Freiburg, 09.10.2024
Veranstaltungen für alle an der Universität Freiburg: Im Wintersemester 2024/25 widmet sich die „Samstags-Uni“ ab Mitte Oktober dem Phänomen der Zeit; eine Themenreihe diskutiert Chancen und Risiken „Grüner Gentechnik“. Viele weitere Diskussionen, Seminare, Exkursionen, Einzelvorträge und Reihen beschäftigen sich mit Themen aus Wissenschaft, Kultur und Politik. Ein Schwerpunkt des Colloquium politicum liegt auf den Präsidentschaftswahlen in den USA.
Vielfältig, anspruchsvoll und offen für alle: Das ist die Grundidee von Studium generale und Colloquium politicum an der Universität Freiburg. Das Programm richtet sich an interessierte Personen innerhalb und außerhalb der Universität. Im kommenden Wintersemester ab Mitte Oktober bietet es wieder zahlreiche Vorlesungsreihen, Vorträge, Diskussionsveranstaltungen und Lesungen zu wissenschaftlichen, kulturellen und politischen Themen. „Das Studium generale operiert an der Schnittstelle von Universität und Öffentlichkeit“, sagt Prof. Dr. Werner Frick, Leiter des Studium generale: „Es ist dem aufgeklärten Diskurs verpflichtet und möchte dazu beitragen, die Bringschuld der Wissenschaft gegenüber der Gesellschaft abzutragen. Daher freuen wir uns auf den Austausch mit unserem Publikum.“
Die „Samstags-Uni“,das Flaggschiff des Studium generale, widmet sich im Wintersemester in ihrer 34. Staffel dem umfassenden Thema „Dimension ‚Zeit‘: Temporalität in Wissenschaft, Kunst, Kultur und Gesellschaft“. Das Studium generale bietet die Vorlesungsreihe gemeinsam mit der Volkshochschule Freiburg und in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie an. „Wir konnten wieder renommierte Vortragende aus allen großen Wissenschaftsbereichen gewinnen, die sich mit dem wahrhaft universellen und zeitlosen Thema ‚Zeit‘ aus den Blickwinkeln und mit den Fragestellungen ihrer jeweiligen Disziplinen beschäftigen“, sagt Frick. „Das diesmal besonders weitgespannte Spektrum reicht von den langen Zeitachsen der Kosmologie, der Geologie und der biologischen Evolution über Fragen der physikalischen Zeitmessung und die temporalen Dimensionen der Kulturgeschichte bis zu den beschleunigten gesellschaftlichen Lebensverhältnissen unserer Tage und kreativen Zeitkonstruktionen in Sprache, Kunst, Musik und Literatur.“
Eine zweite Reihe beschäftigt sich in vier Impulsvorträgen und einer abschließenden Podiumsdiskussion mit neuen Entwicklungen im Bereich der „Grünen Gentechnik“ und der sogenannten Neuen Genomischen Techniken (NGT). Unter dem Titel „Grüne Gentechnik – Chancen für Nachhaltigkeit?“ werden Expert*innen in die biologischen, ökologischen, juristischen sowie gesellschafts- und agrarpolitischen Aspekte dieses ebenso aktuellen wie umstrittenen Themas einführen.
Auch im Wintersemester bietet das Studium generale wieder Exkursionen und Seminare zu Themen aus der Literatur-, Kunst-, Kultur- und Ideengeschichte. Die Seminare finden unter Leitung erfahrener Universitätsdozent*innen jeweils an sechs bis acht Abenden statt. Für die Teilnahme braucht es außer Neugier und Aufgeschlossenheit keine spezifischen Voraussetzungen; dasselbe gilt für Exkursionen, die als Spaziergänge und Streifzüge durch die Universitäts- und Stadtgeschichte an einzelnen Nachmittagen stattfinden. Für die Seminare und Exkursionen wird ein moderater Teilnahmebeitrag – mit Ermäßigung für Studierende – erhoben; außerdem ist die Zahl der Plätze beschränkt, sodass sich eine möglichst baldige Anmeldung empfiehlt (siehe unten).
Diskussionsveranstaltungen sind ein wesentlicher Bestandteil des Programms. Hierzu zählt die Reihe „Bücher, über die man spricht“, in der Autor*innen wichtige Sachbücher von breiter Relevanz vorstellen und anschließend mit Fachleuten sowie dem Publikum besprechen. Diesmal geht es um das von dem Freiburger Soziologen Prof. Dr. Ulrich Bröckling mit herausgegebene „Glossar der Gegenwart 2.0“, um die zehn Thesen „Über Kriege und wie man sie beendet“ des Freiburger Historikers Prof. Dr. Jörn Leonhard, die vielbeachtete Studie „Talar und Hakenkreuz. Die Universitäten im Dritten Reich“ des Berliner Historikers Prof. Dr. Michael Grüttner sowie die zweibändige Literatur- und Kulturgeschichte eines Weltbades von Dr. Regine Nohejl und Prof. Dr. Elisabeth Cheauré unter dem Titel „Welt-Literatur-Stadt: Baden-Baden“. Die Reihe „Gespräche über ausgewählte Inszenierungen“ widmet sich wieder ausgewählten Produktionen, darunter die Neuproduktion von Giacomo Puccinis Oper „Tosca“ am Theater Freiburg.
Einzelvorträge fasst das Studium generale unter dem bewusst offen gehaltenen Reihentitel „Faszination Wissenschaft“ zusammen. Die Veranstaltungen dieser Serie bieten Einblicke in die Vielfalt universitärer Forschungsthemen, in diesem Wintersemester vor allem aus dem weiten Spektrum der Literatur- und Kulturwissenschaften. Themen sind unter anderem das 400. Jubiläum von Martin Opitz‘ epochemachendem „Buch von der deutschen Poeterey“ von 1624, Überlegungen zur Kulturgeschichte der Kuckucksuhr „zwischen Trash und Kult“, Reflexionen zur sprachlichen Vielfalt in Baden-Württemberg oder eine Vorstellung des neuen Freiburger Dokumentationszentrums Nationalsozialismus (DZNS).
In Kooperation mit verschiedenen Partnern hat das Studium generale daneben weitere Vortragsreihen im Angebot: Der Zyklus „Aufruhr am Oberrhein – 500 Jahre Bauernkrieg“ widmet sich in vier Vorträgen im Januar der „Revolution von 1525“ mit einem Schwerpunkt auf dem deutschen Südwesten und der Region am Oberrhein. Die Reihe „Über Leben im Anthropozän“ stellt Perspektiven aus Rechtswissenschaft, Pharmazie, Soziologie und Theologie zur Diskussion. Und eine kunstwissenschaftliche Vortragsreihe fragt in diesem Semester: „Wie entwickelt sich ein Werk?“
In politisch ebenso unsicheren wie unübersichtlichen Zeiten lädt das Programm des Colloquium politicum ein zu Einzelvorträgen, Podiumsdiskussionen, Streitgesprächen und Vortragsreihen – und bietet ausführliche Gelegenheit zur Information und Diskussion. Am 14. Oktober 2024 eröffnet das Colloquium politicum das Wintersemester mit den „FRIAS Freiburger Horizonten“: Die österreichische Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl spricht zum Thema „Superwahljahr 2024 – wie die extreme Rechte nach der Macht greift“. Mehrere Einzelveranstaltungen beleuchten die Präsidentschaftswahl in den USA aus ganz unterschiedlichen Perspektiven; am 5. und 6. November 2024 findet eine „US Election Night 2024” sowie ein „Post-Election Breakfast“ statt. Bei weiteren Veranstaltungen geht es unter anderem um Wladimir Putin und andere autoritäre Führer, Antisemitismus als Bedrohung unserer Gesellschaft und den Palästina-Israel-Konflikt.
Daneben beleuchtet das Colloquium politicum in acht Vortragsreihen eine Fülle an unterschiedlichen aktuellen und historischen Themen. Die Titel der Reihen lauten unter anderem „Schweigen, schreien, scheitern? Von der Schwierigkeit, in Deutschland über den Israel-Palästina-Konflikt zu sprechen“, „Künstliche Intelligenz als Herausforderung und Chance“ sowie „China-Erzählungen aktuell“. Die wöchentliche Ringvorlesung „Das Ende der Sowjetunion: Nationalismus, Dekolonisierung und Identität zwischen 1985 und 1995“ bietet ebenso einen historischen Rückblick wie die Reihe „DDR um 6: Zeitreise in ein untergegangenes Land“. Und schließlich findet zum siebten Mal der Webtalk unter dem Titel „Freiburg und die Region in der Zeit des Nationalsozialismus. Versuch einer lokalen und regionalen Bestandsaufnahme“ statt.
Vollständiges Programm des Studium generale unter www.studiumgenerale.uni-freiburg.de/sg
Vollständiges Programm des Colloquium politicum unter www.studiumgenerale.uni-freiburg.de/cp
Das gedruckte Programmheft liegt ab sofort unter anderem in den Gebäuden der Universität Freiburg, in Freiburger Buchhandlungen und im Büro des Studium generale in der Belfortstraße 20 aus.
Anmeldungen für Seminare und Exkursionen über das Büro des Studium generale bei Herrn Rainer Dausch: rainer.dausch@studgen.uni-freiburg.de