Das Badische Wörterbuch ist ein wissenschaftliches Großraumdialektwörterbuch, dessen Arbeitsgebiet das ehemalige Großherzogtum Baden umfasst. In südlicher Richtung verläuft die Grenze entlang des Rheinknies bei Basel, in nördlicher am Main bei Wertheim. Somit schließt das Badische Wörterbuch sowohl alemannische als auch fränkische Dialekte ein.
Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1893 sind vier Bände veröffentlicht worden. Seit 2009 laufen die Arbeiten am fünften und voraussichtlich letzten Band des Wörterbuchs. In regelmäßigen Abständen erscheinen neue Lieferungen, die aktuellste Lieferung Nr. 88 wurde im August 2024 gedruckt. Seit 2013 erscheint das Badische Wörterbuch im de Gruyter Verlag.
Die Wortartikel entstehen auf Basis der ca. zwei Millionen größtenteils handschriftlich verfassten und alphabetisch geordneten Belegzettel, die Informationen zu dokumentierten Lemmata (Stichwörtern) enthalten. Auf den Zetteln finden sich außerdem Angaben zu den Quellen und den jeweiligen Aussprachevarianten, und konkrete Verwendungen in Form von Beispielsätzen. Das Badische Wörterbuch ist (anders als z. B. das Schweizerische Idiotikon) kein explizit historisches; der Großteil des Belegmaterials stammt aus den Jahren 1894–1986, vereinzelt werden aber auch ältere und jüngere Belege berücksichtigt. Neben Wortartikeln finden sich im Wörterbuch auch Sprachkarten, die die Verteilung von Aussprachevarianten zeigen. Das Badische Wörterbuch verfügt ferner über eine redaktionseigene öffentliche Bibliothek.
Dank der sogenannten Dialektinitiative der baden-württembergischen Landesregierung hat das Badische Wörterbuch erfreulicherweise zusätzliche Mittel erhalten, sodass das Redaktionsteam im Jahr 2023 erweitert werden konnte. Neben dem Leiter Tobias Streck und Friedel Scheer-Nahor sowie den beiden studentischen Aushilfskräften Pauline Harder und Laura Stimpfle tragen neu auch Marina Anna, Melanie Bösiger und Maj-Brit Strobel als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen dazu bei, den Abschluss des Wörterbuchs voranzutreiben.