Bei einer dreitägigen Auftaktveranstaltung Ende 2021 kamen Teilnehmende aus ganz Europa zusammen, um ihre Gruppenkolleg:innen, ihre akademischen Unterstützer:innen, die sogenannten Mission-Guides, und externe Stakeholder kennenzulernen. Aufgrund der Pandemiesituation musste die Auftaktveranstaltung leider in eine Online-Veranstaltung umgewandelt werden, was der guten Stimmung und dem regen Gedankenaustausch jedoch keinen Abbruch tat. Wir von EPICUR hatten die Gelegenheit, mit einigen Teilnehmenden der Auftaktveranstaltung über ihre Eindrücke zu sprechen.
Mit 21 Teilnehmenden, die sich aus Studierenden, Mission-Guides und externen Stakeholdern zusammensetzten, „machten das hohe studentische Engagement, die tolle Atmosphäre insgesamt und die neugierigen, begeisterungsfähigen und einfach tollen Studierenden“ die Veranstaltung zu einem großartigen Auftakterlebnis, so Mathias Hempfling, Unterstützer der Missions bei EPICUR Freiburg, der das Missionskonzept mitentwickelt, sich um logistische Aufgaben gekümmert und die Auftaktveranstaltung ausgerichtet hat. Andrew Heinz, Bachelorstudierender und Mitglied des Freiburger Founderclubs, teilt diese Eindrücke und betont, dass die Auftaktveranstaltung sehr gut organisiert war und die Mission-Guides „schnell eine angenehme Atmosphäre geschaffen haben, so dass sich das Team sehr gut verstanden hat. „Besonders spannend an der Veranstaltung“, so Ivan Acimovic, Leiter des Smart-City-Projekts und Mitarbeiter im Bereich Digitales und IT (DIGIT) bei der Stadt Freiburg, „war das Kennenlernen der interdisziplinären und kulturellen Hintergründe und der individuellen Erfahrungen, die die Studierenden mitbringen.“ „Ich hoffe“, so Acimovic weiter, „dass wir auch das Interesse wecken konnten, z.B. ein Praktikum bei uns zu machen, insofern dies möglich ist.“
Stephanie Pleasants, Studierende an der Universität Freiburg und Teammitglied bei den EPIC-Missions, sagt, sie habe sich für die EPIC-Mission beworben, weil sie „mehr praktische Erfahrungen“ machen wollte. Vor allem die „(…) Möglichkeit, mit Personen von mehreren Universitäten und Studierenden aus der ganzen Welt – Korea, Indien, Thailand, Griechenland, USA usw. – zusammenzuarbeiten, kann eine Fülle an bereichernden Erfahrungen und Perspektiven in diese Mission einbringen.“ Sie ist motiviert, „ein starkes und geschlossenes Team zu bilden, das effizient kommuniziert und einfach Spaß an der Zusammenarbeit hat“ und weist darauf hin, dass sie – obwohl die Covid-19-Pandemie die Menschen daran gehindert hat, zusammenzukommen – „begeistert ist, endlich die Gelegenheit zu haben, mit anderen Studierenden zusammenzuarbeiten und hoffentlich weitere Erfahrungen für ihre berufliche Zukunft sammeln zu können.“ Darüber hinaus sind die internationalen und interdisziplinären Aspekte des EPIC-Missions-Projekts sehr wertvoll, wie Andrew Heinz erklärt: „Diese Aspekte haben mich auch zur Teilnahme angeregt, da ich im Rahmen des EPICUR-Verbundes mit verschiedenen Studierenden zusammenarbeiten kann.“ Stefanie Klose, eine der EPIC-Mission-Guides, erklärt: „Bei diesem innovativen Konzept können die Stakeholder eine Gruppe von Studierenden an einer ihrer Herausforderungen arbeiten lassen. Da es sich um eine internationale und interdisziplinäre Studierendengruppe handelt, können sie auch eine breitere Perspektive auf die Herausforderung bekommen, als dies normalerweise der Fall wäre. Durch die Arbeit in einem interdisziplinären, internationalen Team an einer realen Herausforderung können die Studierenden viele (sehr gefragte) Fähigkeiten erwerben. Sie zeigen aktives bürgerschaftliches Engagement und sammeln hoffentlich wertvolle Erfahrungen, die sie auf zukünftige Lernerfahrungen vorbereiten.“
„Neben der Auseinandersetzung mit (und dem Lösen von) realen Herausforderungen bieten die Missions die Möglichkeit, implizit transversale Kompetenzen aufzubauen, die in der heutigen Arbeitswelt benötigt werden, wie z.B. die erfolgreiche Zusammenarbeit in einem virtuellen Team. Dazu gehört auch der reflektierte Umgang mit geeigneten Projektmanagementansätzen und kollaborativen Tools“, sagt Dorthe Hutz-Nierhoff, Digital Learning Designerin und Beraterin bei EPICUR in Freiburg, die an der Gestaltung einer motivierenden und benutzerfreundlichen virtuellen Lernumgebung für die EPIC-Missions gearbeitet hat. Während der Auftaktveranstaltung gab sie eine Einführung in agiles Projektmanagement und agiles Lernen (eduSCRUM) und schlug geeignete Tools für die Zusammenarbeit vor. Das Interessante an den EPIC-Missions ist, dass „Lernen als Nebenprodukt der Auseinandersetzung mit realen Problemen im Rahmen von grenzüberschreitender Teamarbeit stattfindet“, betont Mathias Hempfling.
Für jede EPIC Mission arbeitet EPICUR mit unterschiedlichen externen Stakeholdern zusammen, die sich über einen Call for External Stakeholdersbewerben können. Als Stakeholder werden beispielsweise Organisationen aus dem öffentlichen Sektor (also u.a. lokale oder regionale Behörden, Forschungseinrichtungen, Kultureinrichtungen oder NGO´s) sowie Organisationen aus dem Privatsektor (Unternehmen, start-ups, Gründungsinitiativen etc.) verstanden. EPICUR ist sehr froh darüber, für die beiden ersten Missions die Stadt Freiburg (DIGIT) und das Carl-Schurz-Haus Freiburg mit im Boot zu haben. Friederike Schulte, Direktorin des Carl-Schurz-Hauses Freiburg, die seit über 20 Jahren im transatlantischen Bereich tätig ist und sich der EPIC-Mission als Stakeholder angeschlossen hat, betont, wie wichtig es ist, „das Verständnis für unsere Arbeit im Carl-Schurz-Haus zu verbessern.” Da sie den Eindruck hat, “dass Studierende, die als Praktikant:innen zu uns kommen, eine falsche Vorstellung davon haben, was unsere Arbeit beinhaltet“, hofft sie, dass „die Studierenden einen Einblick in verschiedene Arbeitsbereiche erhalten, der ihnen helfen könnte, ihre Karrierepläne entsprechend zu schärfen und anzupassen. So werden sowohl arbeitssuchende Absolvent:innen als auch Arbeitgeber:innen von einem solchen Programm profitieren. Ich bin auch daran interessiert, bei den Studierenden für die Bedeutung von Kultur und die Förderung kulturellen Verständnisses sowie für den Non-Profit-Sektor als eine sehr erfüllende und sinnvolle Karriereoption zu werben.” Dr. Renate Häuslschmid, Koordinatorin des DIGIT-Projekts bei der Stadt Freiburg, interessiert sich besonders für die Schnittstelle zwischen Smart City und Nachhaltigkeit und „hofft auf viele verschiedene Perspektiven und Inputs.“ Sie erklärt: „Man merkt, dass wir es hier mit einer neuen Generation von Studierenden zu tun haben, die unterschiedlichste Hintergründe, Ideen und Perspektiven mitbringt. Ich erhoffe mir, hier so viele Einblicke und Ansätze wie möglich zu gewinnen. Durch die Missions können wir noch tiefer als bisher in das Thema einsteigen und uns die Zusammenhänge anschauen. Wie können wir unsere Smart City wirklich nachhaltig gestalten? Ich schätze auch den Kontakt zu den Studierenden sehr, weil uns ihre Motivation hier als Inspiration dient.“ Auch für die Studierenden ist die Interaktion mit den Stakeholdern von großer Bedeutung, wie Andrew Heinz weiter ausführt: „Für mich zielt diese Interaktion zwischen den Stakeholdern, den Studierenden und EPICUR darauf ab, eine Zusammenarbeit zwischen Menschen mit verschiedenen Hintergründen und unterschiedlichen Spezialisierungen anzuregen.“
„Es wird darauf ankommen, wie viel Kontakt und Feedback die Studierenden wünschen und brauchen, sei es bei der Abschlussveranstaltung oder in der Missionsphase selbst“, so Renate Häuslschmid. „Wir stehen nach wie vor mit den Studierenden in Kontakt und unterstützen sie gerne, da wir natürlich daran interessiert sind, dass sie eine gute Zeit haben und auch, dass ein Lerneffekt eintritt, der Austausch mit den Stakeholdern aktiv gestaltet wird und die Motivation erhalten bleibt.“ Ivan Acimovic schließt sich diesem Gedanken an: „Das Programm ist großartig und motiviert, sich in dieser Richtung zu engagieren.“ Die Teilnehmenden waren froh, Teil der Pilotgruppe zu sein, und äußerten den Wunsch, dass diesen ersten Missionen weitere folgen sollten.
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