Implizite Verbkausalität
2014 – 2018
Gefördert im DFG-Graduiertenkolleg
GRK 1624: Frequenz als Faktor in gebrauchsbasierten Modellierungen von Sprachwandel, Sprachverarbeitung und Spracherwerb
Link zu GRK: https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/132034273
Prof. Evelyn C. Ferstl, Dr. Emiel van den Hoven
Viele Verben, die interpersonale Ereignisse beschreiben, zeigen eine klare Präferenz dafür, welche der beteiligten Personen das Ereignis verursacht (Ferstl et al., 2011). Im Satz „Stefan lobt Anna“ vermuten wir, dass Anna etwas getan hat, wofür sie gelobt wird, während nach einem Satz „Stefan begeisterte Anna“ wir eher mehr darüber wissen möchten, wodurch Stefan das erreicht hat. Diese Tendenzen werden in der Linguistik mit Implizite Verbkausalität (IVC) bezeichnet. Eine wichtige Fragestellung ist, ob die IVC eine Eigenschaft der Verben ist, oder durch die Verwendung von Wissen beim Sprachverstehen entsteht.
In diesem Projekt untersuchten wir in einem gebrauchsbasierten Ansatz welche Einflüsse semantische Verbstrukturen und der Diskurskontext auf IVC haben. Die Methoden reichten von Corpus-Analysen, über Satzergänzungen und Lesezeitmessungen zu Eyetracking in einem Visual World-Experiment.
Publikationen:
van den Hoven, Emiel (2019). Implicit causality in context and use. Dissertation, Universität Freiburg.
van den Hoven, E. & Ferstl, E. C. (2018). The roles of implicit causality and discourse context in pronoun resolution. Frontiers in Communication, 3:53. doi:10.3389/fcomm.2018.00053
van den Hoven, E. & Ferstl, E. C. (2018). Discourse context modulates the effect of implicit causality on rementions. Language and Cognition, 10(4), 561-594. doi:10.1017/langcog.2018.17
van den Hoven, E. & Ferstl, E. C. (2017). Association with explanation-conveying constructions predicts verbs‘ implicit causality biases. International Journal of Corpus Linguistics, 22 (4), 521-550. doi:10.1075/ijcl.16121.hov
Ferstl, E. C., Manouilidou, C., & Garnham, A. (2011). Implicit causality bias in English: A corpus of 300 verbs. Behavior Research Methods, 43, 124–135. https://doi.org/10.3758/s13428-010-0023-2