Siegelement der Uni Freiburg in Form einer Blume

Das neue Programm von Studium generale und Colloquium politicum ist da

Freiburg, 07.04.2025

Veranstaltungen für alle an der Universität Freiburg: Im Sommersemester 2025 widmet sich die „Samstags-Uni“ unter dem Motto „Erhalten, was uns erhält“ der Biologischen Vielfalt. Eine Ringvorlesung diskutiert ab Mitte April Werk und Aktualität von Thomas Mann aus Anlass seines 150. Geburtstages am 6. Juni 2025. Ein Schwerpunkt des Colloquium politicum liegt auf der Europäischen Union und den aktuellen Entwicklungen in den USA.

Das Kollegiengebäude I der Universität Freiburg im Vordergrund, die Universitätsbibliothek im Hintergrund.
Symbolbild. Foto: Klaus Polkowski / Universität Freiburg

Reichhaltig, vielfältig, offen für alle: Dieser Grundidee folgt das Programm von Studium generale und Colloquium politicum an der Universität Freiburg. Es richtet sich an interessierte Personen innerhalb und außerhalb der Universität und bietet im Sommersemester 2025 ab Mitte April wieder zahlreiche Veranstaltungen zu wissenschaftlichen, kulturellen und politischen Themen. „Das Studium generale greift in diesem Semester ganz unterschiedliche Facetten von Aktualität auf – von der gefährdeten Biodiversität bis zu einem der wichtigsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts und der Frage nach seiner gegenwärtigen Bedeutung“, sagt Prof. Dr. Werner Frick, Leiter des Studium generale.

Samstags-Uni

Die „Samstags-Uni“ beschäftigt sich im Sommersemester mit dem Thema „Biologische Vielfalt – Erhalten, was uns erhält“. Biodiversität meint die Vielfalt und Variabilität von Leben, also die Anzahl der Arten in einem Landschaftsraum, die genetische Varianz innerhalb einzelner Arten sowie die Bandbreite an unterschiedlichen Lebensräumen und ökologischen Prozessen. Diese biologische Vielfalt ist heute akut bedroht. „Das Thema bleibt relevant und hochaktuell, auch wenn wir durch vielfältige politische Krisen momentan vielleicht etwas davon abgelenkt sind – was wir uns keineswegs leisten können“, sagt Frick. „Die Samstags-Uni versammelt hochkarätige Forschende aus den Natur-, Sozial- und Kulturwissenschaften – wobei die Universität Freiburg mit ihren starken Potenzialen im Bereich ‚Umwelt und natürliche Ressourcen‘ diesmal besonders prominent vertreten ist.“

Die Vorlesungen der Reihe behandeln das Thema aus vielfältigen Perspektiven, die von den Bio- und Umweltwissenschaften über Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft und Literaturwissenschaften bis zur Philosophie reichen. Das Studium generale bietet die Samstags-Uni gemeinsam mit der Volkshochschule Freiburg an. Begleitend zu den Vorträgen gibt es Exkursionen zu regionalen Lernorten der Biodiversität (siehe auch unten).

150 Jahre Thomas Mann

Eine groß angelegte Ringvorlesung am Mittwochabend zum 150. Geburtstag des Schriftstellers am 6. Juni 2025 trägt den Titel „Thomas Mann – Stationen seines Werkes“. Zum Auftakt spricht am 23. April 2025 der Doyen der deutschen Thomas-Mann-Forschung, Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Koopmann (Universität Augsburg), über „Thomas Mann: Sein Werk – und die Antworten auf seine Zeit“. Das Gerüst der Vortragsreihe, die zu eigenem Lesen und Wiederlesen anregen will, bildet die Auseinandersetzung mit Manns großen Romanen von den „Buddenbrooks“ bis zum „Doktor Faustus“. Hinzu kommen übergreifende Analysen zu prägenden literarischen, ästhetischen und historisch-politischen Konstellationen dieser einzigartigen Schriftsteller-Karriere des 20. Jahrhunderts. Ebenfalls Teil der Reihe ist ein Gesprächskonzert am 17. Juli zu Thomas Mann und Beethoven in der Archäologischen Sammlung der Universität Freiburg. Und in Zusammenarbeit mit dem aka-Filmclub wird Luchino Viscontis berühmte Verfilmung von „Der Tod in Venedig“ zu sehen sein.

Seminare und Exkursionen, Bücher und Inszenierungen

Im Sommersemester bietet das Studium generale wieder Exkursionen und Seminare zu Themen aus der Kunst-, Kultur- und Ideengeschichte an. Begleitend zum Thema der Samstags-Uni „Biologische Vielfalt“ besuchen Exkursionen etwa regionale Lernorte wie den Opfinger Bienengarten und das „Exploratorium Lebendiges Wittental“. Die Seminare finden unter Leitung erfahrener Universitätsdozent*innen jeweils an sechs Abenden statt – auch ein Seminar zu Thomas Manns Erzählungen steht dieses Semester auf dem Programm. Zur Teilnahme braucht es außer Neugier und Aufgeschlossenheit keine spezifischen Voraussetzungen. Für Seminare und Exkursionen wird ein moderater Teilnahmebeitrag – mit Ermäßigung für Studierende – erhoben; außerdem ist die Zahl der Plätze beschränkt, sodass sich eine möglichst baldige Anmeldung empfiehlt (siehe unten).

Diskussionsveranstaltungen sind ein wesentlicher Bestandteil des Studium generale-Programms. Hierzu zählt die Reihe „Bücher, über die man spricht“, in der Autor*innen wichtige Sachbücher von breiter Relevanz vorstellen und mit Fachleuten sowie dem Publikum besprechen. Diesmal geht es unter anderem um das Buch „Ein Hof und elf Geschwister. Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben“, für das der Tübinger Historiker Prof. Dr. Ewald Frie den Deutschen Sachbuchpreis 2023 erhalten hat, sowie um die Studie „Adornos Erben. Eine Geschichte aus der Bundesrepublik“ des Freiburger Historikers und Autors Dr. Jörg Später. Die Reihe „Gespräche über ausgewählte Inszenierungen“ widmet sich wieder neuen Produktionen am Theater Freiburg, darunter „Alles durch M.O.W.“, eine Uraufführung der Oper von Józef Koffler in der Instrumentierung des Freiburger Komponisten Johannes Schöllhorn und unter der Regie des scheidenden Freiburger Intendanten Peter Carp.

Einzelvorträge und Reihen

Einzelvorträge fasst das Studium generale unter dem bewusst offen gehaltenen Reihentitel „Faszination Wissenschaft“ zusammen. Die Veranstaltungen dieser Serie bieten Einblicke in die Vielfalt universitärer Forschungsthemen, in diesem Semester vor allem aus dem Spektrum der Literatur- und Kulturwissenschaften. Themen sind unter anderem die europäischen Religionskriege, Deutschland 1929 bis 1934, Goethe als Librettist sowie die Frage „Wozu lesen? Buch, Bildung und soziale Imagination“.

In Kooperation mit verschiedenen Partnern hat das Studium generale darüber hinaus zwei weitere Vortragsreihen im Angebot: Die Reihe „Über Leben im Anthropozän“ stellt Perspektiven aus Kunst, Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften zur Diskussion. Und eine kunstwissenschaftliche Vortragsreihe unter dem Titel „Kunst. Provokation.“ fragt in diesem Sommersemester: Werden Kunstbetrachtende durch Provokationen tatsächlich zu vertiefter Reflexion angeregt? Wie funktionieren Provokationen in der Kunst überhaupt? Und wie in unterschiedlichen Epochen?

Colloquium politicum

In politisch unübersichtlichen Zeiten lädt das Programm des Colloquium politicum ein zu Einzelvorträgen, Podiumsdiskussionen, Streitgesprächen und Vortragsreihen – und bietet ausführliche Gelegenheit zur Information und Diskussion. Am 28. April 2025 eröffnet eine Podiumsdiskussion im Rahmen der „FRIAS Freiburger Horizonte“ das Sommersemester, das Thema lautet „1945 | 2025: Nachkriegszeiten. Historische Erfahrungen und gegenwärtige Herausforderungen“. Am 7. Mai 2025 spricht der Zeithistoriker Prof. Dr. Norbert Frei (Universität Jena) zum Thema: „Tag der Befreiung – Die Rede von Bundespräsident Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985“. Wieder im Programm sind die Freiburger Afrikagespräche. Bei weiteren Veranstaltungen geht es unter anderem um die Rolle Südostasiens, den Streit um Politikstile und seine Bedeutung für die Demokratie sowie um ein „Lob der Identitätspolitik“.

Daneben beleuchtet das Colloquium politicum in fünf Vortragsreihen eine Fülle an unterschiedlichen aktuellen und historischen Themen. Die Titel der Reihen lauten „Das Problem der Souveränität in der Europäischen Union“, „Im Zeitalter der Krisen: Schwelende Konflikte der Internationalen Politik“, „Kippmoment: Die USA und Europa im Jahr 2025“, „China und die Welt. Wirtschaft, Wissenschaft und Diplomatie“ sowie – als Teil acht einer schon länger laufenden Reihe – „Freiburg und die Region in der Zeit des Nationalsozialismus. Versuch einer lokalen und regionalen Bestandsaufnahme“. Und die öffentliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft widmet sich in Freiburg dem Thema „Polarisierung. Die Spaltung der Gesellschaften“.

Weitere Informationen

Das gedruckte Programmheft liegt ab sofort unter anderem in den Gebäuden der Universität Freiburg, in Freiburger Buchhandlungen und im Büro des Studium generale in der Belfortstraße 20 aus.

Anmeldungen für Seminare und Exkursionen über das Büro des Studium generale bei Herrn Rainer Dausch: rainer.dausch@studgen.uni-freiburg.de

Kontakt

Hochschul- und Wissenschaftskommunikation

Universität Freiburg
Tel.: +49 761 203 4302
E-Mail: kommunikation@zv.uni-freiburg.de