Siegelement der Uni Freiburg in Form einer Blume

Digitale Transformation in der Lehre stärken

Freiburg, 14.03.2025

Das Projekt 4D – 4 Dimensions of Digital and Didactic Development verfolgt auf verschiedenen Ebenen die Stärkung digitalen Lehrens und Lernens an der Universität Freiburg. Seit 2021 setzen Teilprojekte an verschiedenen Aspekten der Lehre an – von ILIAS-Entwicklungen über Weiterbildungsangebote für Studierende und Lehrende bis hin zu öffentlich zugänglichen Lehr-Lern-Ressourcen.

Ein Laptop in einem leeren Hörsaal.
Im Rahmen von 4D entstehen Angebote, die digitales Lernen und Lehren in verschiedener Hinsicht vereinfachen und verbessern sollen. Foto: Sandra Meyndt / Universität Freiburg

Wie die Corona-Pandemie gezeigt hat, braucht es für gute digitale Lehre mehr als Powerpoint-Folien mit Stichworten zum Selbstlernen. Im Rahmen des Projekts 4D – 4 Dimensions of Digital and Didactic Development entstehen an der Universität Freiburg Angebote, die digitales Lernen und Lehren in verschiedener Hinsicht vereinfachen und verbessern sollen. Seit 2021 fördert die Stiftung Innovation in der Hochschullehre das Projekt. 2025 ist das letzte Förderjahr.

Die Strategie zur Digitalisierung in der Lehre der Universität Freiburg listet vier Dimensionen digitaler Lehrentwicklung auf, die im Projektnamen aufgegriffen wurden. Studierende, Lehrende, Organisation, Gesellschaftlicher Kontext: Eine große Bandbreite von Einsatzbereichen und Zielgruppen also. Oder, wie Projektkoordinator Dr. Christian Kny es formuliert: „Die meisten, die an der Universität Freiburg arbeiten, nutzen irgendein Ergebnis des Projekts – oft ohne es zu wissen.“

Portrait Dr. Christian Kny

„Von der Infrastruktur und den Angeboten, die während der Projektlaufzeit entstanden sind, werden Universitätsmitglieder noch lange profitieren.“

Dr. Christian Kny

Projektkoordinator 4D, Universität Freiburg

Auszeichnung und Förderung für digitale Lehrprojekte

Seit 2021 werden im Rahmen des Projekts Preise für innovative Lehrprojekte an den Fakultäten vergeben. Insgesamt sechs sogenannte E-IDAs (Electronic-Instructional Development Awards), also Preise für innovative Lehr-Digitalisierungsprojekte, wurden seit Projektbeginn verliehen. Außerdem konnten sich Lehrende in 20 E-Teaching Fellowships aus Projektmitteln intensiver mit der Entwicklung neuer digitaler Methoden und Konzepte befassen.

Lernplattform ILIAS um Funktionen ergänzt

Ein zentraler Baustein von 4D ist es, die Lernplattform ILIAS weiterzuentwickeln. So ermöglichte das Projekt, dass Lehrende und Studierende hier gemeinsam gleichzeitig an Dokumenten arbeiten können. Seit Ende 2024 steht dort außerdem ein KI-Chatbot zur Verfügung. Hierfür ist kein Zusatz-Account nötig, man kann den Bot datensicher und kostenlos direkt in ILIAS verwenden.

Portrait Dr. Christian Kny

„Die meisten, die an der Universität Freiburg arbeiten, nutzen irgendein Ergebnis des Projekts – oft ohne es zu wissen.“

Dr. Christian Kny

Projektkoordinator 4D, Universität Freiburg

Nachhaltige Weiterentwicklung im Qualitätsmanagement

Mittels 4D wird die Transparenz in internen Akkreditierungsverfahren sowie bei empirischen Instrumenten des Qualitätsmanagementsystems erhöht. Dies gelingt unter anderem durch digitale Tools wie Erklärvideos. Hochschulweite Befragungen enthalten nun Fragen zu digitalen Kompetenzen. Gleichzeitig eröffnen Schulungsmaterialien die Möglichkeit, die Curriculumentwicklung systematischer zu gestalten. Evaluationen von Lehrveranstaltungen erfolgen mittlerweile vollständig online, was eine flexiblere Gestaltung von Fragebögen erlaubt. Lehrformatspezifische Anpassungen fördern präziseres Feedback und tragen so zu effektiverer Qualitätsentwicklung bei.

Förderung digitaler Kompetenzen

Mit dem Zertifikat „Digitale Kompetenzen“ unterstützt das Zentrum für Schlüsselqualifikationen Studierende unter anderem dabei, mit Informationen und Daten verantwortungsvoll umzugehen oder selbst digitale Inhalte wie Podcasts oder Videos zu erstellen.

Das Weiterbildungsprogramm „Auf dem Weg zur Professur“ des Bereichs Hochschuldidaktik und digitale Lehrentwicklung richtet sich an PostDocs, Habilitand*innen und Junior-Professor*innen. Es fokussiert jene Lehrkompetenzen, die für spätere Professor*innen im Kontext des (digitalen) Lehrens, Lernens, und Prüfens zentral sind. Außerdem wird ein Instrument entwickelt, das universitäre Gremien bei der Gewinnung guter Lehrender unterstützen soll, beispielsweise in Berufungsverfahren. Da die Realisierung von digitalen Lehr-Lern-Szenarien ressourcen- und betreuungsintensiv ist, können E-Tutor*innen eingebunden werden um Lehraufgaben zu teilen. Um auch sie im Erwerb notwendiger, aufgabenspezifischen Fähigkeiten zu fördern, liegt ein weiteres Augenmerk in einem Online-Modul, das an das bestehende Tutor*innen-Qualifizierungsprogramm anknüpft.

Ein Studierender schaut auf sein Smartphone.
Seit 2024 können alle Universitätsmitglieder mit Matrix schnell, unkompliziert und datenschutzkonform digital kommunizieren. Foto: Sandra Meyndt / Universität Freiburg

Chats mit dem Matrix-Messenger, KI-unterstützte Übersetzungen mithilfe des Universitäts-Glossars

Aber auch Angebote, die außerhalb des Lehrbetriebs mindestens genauso hilfreich sind wie innerhalb, sind im Laufe des Projekts entstanden. Seit 2024 können alle Universitätsmitglieder mit Matrix schnell, unkompliziert und datenschutzkonform digital kommunizieren. Das Universitäts-Glossar im Intranet wurde überarbeitet und um französische Übersetzungen ergänzt. Es wird nun für KI-gestützte Übersetzungen verwendet. So können etwa Formulare, Evaluationsbögen oder Modulhandbücher mehrsprachig angeboten werden.

Mit der Dynamik von Digitalisierung umgehen

Doch wie groß ist die Halbwertszeit digitaler Lehrkonzepte angesichts der hohen Dynamik in diesem Bereich? „Wir haben im Rahmen des Projekts an der Universität Freiburg eine Umgebung etabliert, die es leichter macht, auf unvorhergesehene Entwicklungen im Digitalen spontan zu reagieren“, betont Kny. So wurde beispielsweise das Netzwerk der Digitalisierungsbotschafter*innen gestärkt. Diese Gruppe von Vertreter*innen aller Fakultäten entstand bereits während der Corona-Pandemie. Das Ziel ist seitdem gleichgeblieben: Einen Raum für Austausch zwischen den Fakultäten und der Hochschulleitung zu schaffen, in dem neue Entwicklungen diskutiert und aktuelle Informationen gestreut werden.

Bis zum Abschluss des Projekts Ende 2025 geht es nun vor allem darum, das Aufgebaute zu evaluieren, überarbeiten und verstetigen. „Von der Infrastruktur und den Angeboten, die während der Projektlaufzeit entstanden sind, werden Universitätsmitglieder noch lange profitieren“, sagt Kny.

Kontakt

Hochschul- und Wissenschaftskommunikation

Universität Freiburg
Tel.: +49 761 203 4302
E-Mail: kommunikation@zv.uni-freiburg.de