Siegelement der Uni Freiburg in Form einer Blume

Über kritisches Denken, Lernenthusiasmus und Wohnen in Freiburg

Im Sommersemester 2016 hat die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg die immatrikulierten Studierenden aller Fachrichtungen erneut zu deren Meinung über ihre Universität, ihre Dozent_innen, sowie über Aspekte rund um ihr Studium befragt. 31% (n=7168) der Studierenden nahmen an der Befragung teil. Wie die Stimmung in Freiburgs Universität wahrgenommen wird, zeigen folgende Daten.

Betreuung

Wie steht es beispielsweise um die Qualität der Betreuung der Studierenden durch die Lehrenden? Studentenstädte sind oft Schmelztiegel junger Menschen unterschiedlichster Heimatstädte in und außerhalb von Deutschland. Für 65% (gerundeter Prozentsatz der Befragten, die die Stufen eins und zwei einer fünfstufigen Skala ankreuzten) der Befragten fiel die Studienortwahl unter anderem deshalb auf Freiburg, weil ihnen der gute Ruf der Hochschule bzw. der Dozent_innen (sehr) wichtig ist. Nun stellt sich die Frage, ob jene Erwartungen enttäuscht wurden? Mitnichten sagen 59% aller Befragten, dass die Betreuung der Studierenden durch die Lehrenden an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (sehr) gut ist. 77% der Befragten geben an, dass die Erreichbarkeit der Lehrenden in Sprechstunden (sehr) gut ist. 85% sind (sehr) zufrieden mit dem Ertrag aus Sprechstundenbesuchen, 87% mit dem Ertrag aus Gesprächen mit ihren Dozent_innen außerhalb ihrer Sprechstunde und 84% mit dem Ertrag aus Emailkonversationen.

Kritisches Denken

Die Fähigkeit, kritisch zu denken, ist in Zeiten der Informationsflut durch die Möglichkeiten neuer digitaler Medien unerlässlich. Sie befähigt dazu, selbstständig zu denken, Informationen zu prüfen und kognitive Fehlschlüsse zu minimieren. Auch 93% der Befragten geben an, dass ihnen die Förderung kritischen Denkens (sehr) wichtig ist. 51% der Befragten beurteilen, dass sie in ihrem bisherigen Studium an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in ihrem kritischen Denken (sehr) stark gefördert worden sind (siehe Abb. 1).

Abb. 1: Fragen 7.13, 7.20, 7.21 „Bitte geben Sie an, inwieweit Sie durch Ihr bisheriges Studium in den folgenden Aspekten gefördert worden sind.“

Sozialleben

Welche Schwierigkeiten die Studierenden haben, auch dem wollte die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg auf den Grund gehen. Tatsächlich zeigt sich jedoch, dass es um das soziale Leben in der Universität Freiburg recht gut steht: 72% der Befragten haben  (eher) keine Schwierigkeiten, Kontakt zu anderen Studierenden aufzubauen (siehe Abb. 2). 70% macht auch eine eventuelle Konkurrenz unter den Studierenden  (eher) keine Schwierigkeiten. Auch bereitet eine eventuelle Benachteiligung von Studierenden durch Lehrende 77% der Befragten (eher) kein Kopfzerbrechen. 64% empfinden zudem eventuell überfüllte Lehrveranstaltungen als unproblematisch. Den Daten zufolge bereitet das Sozialleben in der Uni den Freiburger Studierenden kaum Schwierigkeiten.

Der Schriftzug "FRIAS. Freiburg Institute for Advanced Studies" auf einem Gebäude der Universität Freiburg.

Abb. 2: Fragen 7.25, 7.26, 7.32, 7.33, 7.36 „Die Studiensituation wird von Studierenden unterschiedlich erlebt. Was bereitet Ihnen persönlich Schwierigkeiten?“

Begeisterung versus Belastung

53% aller Befragten geben allerdings an, dass die Arbeitsbelastung durch die Stoffmenge (zu) hoch ist. 42% empfinden ihn als befriedigend hoch. Demgegenüber steht jedoch, dass 65% angeben, dass sie (eher) keine Schwierigkeiten haben, sich für ihr Fach zu begeistern und sich mit ihm zu identifizieren.

Auslandsaufenthalte

Wie realitätsgetreu ist die mit dem Bologna-Prozess intendierte Mobilität innerhalb Europas? Die Beratung zu Auslandsaufenthalten empfinden zwar 53% als (sehr) zufriedenstellend. 57% haben jedoch (eher) große Schwierigkeiten damit, dass Auslandsaufenthalte nicht ohne zeitliche Verzögerung möglich sind. Tatsächlich wählen 21% den Weg ins Ausland nicht, weil es eine Studienzeitverlängerung mit sich bringt. 20% scheuen ihn, weil es eine zu hohe finanzielle Belastung bedeutet.

Wahlmöglichkeiten

Flexibilität kann nicht nur räumlich von Vorteil sein, sondern auch, was die Wahl der Module angeht. Diesbezüglich zeigen die Befragungsergebnisse, dass es Unterschiede in den Bewertungen der Wahlmöglichkeiten der Module bezüglich unterschiedlicher Studierendengruppen gibt. So beurteilen Medizin- und Pharmaziestudierende mit dem Abschlussziel Staatsexamen die Wahlmöglichkeiten ihrer Module im Schnitt sehr viel kritischer als Bachelor-, Lehramts- und Masterstudierende. Im Durchschnitt bewerten sie die Wahlmöglichkeiten auf einer fünfstufigen Skala mit einer 4,1 (1=sehr gut, 5=sehr schlecht), während Master- und Lehramtsstudierende sie im Schnitt mit einer 2,7 bewerten, Bachelorstudierende mit einer 2,8.

Praxisbezug

Studieren um des Studierens Willen? 45% geben an, dass ihre praktische Fähigkeiten, sowie die Fähigkeit, eine Beschäftigung zu erlangen und zu behalten, in ihrem Studium bisher gar nicht bzw. nicht gefördert worden sind. 24% meinen dagegen, dass jene Beschäftigungsfähigkeit (sehr) stark gefördert worden ist. Dass sich die Studierenden über den Praxisbezug ihres Studiums nicht ganz einig sind, zeigen die nahezu gleich großen blauen Säulen in der folgenden Grafik (siehe Abb. 3).

Abb. 3: Frage 4.36 „Wie sind diese Aspekte in Ihrem Studiengang bzw. ersten Hauptstudienfach / Kernfach umgesetzt?“

Wohnsituation

Zu guter Letzt ist interessant zu wissen, ob das allseits bekannte Klischee, dass die Wohnungssituation in Freiburg den Studierenden so große Probleme bereitet, wahrheitsgetreu ist. Tatsächlich geben 61% der Befragten an, mit der Wohnungssituation, wie beispielsweise mit den Mietkosten, (überhaupt) nicht zufrieden zu sein. Nur 21% empfinden die Wohnungssituation als befriedigend,  18% sind (sehr) zufrieden.

Kontakt

Die kompletten Befragungsergebnisse sind auf der Homepage der Abteilung Lehrentwicklung (https://uni-freiburg.link/befragungen) einsehbar. Die nächsten Befragungen der Studierenden, sowie der Studieneingänger_innen finden im Sommersemester 2019 statt.

Natalie Boros

Zentrale Befragungen

Katharina Schneijderberg

Zentrale Befragungen