Das Team der zentralen Befragungen führt nun schon seit einigen Jahren regelmäßige Erhebungen durch, um Bedürfnisse und Sichtweisen der (ehemaligen) Studierenden zu erfassen. Im Fokus stehen Themen wie Studienbedingungen, Beschäftigung vor und nach dem Studium, die Wahl des Studiengangs an der Universität Freiburg, mögliche Gründe zum Abbruch des Studiums sowie die Gesamtzufriedenheit mit dem Studium. Je nach Zielgruppe (Absolvent*innen, Studienanfänger*innen, Exmatrikulierte, Studierende) legt jede Befragung ihren Fokus auf andere Themenfelder.
Die Fragebögen werden bei jeder Erhebung aktualisiert und aufbereitet. In den meisten Fällen existiert bereits ein Grundgerüst an Fragen aus anderen Befragungen oder es liegt ein Fragebogen aus dem Vorjahr zugrunde. Ein Großteil der Fragen basiert dabei auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und wird durch eine ausführliche Literaturrecherche zum entsprechenden Fokus der Befragung zusammengetragen. Auch die Fragen zu den soziodemografischen Merkmalen der Befragten werden zunächst von älteren Befragungen übernommen. Dieses Vorgehen ist immer eine Gratwanderung zwischen dem Anspruch, auf aktuelle Themen eingehen zu können und dennoch die Vergleichbarkeit der Befragungen zu gewährleisten.
Aktuell arbeitet das Team der Zentralen Befragungen am Fragebogen für die Befragung der Absolventinnen und Absolventen 2021/22. Das Grundgerüst aus den vorherigen Befragungen wurde vor allem in 2 Punkten erweitert:
Die Integration von Themen zur Digitalisierung von Studium und Lehre ist unumgänglich. Fragen zur Nutzung von digitalen Elementen im Studium und deren Bewertungen wurden hinzugenommen. Auch Fragen zur Selbsteinschätzung der eigenen digitalen Kompetenzen wurden ergänzt.
Die Überarbeitung der Kompetenzabfragen aus vorherigen Befragungen war erforderlich, weil in diesem Feld neue Forschungsergebnisse vorliegen. Es existiert jedoch immer noch keine allgemeingültige Definition von Kompetenzen, diese wurden aber mittels empirischen Studien präzisiert als eine dynamische Kombination aus Wissen, Verständnis, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Die Unterscheidung von fachspezifischen und überfachlichen Kompetenzen wird vorgeschlagen. Gerade überfachliche Kompetenzen werden für Studierende relevanter, damit sie gut auf ihre zukünftige Rolle in der Gesellschaft – auch im Hinblick auf ihre Beschäftigungsfähigkeit und ihr gesellschaftliches Engagement – vorbereitet werden. Weiterhin werden drei verschiedene Typen von überfachlichen Kompetenzen differenziert: Instrumentelle Kompetenzen (kognitive Fähigkeiten, methodologische Fähigkeiten, technologische Fähigkeiten und linguistische Fähigkeiten), interpersonelle Kompetenzen (individuelle Fähigkeiten, wie Kommunikationstechniken) und systemische Kompetenzen (Fähigkeiten und Fertigkeiten hinsichtlich ganzer Systeme). Diese ausformulierte, getestete Kompetenzabfrage wurde in den Fragebogen integriert.
Nach einem ersten groben Fragebogenentwurf folgt die Abstimmung mit weiteren Akteur*innen, hierzu zählen Vertreter*innen des Rektorats und Gremien (Senatskommission Studium und Lehre, Runde der Studiendekan*innen). Zum Schluss folgt der Feinschliff: Die Fragen werden hinsichtlich ihrer Formulierung noch einmal auf ihre Vergleichbarkeit mit Fragen aus anderen Fragebögen oder älteren Befragungen überprüft. Außerdem werden Frageblöcke auf Redundanzen untersucht und gegebenenfalls gekürzt. Schließlich soll das Ausfüllen des Fragebogens, je nach Befragung, maximal 15 Minuten in Anspruch nehmen. Anschließend wird der Fragebogen mittels der Evaluationssoftware EvaSys in unserer Abteilung getestet. Stimmen Filterführung, Rechtschreibung und Übersetzungen? Nach mehreren Testzyklen ist der Fragebogen bereit fürs Feld und wird am frühen Morgen per E-Mail mit einem individuellem Link an die (ehemaligen) Studierenden verschickt, während das Team der Zentralen Befragungen gespannt auf das Feedback wartet.
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