Siegelement der Uni Freiburg in Form einer Blume

Eucor Fall School zur nachhaltigen Nutzung von Wasser am Rhein

Freiburg, 31.10.2024

Vom 07. Oktober bis 11. Oktober 2024 befassten sich Studierende und Promovierende im Rahmen der trinationalen Eucor Fall School mit der nachhaltigen Nutzung von Wasser am Rhein. In einem Policy Paper erarbeiteten sie Handlungsempfehlungen für die grenzüberschreitende Politik am Oberrhein.

Studierende und Promovierende bei der Eucor Fall School in Strasbourg
Studierende und Promovierende bei der Eucor Fall School in Strasbourg. Foto: Maxime Lantzen

Die nachhaltige Nutzung von Wasser an Flüssen mit verschiedenen Anrainerstaaten setzt deren Kooperation voraus, so auch in der trinationalen Oberrheinregion. Studierende und Promovierende der Eucor-Universitäten bearbeiteten dieses Thema im Rahmen der Eucor Fall School vom 07. Oktober bis 11. Oktober 2024 in Strasbourg mit einem transdisziplinären Ansatz. Zum Abschluss verfassten sie ein Policy Paper, in dem sie der Politik eine verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit, etwa beim ökologischen Monitoring, oder einen vermehrten Einbezug von zivilgesellschaftlichen Akteuren empfehlen.

Verknüpfung von Theorie und Praxis

Wie können Flusslandschaften renaturiert werden? Welche Elemente sind für erfolgreiche Umweltbildung nötig? Welche Ansätze können bei Interessenkonflikten rund um die Wassernutzung verfolgt werden? Eine Woche lang befassten sich die 18 Teilnehmenden verschiedenster Nationalitäten und Disziplinen mit konkreten Themen der nachhaltigen Wassernutzung. „Die Verknüpfung von Theorie und Praxis war uns ein zentrales Anliegen“ sagt Prof. Dr. Karl Matthias Wantzen, der das Konzept für die Fall School entwickelte und sie gemeinsam mit Kolleg*innen aus Freiburg und Basel leitete. Außer seinem UNESCO Lehrstuhl für Flüsse und Welterbe hat er eine grenzübergreifende Eucor-Professur inne, die an der Université de Strasbourg sowie dem Karlsruher Institut für Technologie angesiedelt ist. „Wir wollten wissenschaftliche Perspektiven ebenso einbeziehen wie die von Menschen, die sich in ihrer täglichen Praxis mit dem Thema Wasser und Gewässer beschäftigen.“ So diskutierten die Teilnehmenden etwa den Themenkomplex „Wasser-Ökologie-Ernährung“ nicht nur innerhalb der Universität, sondern auch mit einem Bio-Landwirt, um dessen Expertise kennenzulernen. Und bevor die Teilnehmenden diskutierten, wie Umweltthemen vermittelt werden können, konnten sie dies bei einer Kayaktour persönlich erfahren.

Studierende und Promovierende in Kayaks.
Kayaktour bei der Eucor Fall School. Foto: Maxime Lantzen

Empfehlungen für grenzüberschreitende Ansätze

Die Teilnehmenden erarbeiteten im Laufe der Woche ein Policy Paper mit konkreten Handlungsoptionen für die Politik. Sie empfehlen mehr grenzüberschreitende Zusammenarbeit, sowohl beim ökologischen Monitoring als auch bei den entsprechenden regulatorischen Entscheidungen. Des Weiteren bräuchte es mehr sektorübergreifende Beteiligung von Bürger*innen, Organisationen und Wirtschaftsunternehmen.

Bereichernde trinationale Perspektiven

„Die Fall School gab mir die Chance, neue Kontakte zu knüpfen und aus sehr verschiedenen Perspektiven auf das Thema Gewässermanagement zu blicken. Der trinationale Austausch hat sehr gut funktioniert und war für mich persönlich sehr bereichernd. Außerdem haben wir gelernt, wie wichtig diese trinationale Herangehensweise für die Bearbeitung von Fragen der Wassernutzung am Rhein ist“, so Jule Schulz-Villmow, die in Freiburg im Global Studies Programme im 4. Semester studiert. Wantzen bekräftigt dieses Fazit: „Die Zusammenarbeit der Teilnehmenden aus den verschiedenen Eucor-Universitäten war sehr gewinnbringend. Das spiegelt sich auch wider in den beeindruckenden Präsentationen der Teilnehmenden zum Abschluss der Fall School sowie den erarbeiteten Handlungsempfehlungen“.

Weitere Informationen

Die Eucor Fall School „Transdisziplinäre Ansätze für die Nachhaltigkeit von Wassernutzung: Fallstudien vom Oberrhein“ wurde im Rahmen von Eucor in Kooperation mit den Universitäten Strasbourg (Federführung Eucor Chair “Wasser und Nachhaltigkeit”, UNESCO Chair „Flüsse und Welterbe“, Prof. Dr. Karl Matthias Wantzen), Freiburg (Koordination) und Basel, dem Projekt OneWater-Eau Bien Commun, der Nationalen Ingenieursschule für Wasser und Umwelt (ENGEES; Veranstaltungsort) sowie dem Ökoinstitut Freiburg veranstaltet. Gefördert wurde sie von der Deutsch-Französischen Hochschule, vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie von Schweizer movetia Fonds.

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