Siegelement der Uni Freiburg in Form eines Schildes

Gute Bewertungen von Postdocs und Promovierenden für die Universität Freiburg

Freiburg, 24.06.2025

Wie erleben Promovierende und Postdocs an der Universität Freiburg ihre wissenschaftliche Qualifizierungsphase? Welche Perspektiven sehen sie für ihre Karriere – und welche Verbesserungswünsche haben sie? Die nun veröffentlichten Ergebnisse der ersten zentralen Befragung geben fundierte Einblicke.

Zwei Laborant*innen schauen sich im Labor einen Monitor an.
Foto: Klaus Polkowski / Universität Freiburg

2024 führten das Freiburg Graduate Centre und die Abteilung Gleichstellung, Diversität und akademische Personalentwicklung erstmals eine umfassende Befragung unter Promovierenden und Postdocs der Universität durch. Ziel war es, deren Erfahrungen und Erwartungen systematisch zu erfassen – als Grundlage für eine gezielte Weiterentwicklung der universitären Strukturen im Bereich Forschung und wissenschaftliche Karriere. Die Befragung orientiert sich an deutschlandweiten, wissenschaftlich durchgeführten und langjährig erprobten Erhebungen wie der National Academics Panel Study (Nacaps) und dem „Barometer für die Wissenschaft“.

Mit rund 1.100 vollständig ausgefüllten Fragebögen von Promovierenden (22,6 % Rücklaufquote) und über 200 von Postdocs (28,7 %) wurde eine breite und belastbare Datenbasis geschaffen. „Wir danken allen Personen, die an der Befragung teilgenommen haben, sehr herzlich. Durch Ihre Unterstützung erhält die Universität ein wertvolles und repräsentatives Bild der Arbeits- und Forschungssituation unserer Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen“, so Prof. Dr. Sylvia Paletschek, Prorektorin für Universitätskultur.

66.3 %

der Promovierenden sind mit der Qualität ihrer Betreuung zufrieden

Positive Signale bei Betreuung, Arbeitsklima und Motivation

Die Mehrheit der Promovierenden bewertet die Qualität ihrer Betreuung auf einer fünf-stufigen Skala als „gut“ bis „sehr gut“ – rund 66,3 % zeigen sich zufrieden. Das Verhältnis zu Führungskräften wird von 75,8 % der Postdocs positiv eingeschätzt. Postdocs, die regelmäßig Mitarbeitendengespräche führen, sind dabei signifikant zufriedener mit ihrer Führungskraft. Die Frage, ob ihnen ihre wissenschaftliche Arbeit Freude macht, beantworten 79,5 % der Promovierenden auf einer fünfstufigen Skala mit „ja“ oder „eher ja“, bei den Postdocs sind es 94,1 %.

Bei der Entscheidung für die Universität Freiburg sind für Postdocs vor allem die Aspekte „Verwirklichung der eigenen Forschungsidee“ (73,3 % bewerten das als „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“), „Stellenangebot“ (70,5 % „sehr wichtig oder „eher wichtig“) sowie „Fachlicher Schwerpunkt“ (71,9 % „sehr wichtig oder „eher wichtig“) relevant.

Portrait von Frau Prof. Dr. Sylvia Paletschek.

„Wir danken allen Personen, die an der Befragung teilgenommen haben, sehr herzlich. Durch Ihre Unterstützung erhält die Universität ein wertvolles und repräsentatives Bild der Arbeits- und Forschungssituation unserer Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen.“

Prof. Dr. Sylvia Paletschek

Prorektorin für Universitätskultur, Universität Freiburg

Wissenschaft als Ziel – aber auch Zweifel vorhanden

35,6 % der Postdocs streben eine Professur an. Gleichzeitig denken 70,4 % der Postdocs über Alternativen zur Wissenschaft nach. Beide Werte entsprechen dem Bundesdurchschnitt, wie Vergleichsstudien (etwa das Barometer für die Wissenschaft 2024) zeigen. 14,9 % der Promovierenden denken „ständig“ oder „oft“ über einen Abbruch der Promotion nach – in der deutschlandweiten Studie „National Academics Panel Study“ sind es 10 %. 64,2 % der Promovierenden an der Universität Freiburg haben dagegen „selten“ oder „niemals“ diesen Gedanken. Als Gründe für die Abbruchgedanken nennen Promovierende etwa die hohe Arbeitsbelastung oder die Vereinbarkeit mit dem Privatleben; Postdocs „Mangelnde Karriereperspektiven“ und die „Vereinbarkeit von Wissenschaft und Privatleben“. „Die Befragung ergab, dass insbesondere Promovierende sich mehr Angebote zu Coaching und Karriereberatung wünschen – entsprechende Maßnahmen haben wir direkt angestoßen“, sagt Prof. Dr. Stefan Rensing, Prorektor für Forschung und Innovation.

Portrait von Prof. Dr. Stefan Rensing

„Die Befragung ergab, dass insbesondere Promovierende sich mehr Angebote zu Coaching und Karriereberatung wünschen – entsprechende Maßnahmen haben wir direkt angestoßen.“

Prof. Dr. Stefan Rensing

Prorektor für Forschung und Innovation, Universität Freiburg

Forschungsbedingungen meist gut bewertet – mentale Gesundheit im Fokus

Bei den Rahmenbedingungen für Forschung werden besonders die Laborausstattung, der Zugang zu Laboren, sowie die Leistungen der Universitätsbibliothek positiv bewertet. Verbesserungsbedarf sehen die Promovierenden und Postdocs dagegen bei der IT-Ausstattung und den Personalressourcen (z.B. Unterstützung durch Hilfskräfte).

Ähnlich wie bei vergleichbaren Befragungen von Wissenschaftler*innen zeigen rund doppelt so viele Personen wie in der Allgemeinbevölkerung depressive Symptome, insgesamt etwa 22,5 % der Promovierenden und 21,2 % der Postdocs.

Anstoß für Veränderung

In den Antworten auf eine offene Frage äußerten die Befragten ihre Wertschätzung für die Initiative: Die Universität höre zu, nehme ihre Bedürfnisse ernst und schaffe erstmals Transparenz. Genannte Wünsche betreffen unter anderem Vertragsbedingungen, bessere Planbarkeit, qualifizierte Betreuung und eine offenere Führungskultur. Die Ergebnisse der Befragung fließen nun in die strategische Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Personalentwicklung und das Diversity-Audit der Universität ein. Die nächste Befragung ist für 2027 geplant.

Um zu diskutieren, welche Maßnahmen auf Basis der Daten konkret angestoßen werden können, sind alle Universitätsmitglieder herzlich eingeladen, an der geplanten Diskussionsveranstaltung am 20. Oktober 2025 teilzunehmen (9:00 Uhr bis 12:30 Uhr, Aula, KGI).

Weitere Informationen

Eine ausführliche Zusammenfassung der Ergebnisse für die Gesamtuniversität steht auf der Website des Freiburg Graduate Centre und auf der Website der Abteilung Gleichstellung, Diversität und akademische Personalentwicklung zur Verfügung:

Zu einem späteren Zeitpunkt werden auch Ergebnisse für die einzelnen Fakultäten veröffentlicht.

Kontakt

Hochschul- und Wissenschaftskommunikation

Universität Freiburg
Tel.: +49 761 203 4302
E-Mail: kommunikation@zv.uni-freiburg.de