Siegelement der Uni Freiburg in Form einer Blume

Ausstellung „Bert Jäger im Spiegel des Informel“ im Uniseum Freiburg

Freiburg, 05.02.2025

Das Museum der Universität Freiburg zeigt in einer Sonderausstellung Werke des Freiburger Malers und Grafikers Bert Jäger (1919-1998) sowie weiterer Vertreter der Informellen Kunst.

Ein älterer Mann mit Schiebermütze
Bert Jäger, 1994, Atelier E-Werk Freiburg. Bild: Dieter Weber

Im Rahmen der Sonderausstellung „Bert Jäger im Spiegel des Informel“ zeigt das Uniseum vom 31. Januar 2025 bis 27. Juli 2025 Werke des Freiburger Malers und Grafikers Bert Jäger (1919-1998) sowie weiterer Vertreter der Informellen Kunst. Die Ausstellung vernetzt die Werke Jägers, eines wichtigen Freiburger Künstlers der Nachkriegszeit, mit politischen, sozialen und kulturellen Themen sowie der Geschichte der Universität Freiburg, der Jäger auf vielfältige Weise verbunden ist. Die Sonderausstellung ist der Initiative, finanziellen Unterstützung und den Leihgaben des Dermatologen Prof. Dr. Helmut Laaff zu verdanken. Laaff ist der Universität Freiburg unter anderem über seine Mitgliedschaft beim unabhängigen Verein Academia Meets Industry verbunden. Kuratiert wird die Ausstellung von Dr. Antje Lechleiter und Dieter Weber.

Mit dem Informel, Tachismus, der Art brut, dem abstrakten Expressionismus und dem Action Painting entstanden in der Nachkriegszeit Varianten einer gestisch abstrakten Form der Bildfindung, die durch die Anwendung automatischer Techniken einen Zugang zum unbewussten Gestalten suchte. Nicht zuletzt spiegelt diese Kunstrichtung auch die existentielle Lage der Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg wider. Die Farbe wurde nicht auf der Palette, sondern oft direkt auf dem Bildträger gemischt; gearbeitet wurde mit den Händen, mit Bürsten und Besen, Spachtel und Rakel und aus der Kraft des gesamten Körpers heraus.

Malerutensilien auf einem Tisch präsentiert.
Im Informel wurde die Farbe nicht auf der Palette, sondern oft direkt auf dem Bildträger gemischt. Bild: Jürgen Gocke / Universität Freiburg
Mehrere Personen betrachten Gemälde in einem Kellerraum.
Sonderausstellung „Bert Jäger im Spiegel des Informel“. Bild: Jürgen Gocke / Universität Freiburg

Jäger kam ab 1960 zum motorischen Farbauftrag des Informel. Mit der Herausgabe des Werkverzeichnisses durch Dieter Weber im modo Verlag erfolgte 2022 eine umfassende wissenschaftliche Aufarbeitung seines Œuvres. Die Ausstellung zeigt rund 25 Arbeiten Jägers, darunter Gemälde, Tuschen auf Papier und Fotografien. Sie treffen auf ausgewählte Werke von Willem de Kooning, Emilio Vedova, Karel Appel und Asger Jorn sowie auf Arbeiten bedeutender Vertreter des deutschen Informel wie Peter Brüning, Karl Fred Dahmen, Karl Otto Götz, Gerhard Hoehme, Bernard Schulze und Fred Thieler. Die Gegenüberstellung zeigt, dass Jäger zu einer ausdrucksstarken und dabei absolut eigenständigen Interpretation dieser Stilrichtung gefunden hat.

Ein eigener Bereich der Ausstellung ist Jägers Kunst-am-Bau-Projekten gewidmet. Der Künstler ist bis heute an vielen Stellen im öffentlichen Raum und an der Universität Freiburg präsent, etwa im Mathematischen Institut und dem Institut für medizinische Virologie, Mikrobiologie und Hygiene. Viele Freiburger Alumni, Studierende und Universitätsmitarbeitende kennen überdies seine abstrakte Wandgestaltung aus Keramik in der Mensa Rempartstraße. Jäger gestaltete auch die Sonderbriefmarke zum 500. Jubiläum der Universität Freiburg aus dem Jahr 1957 – und er ist der Schöpfer des so genannten Flammenkreuzes, das der Deutsche Caritasverband bis heute als Logo verwendet.

Ein großes dreifarbiges abstraktes Wandmosaik in der Mensa Rempartstraße der Universität Freiburg.
Bert Jägers abstrakte Wandgestaltung aus Keramik in der Mensa Rempartstraße. Bild: Jürgen Gocke / Universität Freiburg

Weitere Informationen

Was: Sonderausstellung „Bert Jäger im Spiegel des Informel“

Wann: 31.01. bis 27.07.2025; Öffnungszeiten: Do. und Fr. 14-18 Uhr, Sa. 11-18 Uhr, So. 11-17 Uhr

Wo: Uniseum Freiburg, Bertoldstraße 17 (Torbogen), D-79098 Freiburg

Veranstalter: Uniseum Freiburg

Der Eintritt ist kostenlos.

Bei Fragen zur Barrierefreiheit der Veranstaltung wenden Sie sich bitte an barrierefreiheit@zv.uni-freiburg.de.

Kontakt

Uniseum Freiburg

Tel.: +49 761 203 3835
E-Mail: info@uniseum.de
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