Martin Heidegger, 1889 im oberschwäbischen Meßkirch geboren und 1976 in Freiburg gestorben, gilt bis heute als der größte deutsche Philosoph des 20. Jahrhunderts. Diese hohe Wertschätzung gereicht der Universität Freiburg, an der er seit 1927 als ordentlicher Professor der Philosophie mit erzwungener Unterbrechung der Nachkriegsjahre lehrte, zu großer Ehre. Doch sein einjähriges Engagement als erster nationalsozialistischer Rektor einer deutschen Universität schmälert diesen Ruhm und führt nach wie vor zu Kontroversen über seine Philosophie und deren Verbindung zum Nationalsozialismus. Der Weg in das Freiburger Rektorat ist umstritten; er lässt sich biographisch erklären oder auch über seinen philosophischen Werdegang, der 1927 mit der Veröffentlichung von „Sein und Zeit“ ihm den Titel eines heimlichen Königs der Philosophie einbrachte. Zweifellos bestand eine Affinität Heideggers zum nationalsozialistischen Denken, wenn er die Erneuerung des deutschen Volkes anstrebte. War jedoch seine Philosophie weder nazistisch noch antisemitisch, trotz einiger weniger antisemitischer Stereotype in den schwarzen Heften? Oder hat sich der Freiburger Philosophieprofessor aus der Welt zurückgezogen, wurde zum einsamen Denker des Schwarzwaldes, der vor der Selbstzerstörung des Menschen durch die Moderne, die Technik, warnte? Die Diskussion um sein Leben und sein Werk wird heute immer offener und breiter ge-führt, nicht länger so einseitig anklagend oder verherrlichend, sondern wie die Referate dieser Ringvorlesung um Verstehen bemüht (Text: Prof. em. Dr. Bernd Martin).
Heideggers Rektorat 1933/34
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