Siegelement der Uni Freiburg in Form eines Schildes

„Wir begleiten Studierende und Studieninteressierte auf ihrem gesamten Studienweg an der Universität Freiburg“

Freiburg, 06.10.2025

Studienstart, Lernstrategien oder mentale Gesundheit – Das Service Center Studium (SCS) ist für Studierende und Studieninteressierte die zentrale Anlaufstelle bei Fragen und Problemen rund ums Studium. Im Interview sprechen Kari Reulecke, Leiterin des SCS, und Friedrich Arndt, Leiter des SCS-Bereichs Zentrale Studienberatung, über die vielfältigen Beratungsangebote, erzählen, welche Themen besonders häufig angesprochen werden und erklären, warum Studienzweifel ein gutes Zeichen sein können.

Zwei Frauen sitzen an einem Tisch und unterhalten sich in einem Beratungsraum der Universität.
Die Mitarbeitenden der Zentralen Studienberatung unterstützen Studierenden und Studieninteressierte bei Fragen und Problemen rund ums Studium an der Universität Freiburg. Foto: Jürgen Gocke / Universität Freiburg

Welche Angebote und Hilfestellungen bietet das Service Center Studium für Studierende und Studieninteressierte?

Kari Reulecke: Wir bieten ein umfassendes Beratungs- und Unterstützungsangebot für Studieninteressierte und Studierende. Der Servicegedanke und die Nutzerorientierung stehen dabei im Zentrum unserer Arbeit – unabhängig davon, ob es um die Administrierung der Studierendenangelegenheiten oder um die Beratung und Betreuung der Ratsuchenden geht. Von Bewerbung, Zulassung zum Studium, Einschreibung, Rückmeldung, Exmatrikulation bis zu spezifischen Themen: Wir begleiten Studierende und Studieninteressierte auf ihrem gesamten Studienweg an der Universität Freiburg. Unser Ziel ist es, Ratsuchenden Orientierung und Sicherheit zu geben – ganz gleich, ob es um konkrete Fragen, Unsicherheiten oder Sorgen geht. Über unsere Hotline, per E-Mail oder im persönlichen Gespräch in der Zentralen Studienberatung stehen wir allen offen. Zusätzlich haben wir spezielle Angebote für internationale Studierende und besondere Zielgruppen.

Wie sieht das Beratungsangebot der Zentralen Studienberatung konkret aus?

Friedrich Arndt: Studierende und Interessierte können ohne Termin zur offenen Sprechstunde kommen, die wir immer montags, dienstags und donnerstags anbieten. Zusätzlich vergeben alle Einzelberater*innen unseres Teams auch Termine für längere Gespräche von etwa 50 Minuten in Präsenz, per Videocall oder Telefon. Gerade bei persönlicheren Anliegen ist das Vertrauensverhältnis zwischen Beratendem und Ratsuchendem zentral. Dafür braucht es neben professionellem Beratungshandeln auch Zeit – und manchmal suchen wir zunächst gemeinsam die passende Kollegin für den Fall.

Wie läuft eine Beratung bei Ihnen ab? Müssen Interessierte im Vorfeld etwas vorbereiten oder mitbringen?

Friedrich Arndt: Wer zur Beratung kommt, muss nicht zwingend etwas vorbereiten, auch wenn es manchmal hilfreich sein kann. Studieninteressierte können gern erste Ideen zu ihrer Studienwahl mitbringen, aber es ist genauso in Ordnung, noch ganz am Anfang zu stehen. Wir sind die Erstanlaufstelle – egal, wie viel Vorwissen jemand hat. Wir helfen dabei, die nächsten Schritte zu finden, stellen hilfreiche Tools vor und zeigen Methoden zur Studienwahl.

Bei Studierenden hängt die Beratung vom Anliegen ab: Kurze Fragen klären wir schnell, bei komplexeren Themen wie Zweifeln beim Fachwechsel oder bei Schwierigkeiten im Studium schauen wir gemeinsam genauer hin. Grundsätzlich bemühen wir uns, allen Ratsuchenden innerhalb von drei Wochen einen Termin anzubieten. In dringenden Fällen, etwa bei Fristen oder in Krisen, versuchen wir auch kurzfristige Termine zu ermöglichen – wobei dann die Offene Sprechstunde die erste Wahl ist.

Zu welchen Themen beraten Sie Studierende und Studieninteressierte?

Friedrich Arndt: Studieninteressierte beraten wir zu allen Fragen der Studienorientierung – zum Beispiel zu Studienwahl, Hochschulsystem, Berufsperspektiven oder zur Studienorganisation.

Studierende unterstützen wir bei allen Anliegen rund ums Studium. Das reicht von Zweifeln am gewählten Fach über Lernstrategien bis hin zu persönlichen Herausforderungen. Auch für spezifische Anliegen wie etwa Studieren mit Kind oder mit chronischen Erkrankungen ist unsere Beratung offen. Besonders bei chronischen Erkrankungen arbeiten wir eng mit der zuständigen Beauftragten für Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung zusammen, die auch Ansprechpartnerin für Nachteilsausgleiche ist und ihr Büro ebenfalls im SCS hat. Bei Bedarf vermitteln wir auch an die psychotherapeutische Beratungsstelle des Studierendenwerks, wo kurzfristig therapeutische Unterstützung möglich ist.

Ein Mann mit Brille und lockigem Haar steht vor einer rötlichen Wand. Er trägt ein blaues Poloshirt mit geöffnetem Kragen und blickt neutral in die Kamera.

„Wichtig ist, dass bei Studienzweifeln das Ergebnis nicht zwangsläufig „Abbruch“ oder „Wechsel“ heißen muss. Manchmal reicht auch eine neue Justierung oder die Frage nach dem Warum. Gemeinsam können wir Perspektiven entwickeln, woraus neue Motivation entstehen kann.“

Dr. Friedrich Arndt

Leiter der Zentralen Studienberatung des Service Center Studium, Universität Freiburg

Gemeinsam neue Motivation finden

Was raten Sie Studierenden, die das Gefühl haben, sich für das „falsche Studienfach“ entschieden zu haben?

Friedrich Arndt: Während des Studiums können immer wieder Situationen entstehen, in denen man sich fragt, ob das gewählte Studienfach noch das richtige ist. Das sehe ich als gutes Zeichen, denn es zeigt, dass man sich weiterentwickelt und den eigenen Lebensentwurf reflektiert. Wichtig ist, dass bei solchen Studienzweifeln das Ergebnis nicht zwangsläufig „Abbruch“ oder „Wechsel“ heißen muss. Manchmal reicht auch eine neue Justierung oder die Frage nach dem Warum. Gemeinsam können wir Perspektiven entwickeln, woraus neue Motivation entstehen kann.

Gibt es Anliegen, Themen oder Entwicklungen, die Studierende aktuell besonders beschäftigen?

Kari Reulecke: Mentale Gesundheit und der Umgang mit psychischem Stress sind für Studierende besonders seit Corona noch wichtiger geworden. Wir nehmen dieses Thema sehr ernst und setzen auch auf Prävention, zum Beispiel durch regelmäßige Workshops. Beliebt ist beispielsweise ein Online-Angebot zur Resilienz und mentalen Gesundheit, das wir gemeinsam mit der Universität Hamburg anbieten. Ich beobachte außerdem, dass viele Studierende sich Sorgen um die Zukunft machen, etwa angesichts von Kriegen oder dem Erstarken populistischer Strömungen.

Gerade zu Beginn des Studiums kann vieles überfordernd sein. Was raten Sie Studienanfänger*innen?

Friedrich Arndt: Der wichtigste Ort, um als Studienanfänger*in an der Universität anzukommen, ist das eigene Studienfach. Studien zeigen seit Jahrzehnten: Das soziale Ankommen im Studiengang und in der Universitätskultur ist ein großer Erfolgsfaktor. Deshalb empfehlen wir, die Einführungsveranstaltungen zu besuchen, um das Fach, die Kommiliton*innen und die Studienkultur kennenzulernen – und sich auf die neue Erfahrung einzulassen. Wichtig ist aber auch die individuelle Ebene: Es hilft, sich bewusst mit dem eigenen Studium auseinanderzusetzen und zu fragen: Was will ich eigentlich? Welche Ziele verbinde ich damit? Was brauche ich persönlich, um gut studieren zu können? Solche Überlegungen können eine wichtige Motivationsbasis schaffen.

Viele Studierende zögern, sich bei Herausforderungen und Problemen Unterstützung zu holen…

Friedrich Arndt: Ich nehme diese Hemmschwelle auch wahr. Doch meist verfliegt die Unsicherheit schnell, wenn die Studierenden merken, dass ihnen echte Menschen gegenübersitzen, die versuchen, Ängste abzubauen und gemeinsam Lösungen zu finden.

Wichtig ist mir zu betonen: Unsere Beratung ist neutral, unabhängig und vertraulich. Es gibt kein Abhängigkeitsverhältnis. Informationen zu Fällen gebe ich nur weiter, wenn Ratsuchende ausdrücklich darum bitten.

Eine Frau mit lockigen, rötlichen Haaren und Brille lächelt in die Kamera. Sie trägt eine dunkle Blazerjacke über einer weißen Bluse und eine dezente Halskette. Der Hintergrund ist neutral grau.

„Mentale Gesundheit und psychischer Stress sind für Studierende besonders seit Corona noch wichtiger geworden. Wir nehmen dieses Thema sehr ernst und setzen auch auf Prävention, zum Beispiel durch regelmäßige Workshops.“

Kari Reulecke

Leiterin des Service Center Studiums, Universität Freiburg

Unterstützung in schwierigen Studienphasen

Was möchten Sie Studierenden mitgeben, die gerade mit Sorgen und Zweifeln im Studium oder auch privat zu kämpfen haben?

Friedrich Arndt: Ich möchte Studierenden mitgeben, dass das Studium eine wichtige Lernumgebung ist, in der man sich ausprobieren darf – dabei sollte man aber den Blick für sich selbst nicht verlieren. Gerade in belastenden Phasen lohnt es sich zu fragen: Wie kann ich wieder Freude, Leichtigkeit und Neugier am Ausprobieren finden? Wir unterstützen dabei gerne.

Kari Reulecke: Mutig sein, auch neue Wege zu gehen und Zuversicht in die eigenen Stärken zu haben. Nicht immer erwarten, dass Veränderungen von außen kommen. Die anderen kann man nicht verändern – aber man kann in schwierigen Situationen und bei Herausforderungen die eigene Denkweise, Perspektive und Haltung neu ausrichten. Damit kann man viel bewegen. 

Gibt es auch Angebote für internationale Studierende oder Studierende in besonderen Lebenslagen?

Kari Reulecke: Für internationale Studierende bieten wir unter anderem das interkulturelle Mentoring an – ein bewährtes Programm mit Events wie Stadterkundungen, gemeinsame Kulturabende oder Museumsbesuche. Außerdem gibt es das „APIS“-Programm, das vor allem Studierende aus Nicht-EU-Ländern unterstützt, zum Beispiel mit Sprachkursen, Bewerbungstrainings und Integrationsangeboten. Für andere besondere Lebenslagen haben wir verschiedene Angebote: Einen Schwerpunkt legen wir auf Erstakademiker*innen. Auch hier bieten wir Workshops zu den besonderen Herausforderungen, als Erste*r in der Familie zu studieren, an.

Friedrich Arndt: In der Beratung gilt grundsätzlich: Jede Beratung ist individuell. Es ist uns ein Anliegen, diejenigen, die besondere biographische oder soziale Hürden überwinden müssen, besonders gut zu unterstützen und zu fördern.

Was macht Ihre Arbeit für Sie persönlich besonders wertvoll?

Kari Reulecke: Ich finde es besonders wertvoll, dass die Mitarbeitenden in meinem SCS-Team intrinsisch motiviert sind, den Studierenden und Ratsuchenden auf unterschiedliche Weise zu helfen. In meiner Leitungsposition Verantwortung zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass alles gut läuft, gibt mir viel Kraft – und ich mache meine Arbeit mit großer Freude.

Friedrich Arndt: Ich finde es großartig zu sehen, wie sich Studieninteressierte und Studierende weiterentwickeln. Ich unterstütze Menschen gerne dabei, ihre Stärken zu entdecken oder ihnen in schwierigen Situationen Halt zu geben. Gerade, weil vieles im Bildungssystem oder durch Krisen einengt, ist es für mich besonders wertvoll, durch unsere Arbeit neue Wege und Perspektiven zu eröffnen.

Service Center Studium

Das Service Center Studium steht sowohl Studierenden als auch Studieninteressierten für alle Fragen rund ums Studium an der Universität Freiburg zur Verfügung. Kontakt kann per E-Mail, telefonisch über die Hotline oder persönlich während der Öffnungszeiten aufgenommen werden. Das Service Center Studium wird von Kari Reulecke geleitet. Beratungstermine der Zentralen Studienberatung werden vom Beratungsteam übernommen.

Kontakt

Hochschul- und Wissenschaftskommunikation

Universität Freiburg
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