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PsyMent: Workshopangebote zu Umgang mit neuen Herausforderungen und psychischer Belastung im ersten Studienabschnitt Humanmedizin

Medizinstudierende weisen während ihres Studiums oft stressbedingte psychische und psychosomatische Belastungssymptome auf (Gilsdorf et al., 2014). Aus eigenen Erhebungen ist bekannt, dass ein hoher Bedarf seitens der Studierenden nach gezielten Hilfsangeboten besteht, um Gesundheit zu erhalten und späteren berufsbedingten psychischen Belastungen vorzubeugen (Cetin, Hahn & Kuhnert, 2018). Aufklärung durch inhaltliche Information und Austausch (Awad et al., 2019) im Sinne der Prävention stellen dabei Schlüsselfunktionen zum Erhalt psychischer Gesundheit dar. Diese Elemente greift das PsyMent-Projekt (Psychische Gesundheit – Mental Health) auf und bietet themenspezifische Workshops (WS) für die Studienanfänger*innen im Fach Humanmedizin an.

Projektbeschreibung:

Das PsyMent-Projekt vertritt das Feld „Mentale Gesundheit“ im Bereich der Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung. Konkret werden im WS-Format folgende Themenfelder für Studierende der vorklinischen Semester angeboten: Lernstrategien (WS1), Selbstmanagement (Umgang mit ‚heiklen‘ Emotionen: WS2), Zeitmanagement & Entspannungstechniken (WS3) und Stressmanagement (WS4). Dabei werden psychoedukative Wissensvermittlung, Selbsterfahrung durch vielfältige abwechslungsreiche Übungen sowie role play als Lehrmethoden verwendet.

Die Studierenden sollen vor allem einen gesunden Umgang mit studiumbezogenen Herausforderungen und psychischen Belastungen erlernen, ihr individuelles Stressmanagement verbessern und ihre Fähigkeiten zur Selbstfürsorge ausbauen. Sie sollen ihre individuellen sogenannten Copingstrategien (Bewältigungsstrategien) entwickeln und ihre Resilienz fördern. So wird den Studierenden ein breites Spektrum an Erfahrungsmöglichkeit geboten, aus dem jede/r individuell seine/ihre Erkenntnisse gewinnt. Die Angebote sind fakultativ als ergänzende Unterstützung gedacht, ein Leistungsnachweis ist nicht vorgesehen. Durch diesen freiwilligen Charakter obliegt es den Studierenden, selbstverantwortlich zu entscheiden. Bereitschaft und Offenheit einem (Lern-)Feld gegenüber sind grundlegende Voraussetzung, individuellen Lernerfolg bzw. Persönlichkeitsentwicklung zu ermöglichen. Zudem sind die Workshops geprägt durch einen hohen praktischen Übungsanteil, der eine direkte Erfahrung mit erläuterten Inhalten erlaubt und ein Lernen & Verstehen auf einer „tieferen Ebene“ ermöglicht.

Ergebnisse der Projektvorbereitungsphase:

In der Projektvorbereitungsphase (Okt.-Dez. 2019) wurden drei Pilot-Workshops von unserer Arbeitsgruppe durchgeführt:

In der Evaluation wurde die Atmosphäre der Veranstaltung, die Gruppengröße und die Abwechslung von Übung, Selbsterfahrung und theoretischem Input als sehr gut (<1,2 nach Schulnoten) bewertet. Die Studierenden konnten persönliche Belastungsgrenzen eruieren, ihr individuelles Coping entwickeln und einige Tools zum Thema Achtsamkeit mitnehmen.

Effektives Stressmanagement, vor dem Hintergrund der Kenntnis persönlicher Belastungsgrenzen und dem Ausbau individueller Copingstrategien, sind essentielle Fertigkeiten, die gerade im Studium der Humanmedizin gelehrt werden sollten, um psychische/mentale Gesundheit zu erhalten. 

Im Sinne der Verstetigung und Nachhaltigkeit des Projekts lassen sich Inhalte des PsyMent-Konzeptes leicht auf andere Fächer übertragen. Eine Weiterentwicklung für den zweiten Studienabschnitt der Humanmedizin ist bereits in Planung, ein fächerübergreifendes Angebot wird derzeit von der Zentralen Studienberatung (ZSB) angeboten (siehe z.B. „Läuft bei mir?!“ oder „Stresst mich?!“).

Anne-Marajke Kunze, M.Sc. Psychologie

Universitätsklinikum Freiburg, Lehreteam Psychosomatik