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Alumni Freiburg Hessen/Rheinland-Pfalz im Historischen Museum Frankfurt

Am Nachmittag des 20.10. versammelten sich rund 30 ehemalige Freiburger und Gäste (auf dem Foto anbei sind noch nicht alle eingetroffen) zum exklusiven Rundgang durch das älteste Museum der Stadt Frankfurt, geführt durch den Chef des Hauses, unseren Alumnus, Dr. Jan Gerchow. (Näheres zum Referenten, s.u.)

Wir lernten aus berufenstem Munde: Das Historische Museum Frankfurt ist nicht einfach nur ein Museum, wie die meisten sonst, sondern ein Museumsquartier, ein Komplex aus 8 / 10*** Gebäuden / Museen, miteinander verbunden, ja verschachtelt, und dies auf dem Gelände der ehemaligen Staufer-Pfalz, dem Saalhof, bzw. des mittelalterlichen Frankfurter Hafengeländes (Reste desselben wurden erst 2012 entdeckt) bzw. dem Areal der Frankfurter Messe in ihren frühen Jahren, also mithin dem alten Zentrum der Stadt schlechthin. Wo könnte ein historisches Museum besser stehen denn ebenda?

Wir hatten/haben Glück: Im kommenden Jahr verabschiedet sich unser Alumnus in den wohlverdienten Ruhestand. Dann wäre eine solche Führung so nicht mehr möglich gewesen.

Dr. Gerchow ist ein halber Quereinsteiger in die Museumsszene. Als gelerntem Historiker hat ihm die erfolgreiche Zähringerausstellung in Freiburg von 1986 dabei entscheidend den Weg geebnet. Er hat gleich nach seiner Amtsübernahme 2012 die grundlegende Umgestaltung des alten Museums hin zum aktuell neuen Konzept in die Wege geleitet, und in den Folgejahren durchgeführt.

Das alte Konzept, ein Sammelsurium von nahezu allem und jedem nur erdenklichen Thema, mit sage und schreibe einer Million Objekten (gesammelt von Vertretern einer reichen und selbstbewussten Stadtgesellschaft, seit dem 16. Jahrhundert), von denen allerdings aus Platzgründen nur rund 1% ausgestellt werden können: Es ist dadurch faktisch immer noch auch eines der größten Münzmuseen Europas, besitzt eines der größten Gemäldesammlungen des Kontinents, u.w.m.

Dieses alte Konzept wurde sukzessive ersetzt durch ein Neues, die Stadtgeschichte (eingebettet in die deutsche und europäische Geschichte) insgesamt zu sammeln, zu bündeln und dem Publikum zu vermitteln, Nebenthemen aber an Spezialmuseen der Stadt abzugeben.

Dr. Gerchow hat nonchalant und gesetzt eine Fülle an Informationen vermittelt, so viel, so breit, so intensiv, dass selbst fachkundige Kollegen davon beeindruckt waren, und noch Neues mitgenommen haben.

Wir genossen das einmalige Privileg, nach dem Ende der Besuchszeiten noch mit ihm im Haus verbleiben zu dürfen.

Unser Alumnus war sich nicht zu schade, nach unserer großen Tour durch sein Haus – als Chef von mehreren Dutzend Beschäftigten (darunter 3 Dutzend wissenschaftlich aktiven Kräfte) – eigenhändig und allein die technisch notwendigen Kopfhörer zu deaktivieren und ordnungsmäßig wieder zu verstauen. Respekt!

Wider Erwarten konnte unser Ehemaliger leider nicht zum gemeinsamen Umtrunk ins Café Metropol (in Laufweite des Museums) mitkommen (14 Teilnehmende waren das noch). Der Grund hätte einleuchtender kaum sein können: Der Groß-Historiker Christopher Clark aus Oxford (Autor der „Schlafwandler“; welches etliche aus der Teilnehmerschaft gelesen haben, und noch mehr in Grundzügen kennen) stellte nämlich in dessen Haus kurz danach sein neuestes Buch (im Rahmen der Frankfurter Buchmesse) vor, Revolutionen in Europa. Und der Hausherr ist da natürlich persönlich gefordert.

Wir freuen uns bereits auf das 1. Quartal 2023 mit einem der Top-Spezialisten in Sachen KI/AI in Deutschland, Prof. Kristian Kersting, ehemals Freiburger, jetzt an der TU Darmstadt, Chef des KI-Clusters Hessen, hessian.ai. Der konkrete Termin steht leider noch nicht fest, wird aber kundgetan, sobald er feststeht.