-Impulse (a. Außenansicht: Informationen sowohl zur Entwicklung des forstwiss. Publikationswesens als auch Einblicke in die wiss. Fachöffentlichkeiten anderer Disziplinen; Überblick über Möglichkeiten alternativer Publikationsformen sowie -foren incl. Finanzierungsfragen; Vertreter Unibibliothek Freiburg b. Innenansichten: Editoren wiss. Zeitschriften, die im forstlichen Bereich veröffentlichen; evtl. AFJZ o. Annals of Forest Science c. Anregungen: belebte und belebende wiss. Fachöffentlichkeiten außerhalb der Forstwissenschaften;  evtl. „Verfassungsblog“ oder „Soziopolis“)
  2. Interaktives Format zum Thema „Gibt es noch „Deutsche Forstwissenschaften? – und wenn ja: Wo und Wie?“ mit moderierter Diskussion zur Frage, wie sich die forstwissenschaftlichen Fachöffentlichkeiten nach innen und außen gestalten lassen.

Keywords: Forstwissenschaften, Fachdebatten, Publikationskultur, Publikationsformen, Streitkultur