Schutz von Wildbienen

Maßnahmen zur Förderung und zum Schutz von Wildbienen auf den Punkt gebracht

Erhalt und Pflege von bestehenden Habitaten
- Naturnahe Strukturen wie Hecken, Wegsäume, Blumenwiesen, überwucherte Böschungen, Trockenmauern, etc.
- Betrachten Sie “Unkraut” als attraktive Nahrungsgrundlage für Bienen.
- Lassen Sie Brombeeren ein bisschen ranken – viele Bienen lieben die Blüten und einige Arten nisten sogar in den Stängeln.
- Lagern Sie Schnittmaterial auf einem Haufen in einer Ecke des Gartens. Dort finden sich nicht nur für Bienen Nistmöglichkeiten, sondern auch für andere Tiere.
- Lassen Sie abgestorbene Stängel stehen – Bienen nutzen diese als Nistplatz.
Erweiterung des Blütenangebots
- Vielfältige Blüten während der ganzen Vegetationsperiode (Informationen zu bienenfreundlichen Pflanzen z. B. unter wildbienen.info und wildbienen.de und im Bienenweidekatalog).
- Aufpassen bei exotischen Pflanzen und besonderen Züchtungen – diese sind häufig für Bienen ungeeignet. Das gilt insbesondere für gefüllte Blüten, die so gezüchtet wurden, dass weder Nektar noch Pollen zur Verfügung stehen.
- Damit immer genug Nahrung zur Verfügung steht, sollte beim Rasenmähen, aber auch z. B. beim Zurückschneiden von Büschen und Hecken, streifenweise oder abschnittsweise vorgegangen werden. Es sollten also in für Insekten erreichbarer Entfernung blühende Pflanzen stehen gelassen und erst später gemäht werden. Das gilt nicht nur für den heimischen Garten, sondern auch für städtisches Grün und landwirtschaftliche Flächen.

Erweiterung des Nistangebots
- Erhalt und Schaffung von geeigneten Bodenstellen für bodennistende Bienenarten (der Großteil der heimischen Bienenarten). Das können schütter oder kaum bewachsene Flächen, z. B. am Wegrand oder im Rasen sein, Abbruchkanten oder unverputzte Natursteinmauern. Die Flächen sollten besonnt sein und nicht umgegraben werden. (Siehe dazu das Merkblatt erdnistende Wildbienen von wildbee.ch)
- Bienen-Nisthilfen für oberirdisch nistende Bienen. Dabei ist wichtig zu wissen, dass diese Strukturen nur relativ wenige Arten fördern. Nisthilfen können aber die Populationen der entsprechenden Arten erhöhen und somit dazu beitragen, dass zumindest einige Wildbienen im Umkreis vermehrt vorkommen. Wichtig ist, dass die Nisthilfe gut gebaut ist: glatte Locheingänge, variable Lochdurchmesser (3-10 mm), Länge der Röhrchen möglichst mindestens 12 cm. Auch der Standort ist entscheidend für die Besiedelung: Die Nisthilfen sollten wettergeschützt, v. a. gegen Nässe und Wind, aufgestellt werden.


Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel
Das gilt für Insektizide, die direkt auf Insekten wirken, aber auch für Unkrautvernichtungsmittel, die die Nahrungsressourcen für Bienen zerstören. Ideal ist ein völliger Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel im heimischen Garten. Stattdessen robuste, an den Standort angepasste Sorten verwenden.
Informationsmaterialien

Buchtipp
Das „Praxishandbuch Nutzpflanzenbestäubung“ befasst sich mit der Förderung von Bestäubern in Agrarlandschaften. Es enthält detaillierte Pflanzen- und Bienensteckbriefe sowie konkrete Maßnahmen, um Bestäuber gezielt zu unterstützen und dadurch die Bestäubungsleistung zu steigern.

Flyer Insektenhaus
Der Flyer informiert darüber, welche Insekten in Insektenhäusern nisten und beinhaltet nützliche Tipps zum Bau von Wohn- und Überwinterungsstätten für Wildbienen und Wespen.

Flyer Nützlinge im Garten
Mit diesem Flyer informieren wir über konkrete Maßnahmen zur Förderung von Wildbienen und Solitärwespen im eigenen Garten sowie den Rückgang der Masse an Insekten und dessen Ursachen.
Weitere Informationen zur Lebensweise von Wildbienen
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Webseite des renommierten Bienenexperten Paul Westrich
Informationen zur Lebensweise und zum Schutz von Wildbienen
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Informationsseite zur Lebensweise und zum Schutz von Wildbienen
Detaillierte Art-Beschreibungen und Fotos fast aller in Deutschland vorkommenden Bienenarten
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Wildbienen-Kataster
Detaillierte Informationen zu den Wildbienen Baden-Württembergs in einer umfangreichen Datenbank
Weitere Informationen zur Förderung und zum Schutz von Wildbienen
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Homepage des renommierten Bienenexperten Paul Westrich
Informationen zur Lebensweise und zum Schutz von Wildbienen (z. B. unter der Rubrik „Artenschutz“)
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Informationsseite zur Lebensweise und zum Schutz von Wildbienen
Detaillierte Art-Beschreibungen und Fotos fast aller in Deutschland vorkommenden Bienenarten
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NGO wildBee.ch (bis Nov 2020)
Merkblatt Erdnistende Wildbienen
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NGO IG Wildbiene (NEU ab Ende 2020)
Informationen zu Schutzmaßnahmen für Bienen
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Bienenweidepflanzenkatalog des Landes Baden-Württemberg
Maßnahmen zum Bienen- und Insektenschutz
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Rieger-Hofmann GmbH
Saatgut für bienenfreundliche Blühstrukturen
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Syringa Kräutergärtnerei GbR
Saatgut für bienenfreundliche Blühstrukturen
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Ritter Saatgut
Saatgut für bienenfreundliche Blühstrukturen
Praxisbeispiel für angewandten Naturschutz im Urbanen Raum
Im Rahmen der Lehre errichteten Studierende Insektenhäuser in Freiburg
Im Rahmen der Module „Stadt, Garten Landschaft und Gestaltung“ (2016-2018) und „Nachhaltige Landnutzung und Naturschutz“ (2017-2018) bauten Studierende unter der Anleitung von Felix Fornoff insgesamt zehn Insektenhäuser in Freiburg.
In den von der Professur für Naturschutz und Landschaftsökologie angebotenen Lehrveranstaltungen spielt der Praxisbezug eine wichtige Rolle. Auf Grundlage des in den Modulen erlernten Wissens über Wildbienenökologie und -taxonomie haben die Studierenden das Insektenhaus selbst gestaltet und die Materialien entsprechend ausgewählt. Besonders wichtig war dabei, dass die vielfältigen Materialien den zahlreichen Insektenarten geeignete Nistmöglichkeiten bieten.
Das Insektenhaus wurde in der Schreinerei des Forstbotanischen Gartens der Universität Freiburg angefertigt. Zusätzlich haben die Studierenden Flyer zu Nisthilfen, Bienenblumen und solitären Wespen erstellt. Die Kommilitoninnen und Kommilitonen aus dem vorangegangenen Jahrgang haben Schautafeln angefertigt, die die Öffentlichkeit über Ökologie, Lebensraumansprüche und Verhaltensweisen der Tiere sowie deren Relevanz für den Menschen informieren.


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Pressemitteilung vom 21.03.2016
„Haus für wilde Singles“ – Freiburger Forscher und Studierende errichten ein Insektenhaus für mehr als 120 alleinlebende Bienen- und Wespenarten
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Pressemitteilung vom 06.04.2018
„Summ, summ, summ“ – Ein neues Bienenhotel bietet Insekten Unterschlupf – Studierende haben es in einem Seminar angefertigt
Standorte der Insektenhäuser der Universität Freiburg
