Siegelement der Uni Freiburg in Form eines Kleeblatts

African Research Colloquium

29.09.2025

Am 29. September 2025 fand ein African Research Colloquium, gemeinsam organisiert vom ACT und dem Arnold-Bergstraesser-Institut (ABI), in hybridem Format statt. Teilgenommen haben Mitarbeiter:innen beider Institute sowie Assoziierte und Freunde – vor Ort in Freiburg und online zugeschaltet.

Im Zentrum der Veranstaltung standen zwei Forschungsprojekte, die im Anschluss an die Präsentationen mit dem Publikum – sowohl in Präsenz als auch digital – intensiv diskutiert wurden:

Lloyd George Banda (Stellenbosch University / Universität Freiburg) stellte seine Doktorarbeit mit dem Titel
“Policy Development in Unitary Subsystems: The Case of Access to Information Act in Malawi, 1999 – 2020” vor.
Seine Forschung beleuchtet die politischen und institutionellen Dynamiken, die zur Entstehung des malawischen Gesetzes zur Informationsfreiheit führten – ein Prozess, der über zwei Jahrzehnte andauerte. Anhand des Advocacy Coalition Frameworks (ACF) analysiert Lloyd George Banda das Zusammenspiel von Reformbündnissen aus der Zivilgesellschaft und staatlichen Akteuren in Malawi. Seine Arbeit leistet einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung von Theorien der Policy-Entstehung, insbesondere in nicht-westlichen Kontexten.

Dr. Nneka Okechukwu (Freiburg Institute for Advanced Studies) präsentierte ihr laufendes Forschungsvorhaben mit dem Titel
“The International Legal Order in Times of Geopolitical Splintering: A Subaltern African Review”.
Sie untersucht, wie sich afrikanische Staaten in geopolitischen Umbruchszeiten aktiv in internationale Rechtsdiskurse und die Schaffung von Rechtslagen einbringen. Im Fokus stehen dabei internationale Entwicklungszusammenarbeit, das Selbstbestimmungsrecht sowie die Menschenrechte. Ihre Analyse eröffnet neue Perspektiven auf die Rolle sogenannter „subalterner“ Akteure innerhalb einer sich wandelnden internationalen Rechtsordnung.

Das Colloquium bot eine wertvolle Plattform für den interdisziplinären Austausch und lud zu Diskussionen über aktuelle politische und rechtliche Entwicklungen.

In der gemeinsamen Diskussion wurden unter anderem Fragen zur sich wandelnden Rolle des internationalen Rechts und globaler Institutionen wie der Vereinten Nationen angesprochen. Thematisiert wurden deren Verflechtungen mit kolonialen Kontinuitäten sowie die Rolle verschiedener Akteure – staatlicher wie nichtstaatlicher – bei der Schaffung von Recht, sowohl auf nationaler als auch auf transnationaler Ebene.