Siegelement der Uni Freiburg in Form eines Schildes

Nachhaltiger Dünger aus Klärschlamm-Aschen

Freiburg, 19.12.2025

Interdisziplinäres Forschungsteam unter Leitung der Universität Freiburg untersucht Wirkung und Akzeptanz von Phosphor-Recyclingdünger. Ziel ist die Stärkung der ökologischen Landwirtschaft. Das Projekt wird vom baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) gefördert.

Zwei Herren stehen vor einer  Industrieanlage
Prof. Dr. Philipp Kurz (links) und Dr. Peter Hajek vor der Kläranlage in Breisach-Grezhausen. Foto: M. Bhardwaj

Wie kann der Pflanzennährstoff Phosphor aus Klärschlamm-Aschen rückgewonnen und im regionalen Öko-Landbau nachhaltig eingesetzt werden? Das analysiert das Forschungsprojekt „PHÖNIX – Phosphor-Recyclingdüngemittel im ökologischen Landbau: Nachhaltige Integration und Kreislaufwirtschaft mit P-XTRACT“. Geleitet wird das Projekt von Dr. Peter Hajek, Pflanzenökologe am Institut für Biologie II/III und Prof. Dr. Philipp Kurz vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Universität Freiburg. Die Projektadministration sowie spezielle Untersuchungsmethoden steuert das Freiburger Materialforschungszentrum (FMF) bei.

Ebenfalls beteiligt sind Wissenschaftler*innen der Universität Hohenheim und des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg (LTZ) sowie der Abwasserzweckverband Staufener Bucht, der unweit von Freiburg am Standort Breisach-Grezhausen seit 2024 die P-XTRACT-Anlage für die Verbrennung von Klärschlämmen betreibt. Gefördert wird das Projekt über drei Jahre mit insgesamt rund 500.000 Euro vom baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK). Die Mittel stammen aus dem Forschungsprogramm „Mit Innovationen den Ökologischen Landbau gemeinsam stärken“, mit dem das MWK nachhaltige und praxisnahe Lösungen unterstützen möchte.

Ein Mann mit Brille und zusammengebunden Haaren

„Wir binden in unserem Projekt direkt Landwirt*innen aus dem ökologischen Landbau mit ein und leisten einen unmittelbaren Beitrag zu Kreislaufwirtschaft und Rohstoffunabhängigkeit.“

Dr. Peter Hajek

Pflanzenökologe am Institut für Biologie II/III, Universität Freiburg

Wirkung und Akzeptanz

Ziel des Projektes ist es, die Düngewirkung, Umweltwirkungen und gesellschaftliche Akzeptanz von Phosphor-Recyclingdüngemitteln – sogenannten P-Rezyklaten – im Kontext des ökologischen Landbaus zu untersuchen und gesetzeskonforme Einsatzmöglichkeiten zu erproben. Hierzu werden innovative Verfahren zur Rückgewinnung und regionalen Wiederverwertung von Phosphor aus Klärschlamm-Aschen im Labor und auch im Freilandversuch analysiert. Zusätzlich erfolgen detaillierte Befragungen. „Wir binden in unserem Projekt direkt Landwirt*innen aus dem ökologischen Landbau mit ein und leisten einen unmittelbaren Beitrag zu Kreislaufwirtschaft und Rohstoffunabhängigkeit“, sagt Hajek.

Dr. Peter Hajek erforscht die Auswirkungen des globalen Wandels auf Ökosysteme. Er befasst sich mit den komplexen Interaktionen zwischen Boden, Pflanze und Umwelt; einer seiner Schwerpunkte liegt hierbei auf Pflanzenernährung, Phosphorrecycling und Kreislaufwirtschaft. Prof. Dr. Philipp Kurz forscht im Bereich der bioanorganischen Chemie und leitete von 2020 bis 2024 die mit landes- und EU-Mitteln geförderte wissenschaftliche Begleitung der Errichtung der P-XTRACT-Anlage.

Kontakt

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