Eröffnung des ACT
04.05.2020
Die offizielle Eröffnung des Afrika-Zentrums für Transregionale Forschung fand am 04. Mai 2020 virtuell statt. Alle angekündigten Redner*innen haben ihre Beiträge aufgezeichnet.

Keynote von Prof. Dzodzi Tsikata
Prof. Tsikata ist Direktorin des Institute of African Studies an der University of Ghana, Mitglied des Exekutivrats vom Maria Sibylla Merian Institute for Advanced Studies in Africa (MIASA) und Professorin für Entwicklungssoziologie an der University of Ghana.
Ihren Forschnungsschwerpunkt bilden die Themen Gender und Entwicklungspolitik und -praxis; Frauenbewegungen und Gendergleichheit; Auswirkungen von Landrechtsreformen; großflächige Landaquisitionen und landwirtschaftliche Kommerzialisierung; sowie informelle Beschäftigungsverhältnisse und Arbeitsbedingungen.

Keynote von Prof. Dr. Horst Köhler, Bundespräsident a.D.
Prof. Dr. Horst Köhler war von 2004-2009 deutscher Bundespräsident. Zuvor war er u.a. Staatssekretär im Finanzministerium und geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Sowohl im IWF als auch als Bundespräsident setzte er sich u.a. für ein größeres Engagement und eine verstärkte Partnerschaft mit dem afrikanischen Kontinent ein.

Eröffnung und Grußwort von Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer, ehem. Rektor der Universität Freiburg
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer ist ehemaliger Rektor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Er studierte Germanistik und Geschichte und habilitierte im Fach Deutsche Philologie. Seinen Forschungsschwerpunkt bildet die Germanistische Mediävistik.

Grußwort von Theresia Bauer, Landesministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Theresia Bauer (Bündnis 90/Die Grünen) gehört seit 2001 dem Landtag Baden-Württembergs an und ist seit 2011 Landesministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst.
Sie studierte Politikwissenschaft, Volkswirtschaft und Germanistik und war u.a. Referentin für politische Bildung in der Gesellschaft für politische Ökologie und Geschäftsführerin der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg.

Grußwort von Martin Horn, Oberbürgermeister der Stadt Freiburg
Martin Horn ist seit 2018 Oberbürgermeister der Stadt Freiburg.
Er studierte Internationale Soziale Arbeit, sowie European and World Politics und absolvierte Auslandsstudien in Botswana, Jordanien, Georgien, Russland und der Ukraine.
Interview mit Prof. Dr. Andreas Mehler, Ideengeber und Initiator von ACT, zur offiziellen Eröffnung des Afrika-Zentrums für Transregionale Forschung.
Professor Mehler, ACT wird eröffnet, allerdings nicht in der vorgesehenen Form mit wichtigen Gastrednern und Persönlichkeiten in einer würdigen Atmosphäre – wie schlimm ist das?
Es ist schon sehr schade, wir haben ja sehr darauf hingefiebert. Aber wichtiger als eine Eröffnung mit Grandezza ist sicher, dass wir – hoffentlich – mittelfristig in der Lage sein werden, die nicht ganz kleinen Erwartungen zu erfüllen: einen Platz zu schaffen für transregionale und reziproke Forschung, der vor allem von afrikanischen Gästen genutzt
wird; eine Verbindungsfunktion zwischen den Kontinenten Afrika und Europa, aber hier ganz besonders für das Land Baden-Württemberg zu erfüllen; inhaltlich neue Anstöße für die Wissenschaft zu geben, nicht zuletzt aber auch für die breitere Gesellschaft hier bei uns.
Es gibt sehr etablierte Afrikazentren in Deutschland, braucht es noch eines mehr?
Wir haben tatsächlich eine Handvoll sehr gute, strahlkräftige Afrikazentren in Deutschland. Aber jeder macht es ja doch etwas anders und hat seine Alleinstellungsmerkmale. Für uns habe ich gerade skizziert, was in der Sache im Vordergrund steht. Aber genauso wichtig ist unser Standort, die Verbindungslinien nach Basel – mit seinem etablierten Zentrum für Afrikastudien – und Strasbourg, das alles im Rahmen von EUCOR, dem European Campus in der Oberrheinregion. Außerdem bedienen wir nicht nur den Kanon der Geistes- und Sozialwissenschaften, die üblicherweise ein Interesse an African Studies finden; auch Medizin, Naturwissenschaften, Ingenieurswissenschaften usw. sind eingeladen, die Verbindung zu suchen. Wir wollen also ganz verschiedene Grenzen überwinden.
Wie soll es jetzt weitergehen?
Wir müssen uns eingestehen, dass die Reisemöglichkeiten gegenwärtig sehr eingeschränkt sind, das trifft alle Einrichtungen, die Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler – ob für kurze Zeit oder als mehrmonatige Fellows – einladen wollen. Grundsätzlich hat Freiburg hierfür ja die besten Voraussetzungen, sowohl am FRIAS als auch in meinem Heimatinstitut, dem ABI. Auch Großveranstaltungen werden gerade reihenweise abgesagt, davon haben wir auch einige geplant. Wir hoffen sehr, dass sich das Bild bald ändert und wir richtig loslegen können. Es wird erst einmal Verzögerungen oder Verschiebungen geben. Wir überlegen, was auch nach Überwindung der Krise über Entfernung und mit digitaler Technik alles möglich ist, an das wir bisher nicht dachten. Ich hoffe aber schon, dass wir noch in diesem Jahr die Serie der „Freiburger Afrikagespräche“ wieder aufnehmen können.