Freiburg, 15.07.2024
Solveig Degen und Stefan Conrad erhalten den Erasmus Prize 2024 des University College Freiburg
Das University College Freiburg (UCF) der Universität Freiburg hat die Liberal Arts and Sciences Absolventin Solveig Degen und den Physiker Stefan Conrad mit dem „Erasmus Prize for the Liberal Arts and Sciences“ 2024 ausgezeichnet. Das UCF verleiht den Preis für wissenschaftliche Arbeiten, die ihr Thema in vorbildlicher Weise auch unter interdisziplinären Aspekten behandeln und damit eine Brücke zwischen unterschiedlichen Fachbereichen schlagen. Die Auszeichnung wird jährlich in zwei Kategorien vergeben, für eine Bachelor- oder Masterarbeit sowie für eine Dissertation oder Postdoc-Arbeit. Der Preis ist mit 1.500 beziehungsweise 3.500 Euro dotiert, die von der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau gestiftet werden. Das University College Freiburg (UCF) ist eine fakultätsübergreifende Plattform zur Förderung interdisziplinärer Lehre an der Universität Freiburg und bietet einen eigenen Bachelorstudiengang in Liberal Arts and Sciences an.
Die Bachelorarbeit „(Re)Politicising Climate Change Discourses: Towards a Radical Democratic Epistemology for Transformative Environmental Politics“ entstand im Rahmen des Liberal Arts and Sciences Studiengangs des UCF Freiburg. Frau Degen untersucht, inwiefern die Integration radikaldemokratischen Denkens mit Einsichten der Standpunktepistemologie für die (Re-)Politisierung von Klimawandeldiskursen geeignet ist. Sie zeigt, wie mit diesem Ansatz Risiken von Relativismus und der Überbetonung von Konflikten in radikaler Demokratietheorie begegnet werden und eine (Re-)Politisierung von Klimawandeldiskursen erreicht werden kann. Die Arbeit verbindet Methoden und Einsichten aus der Politischen Theorie, Politischen Ökonomie, Science and Technology Studies und Philosophie.
Solveig Degen setzt aktuell ihr Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien im Masterstudiengang Socio-Ecological Economics and Policy fort und arbeitet als Forschungsassistentin am Institute for Spatial and Social-Ecological Transformations (ISSET).
Dr. Stefan Conrads Dissertation „3D-gedruckte Aktuatoren und Material-eingebettete Logik für die Anwendung in der pneumatischen Softrobotik“ entstand an der Universität Freiburg im Rahmen des Fachbereichs Demonstrators und des Exzellenzclusters livMatS (Living, Adaptive and Energy-autonomous Materials Systems).
Stefan Conrad vereint in seiner Arbeit Materialwissenschaft, Bionik und Ingenieurwesen durch Entwicklung einer neuartigen Multimaterial 3D-Druck Plattform, die in der Lage ist, während des Druckprozesses zwischen verschiedenen Werkzeugen zu wechseln. Die Plattform ermöglicht die kombinierte Verarbeitung von elastischen Materialien und die Herstellung pneumatischer Aktuatoren und Logikbausteine ohne die Notwendigkeit von Stützstrukturen oder manueller Nachbearbeitung. Diese technologische Innovation war die Voraussetzung für die Entwicklung einer vollständig elektronikfreien Steuerlogik auf Basis von 3D-gedruckten luftdruck-gesteuerten Ventilen. Auf diese Weise wird es nachgiebigen Maschinen möglich, ohne jede Elektrizität mit ihrer Umwelt zu interagieren.
Gegenwärtig arbeitet Stefan Conrad als Postdoc im Rahmen des durch die Carl-Zeiss-Stiftung geförderten Projekts DELIVER (Data-driven Engineering of Sustainable Living Materials) an einem innovativen, recyclebaren Holzwerkstoff.