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Die Seminarvorstellungen für das Wintersemester 2025/26 folgen zeitnah.
Lehrstundenplan für das Wintersemester 2025/26 als PDF-Download
Das Seminar vertieft praktische Fähigkeiten der inhaltlichen Analysearbeit und verbindet diese mit Übungen ethnographischen Schreibens. Ausgehend von Selbstreflektionen zu Arbeits- und Schreibstilen werden Techniken zur Arbeitsplanung und -strukturierung vorgestellt, die in konkreten Schreibübungen erprobt und eingeübt werden. An ausgewählten Fallbeispielen wird der Weg von der inhaltlichen Interpretation empirischer Daten zur Umsetzung in einen wissenschaftlichen Text rekapituliert und verfeinert. Durchführung 14-tägig/zweistündig, Mittwoch: 12–14:00 Uhr, Prof. Dr. Timo Heimerdinger.
Gegenstand des Lektürekurses sind Schlüsseltexte der Empirischen Kulturwissenschaft, die zentrale Zugänge, Epistemologien und methodische-interpretative Konzepte rekapitulieren und vertiefen. Der Kurs dient der Ergänzung der zweistündigen Veranstaltung “Empirische Zugänge und theoretische Positionen der Kulturanalyse” in demselben Modul und schafft im Zusammenspiel eine gemeinsame fachliche und begriffliche Basis des Studienjahrgangs. Der Kurs findet phasenweise im Selbststudium statt, die Ergebnissicherung erfolgt jedoch in gemeinsamen Veranstaltungen in Form von Präsentationen und Gruppendiskussionen. Die Dokumentation des Lernprozesses erfolgt durch die Abfassung von Exzerpten und Bilanzierungen. Durchführung 14-tägig/zweistündig, Mittwoch: 12–14:00 Uhr, Prof. Dr. Timo Heimerdinger.
Freitag: 10–12:00 Uhr, Prof. Dr. Dr. Michael Fischer, Dr. Johannes Müske.
Janet Jackson’s sogenannter ‚Nippelgate‘ beim Superbowl 2004 sorgte für Millionenschwere Klagen wegen „unsittlicher Entblößung“ und seither wird die Live-Aufzeichnung des Superbowls nur noch mit 5 Sekunden Verzögerung ausgestrahlt. Nach Angela Merkels Auftritt bei der Eröffnung der Osloer Oper 2008 in einem dunklen Kleid mit Stola sprach am nächsten Tag die halbe Republik nicht über die Architektur, sondern: „Wie viel Dekolleté darf eine Kanzlerin zeigen?“ (Die Welt 2008). Instagram zensiert Nippel auf Gemälden der ‚Alten Meister‘ genauso, wie von Rihanna auf dem Cover der brasilianischen Vogue, jedoch nur, wenn es sich um Nippel von FLINTAs handelt. Was macht Brüste und vor allem die, die nicht zu Männern gehören, zu einem solchen Politikum und in vielerlei Hinsicht nach wie vor zu einem Tabu? Warum wird mit dem männlichen „Obenrum“ anders umgegangen? Im Seminar soll anhand des exemplarischen Forschungsfeldes Brust und Brüste dieser Frage auf den Grund gegangen werden. Mit kulturhistorischen Betrachtungen des Dekolletés über Korsett und BH hinzu Binder und #freethenipple betrachten wir die Busen dieser Welt aus vielfältigen Perspektiven. Mit Hilfe unterschiedlicher Theorien u.a. hinsichtlich Körper, Geschlecht, Queerness, Sexualisierung und ‚Schönheit‘ vertiefen wir das viel diskutierte ‚Obenrum‘. Dienstag: 12–14:00 Uhr, Ann-Kristin Reinkenhoff M.A.
Was zeichnet kulturwissenschaftliche Forschung in besonderer Weise aus? Wo legen Grenzen unserer Zugänge? Wie sehen gute Ethnografien aus? Wie kann kulturtheoretisch fundiertes Argumentieren gelingen? Die Lehrveranstaltung ist einerseits als Bestandsaufnahme konzipiert, die das erworbene Wissen aus dem Bachelor noch einmal bündelt und zusammenführt. Andererseits geht es aber auch darum, kulturwissenschaftliche Zugänge, Methoden und Argumentationsweisen noch einmal spezifischer zu vertiefen. Wir lesen gemeinsam neueste Texte, befassen uns exemplarisch mit Themenfeldern und erarbeiten so einem gemeinsamen Wissenshorizont. Dazu gehört auch, dass wir uns – durchaus auch kritisch-reflexiv – mit neuesten „Trends“ in der Forschung auseinandersetzen und auch gemeinsam erarbeiten, inwiefern interdisziplinäres Denken immer auch Bestandteil kulturwissenschaftlichen Arbeitens ist. Mittwoch 10–12:00 Uhr, Prof. Dr. Markus Tauschek.
Zuhause – unterwegs/Ici et allieurs ist das Thema einer trinationalen Ausstellungsreihe, die 2026/27 an 26 Museen im Dreiländereck stattfinden wird. Das Dreiländermuseum Lörrach, das diese Ausstellungsreihe koordiniert, zeigt eine Ausstellung zum Thema Migration im Dreiländereck und nimmt dies darüber hinaus zum Anlass, Migration als Querschnittthema in seiner Dauerausstellung zu verankern. Ansatz ist hierbei, die Geschichte und Gegenwart der Migration im Dreiländereck, wo die Schweiz, Frankreich und Deutschland aufeinandertreffen, aus vergleichender Perspektive zu erzählen wie auch aus Perspektive der grenzüberschreitenden Verflechtungen und Beziehungsverhältnisse. Ein zentrales Anliegen des Museums ist zudem die Anpassung der Sammlungsstrategie, um Objekte und Erzählungen zu Migration systematisch zu integrieren und durch partizipative und kollaborative Ansätze Migrant:innen einzubeziehen. Donnerstag 14–17:00 Uhr, Prof.in Dr.in Anna Lipphardt.
Idyllisch mit Blick auf den Schwarzwald liegt das ehemalige Fachschaftshaus der Universität. Generationen von Studierenden haben dort Einführungswochen verbracht, zusammen gearbeitet und gefeiert. Seit der Corona-Pandemie liegt das Haus in einem Dornröschenschlaf. Das soll sich nun ändern. Ein interdisziplinäres Team erarbeitet im Rahmen eines von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördeten Projekts ein Konzept dafür, wie das Haus zu einem zeitgemäßen Ort des Lehrens und Lernens werden kann – und die Empirische Kulturwissenschaft ist mit dabei.
Im Studienprojekt begleiten wir diesen Prozess kulturwissenschaftlich. Wir rekonstruieren erstens die Geschichte des Hauses, das 1934 erbaut wurde, und untersuchen, wie sich die Nutzung veränderte. Dazu sind auch Interviews mit ehemaligen Studierenden vorgesehen, die Zeit im ehemaligen Fachschaftshaus verbracht haben. Zweitens befassen wir uns mit der Frage, was sich Studierende und verantwortliche Akteur*innen an der Uni von diesem Haus heute wünschen: Wie könnte/sollte es aussehen? Da eine Idee darin besteht, das Haus zu einem Ort des interdisziplinären Lernens zu machen, befassen wir uns auch selbst mit der Frage, wie das konkret aussehen könnte: Gibt es zum Beispiel an anderen Hochschulen schon vergleichbare Orte, aus denen man etwas lernen könnte? Im Sinne einer antizipativen Anthropologie schauen wir im Projekt auch in die Zukunft: Wie könnte ein guter Ort des gemeinsamen Lernens eigentlich auf der Basis kulturwissenschaftlichen Wissens aussehen? Dafür lernen wir auch Grundlagen von Design Thinking kennen und arbeiten mit Studierenden anderer Disziplinen zusammen.
Ergebnis des Projekts wird eine kreative Ausstellung mit einer eigenen digitalen Version sein, die im Sommersemester 2026 realisiert werden soll. Wir konzipieren eine Social-Media-Strategie, die die Fortschritte des Projekts dokumentiert; und wir erarbeiten, welchen Beitrag die Empirische Kulturwissenschaft für die Umgestaltung des Hauses liefern kann. Freitag 10–13:00 Uhr, Prof. Dr. Markus Tauschek.
Dienstag 18–20:00 Uhr.
Dienstag 16–18:00 Uhr, Prof.in Dr.in Anna Lipphardt
Raum ist aus kulturanalytischer Sicht nicht einfach gegeben, sondern wird entlang von Deutungen und Praktiken der Akteur:innen hergestellt. Gleichzeitig gibt er dem Handeln aber auch eine Ordnung. Das Straßenbahnticket wird entlang von einzelnen Zonen gekauft, Stromtrassen schreiben sich in das Landschaftsbild ein und versorgen Haushalte mit Energie, Mülltonnen prägen in zeitlichen Rhythmen das Stadtbild und werden routinisiert vom städtischen Abfalldienst eingesammelt. Räumliche Kategorien und Infrastrukturen gehen in diesen Beispielen Hand in Hand.
Das Seminar hat zum Ziel theoretische Zugänge zur analytischen Kategorie Raum zu schaffen. Intensive Lektüre relevanter Grundlagentexte ist hierbei zentral. Die gewonnenen Perspektiven sollen anschließend auf konkrete Beispiele angewandt werden, die sich insbesondere unterschiedlichen Infrastrukturen und Infrastrukturierungsprozessen in und um Freiburg widmen. Energieversorgung, Mobilität, Abfallmanagement spielen dabei eine Rolle und sollen dahingehend befragt werden, wie sie Raum schaffen, diesen prägen und darüber Ordnungen produzieren. Mittwoch 16–18:00 Uhr, Lea Breitsprecher M.A.
Willkommen zu einem Seminar, das die Grenzen des traditionellen Museums sprengt! In diesem Kurs begeben wir uns auf eine spannende Erkundung ins Freiburger Umland, um aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen (z. B. kulturelle Vielfalt, Klimawandel, regionale Planung) aus neuen Perspektiven zu beleuchten. Mit einer modularen und mobilen Museumsausstattung und in Zusammenarbeit mit lokalen Akteur*innen erarbeiten wir innovative Zugänge zu Transformationserfahrungen und stellen diese dialogisch aus.
Von der ersten Idee bis zur finalen Realisierung – in diesem Seminar erleben Sie alle Schritte der Museumsarbeit mit. Sie lernen, wie man eine Pop-Up-Ausstellung konzipiert, kuratiert und umsetzt. Dabei erwerben Sie wertvolle Kompetenzen in Szenographie, Partizipationsstrategien, Objekthandling und Wissenschaftskommunikation.
Neben den fachlichen Fähigkeiten sammeln Sie wertvolle Erfahrungen in Projektmanagement, Teamarbeit und der Kommunikation mit verschiedenen Interessensgruppen. Diese Skills sind nicht nur für Museen und Archive, sondern auch für viele andere Bereiche und zukünftige Tätigkeiten besonders wertvoll. i.d.R. Montag 16–19:00 Uhr, Dr.in Inga Wilke & Dr. Matthias Möller
„Aus zweiter Hand“ ist mehr als ein ökonomisches oder ökologisches Phänomen – es ist Ausdruck kultureller Werte, sozialer Praktiken und ästhetischer Strategien. Ob Gebrauchtwarenhandel, Verschenken, Weitergabe oder Tausch, ob auf Flohmärkten, im privaten Rahmen oder Digital vermittelt: die sekundäre Nachnutzung von Waren und Objekten umfasst mit Kleidung, Büchern, Möbel, Nahrung, Medien oder technischem Gerät sämtliche Bereiche der Alltagskultur und ist damit einerseits Teil komplexer Alltagsökonomien und zugleich Indikator für gesellschaftlichen und kulturellen Wandel.
Dieses Seminar nimmt die Second Hand-Kultur in ihren unterschiedlichen Ausprägungen ethnografisch und theoretisch in den Blick. Wir beschäftigen uns mit Fragen wie:
- Was macht Dinge „gebraucht“ – und was macht sie (wieder) begehrenswert?
- Wie verändern sich Bedeutungen und Identitäten von Dingen im Kreislauf des Weitergebens?
- Welche Rolle spielen Märkte, Tauschplattformen und Reparaturcafés als kulturelle Orte?
- Wie wird Second Hand medial und gesellschaftlich repräsentiert (z. B. als nachhaltig, retro, prekäres Konsumverhalten)?
Anhand ethnografischer Fallstudien, Theorien materieller Kultur und konsumkultureller Ansätze analysieren wir, wie Menschen mit Dingen umgehen, Bedeutungen konstituieren und soziale Beziehungen über Objekte herstellen. Eine eigene kleine Feldforschung (z. B. Beobachtungen in Second Hand-Läden, Interviews mit Nutzer*innen, Onlineplattformen) ist Teil des Seminars. Dienstag 16–18:00 Uhr, Prof. Dr. Timo Heimerdinger.
1773 prägte Johann Gottfried Herder den Begriff des Volkslieds. Dieser verwies damals auf eine Form der Dichtung, die volksnah imaginiert wurde und sich absetzte gegenüber der Poesie von Barock und Rokoko. Heute wird der Begriff nicht zuletzt aufgrund seiner Bezugnahme auf das Volk als nicht mehr zeitgemäß angesehen und eher von populärem Liedgut gesprochen.
Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden zahlreiche Volksliedsammlungen u.a. in Freiburg und Stuttgart, die systematisch erforscht und erweitert wurden. Historische Archivalien und Sammlungsbestände gewähren Einblicke in Denk- Vorstellungs- und Lebenswelten der Vergangenheit. Sie erweitern und ergänzen unseren Blick auf alltagskulturelle Gegenwartsphänomene. Theoretisch und methodisch sind sie als historische Ethnographie in die qualitative Forschung des Fachs eingebunden.
Am Beispiel der Liedsammlungen des ZPKM und der Landesstelle für Alltagskultur in Stuttgart bietet das Seminar eine Einführung in das kulturwissenschaftliche Arbeiten in Archiven, Sammlungen und anhand archivalischer Quellen. Dabei erarbeiten sich die Studierenden einen Überblick über methodische Zugänge und qualitative hermeneutisch-interpretative Verfahren. Archivbesuch und Quellenauswertungen bieten erste Erfahrungen mit den entsprechenden Arbeitstechniken. Ziel ist eine gemeinsam erstellte Präsentation zum Thema Volkslieder. Mittwoch 16–18:00 Uhr, Dr. Johannes Müske & Prof.in Dr.in Sabine Zinn-Thomas.
Der Begriff des Kulturkampfs taucht in letzter Zeit wieder vermehrt in politischen Debatten und auch in alltagskulturellen Kontexten auf. Der Begriff ist ein Beleg für die zunehmende Politisierung des Kulturbegriffs. Wie aber wird „Kultur“ derzeit politisiert? Wie wird sie einerseits zu einer kultur- und identitätspolitischen Ressource? Wie wird sie andererseits aber auch problematisiert? Im Seminar befassen wir uns mit den unterschiedlichen Formen der Politisierung von Kultur, ob in Debatten um das Konzept einer „cultural appropriation“ oder im Kontext der Inwertsetzung von Kultur als kulturelles Erbe, ob im Kontext der Diskussionen beispielsweise um gendergerechte Sprache oder im Rahmen der Debatten um den Umgang mit dem Kolonialismus. Ziel ist es zunächst, ein kulturwissenschaftliches Verständnis der komplexen Prozesse der Politisierung von Kultur in unterschiedlichen Feldern zu erarbeiten, um darauf aufbauend auch zu diskutieren, wie Kulturwissenschaftler*innen sich hier auch gezielt positionieren sollten. Da sich die Politisierung von Kultur zwar in nationalstaatlichen Rahmen konstituiert, wir es aber insgesamt auch mit globalen und international verflochtenen Diskursen zu tun haben, wird die Bereitschaft erwartet, auch vergleichende Perspektiven einzubringen. Montag 10–12:00 Uhr, Prof. Dr. Markus Tauschek.
Beim Problem der Stellung der Kultur „Nationaler Minderheiten“ innerhalb der Staaten Europas war in jüngster Zeit zunehmend Schärfe zu erkennen – man denke etwa an die Kultur der Sami in Nordskandinavien, insbesondere auch an die katalanische Kultur in Spanien oder die albanische Kultur in Serbien. In diesem Seminar soll es einesteils um die Ausprägungen und sehr viel weniger widerstreitenden Aktivitäten der Kultur der „Nationalen und Ethnischen Minderheiten“ in Deutschland gehen (Sorben, Dänen, Friesen als „Nationale“ sowie Sinti und Roma als „Ethnische Minderheit“). Der Schwerpunkt der Lehrveranstaltung liegt jedoch auf der Kultur der „Ungarndeutschen“ bzw. der ungarischen „Schwaben“. An kaum einem anderen Beispiel lässt sich die kulturelle Dynamik im europäischen Kontext so instruktiv und intensiv untersuchen – begonnen mit der Epoche des k.u.k.-Habsburgerstaates 1867-1918 (mit ihren Auswirkungen bis in die Gegenwart) über die Zwischenkriegszeit und den Zweiten Weltkrieg, sodann mit der Blockbildung (Ostblock/ Westblock) 1949-1989 bis hin zu einer Neubelebung im Zuge der Osterweiterung der EU seit dem Jahr 2004. Montag 16–18:00 Uhr, Prof. Dr. apl. Michael Prosser-Schell
‚Heimatvertriebene‘, ‚Bootsflüchtlinge‘, ‚Kopftuchmädchen‘, ‚kleine Paschas‘. Die kulturellen Figuren im Migrationskontext sind vielfältig, manchmal schillernd, häufig aber auch stigmatisierend. Als „Hybride aus Fiktion und Realität“ (Wietschorke & Ege 2023, S. 12.) trugen und tragen sie zum „gesellschaftliche[n] Sprechen und Schreiben über Migration“ (Oltmer 2024) bei. Gleichwohl sind sie in politischen und medialen Diskursen dominant, bleiben aber dort analytisch in vielen Fällen blass und bieten so ein Einfallstor für populistische Narrative.
Der kulturwissenschaftlichen Bearbeitung dieses Phänomens zwischen Zuschreibungen und subjektiven Aneignungen ist daher dieses Seminar gewidmet: Das Seminar nimmt insbesondere Fallbeispiele in den Blick, die einen Bezug zum östlichen Europa aufweisen – angefangen mit der Geschichte der sog. ‚Heimatvertriebenen‘ über die ‚Spätaussiedler‘ bis hin zur ‚Strebermigrantin‘ (vgl. Smechowski 2017) – ist aber nicht darauf limitiert. Wir fragen danach, wer in der deutschen Migrationsgesellschaft in Vergangenheit und Gegenwart als Topos prominent auftaucht – und wer nicht, wie individuelle Eigenschaften und kollektive Muster zu Bildern verwoben werden, und wie dies von den Akteur:innen selbst sowie ihrer jeweiligen Umgebung rezipiert wird. Wo entstehen dabei Diskrepanzen zwischen (Fremd-)Darstellung und Erfahrung und wie können diese im Rahmen einer Empirischen Kulturwissenschaft erforscht werden, die den Blick etwa auf Erzählmuster, Performanzen und subjektive Sinnzuschreibungen lenkt? Im Seminar erproben wir unterschiedliche Strategien, um kulturelle Figuren der Migration über die reine Begriffsgeschichte hinaus ‚lesbar‘ (vgl. Habit et al. 2023, S. 10.) zu machen und den Kollektivbegriffen so um eine reflexive Perspektive zu ergänzen.
Ethnografische Zugänge sind dabei ebenso erwünscht wie historisch-archivalische (etwa auf Basis der auf das östliche Europa bezogenen Archivbestände des IKDE) und medienanalytische Herangehensweisen. Mittwoch 16–18:00 Uhr, Jana Stöxen M.A.
Die Einführungsvorlesung vermittelt grundlegendes Wissen zu den Perspektiven kulturwissenschaftlichen Forschens, Denkens und Argumentierens. Sie liefert einen ersten Überblick über zentrale Arbeitsgebiete und Fragestellungen der Empirischen Kulturwissenschaft, die an anderen Universitäten auch unter den Namen Europäische Ethnologie oder Kulturanthropologie firmiert. Neben einem knappen Einblick in die Fachgeschichte der Empirischen Kulturwissenschaft, die sich aus dem Fach Volkskunde entwickelt hat, werden zentrale Konzepte und Begriffe wie Alltag, Kultur, Differenz, Ethnizität etc. sowie die vielfältigen Zugänge zu „Kultur“ diskutiert. Dienstag 16–18:00 Uhr, Prof. Dr. Markus Tauschek
Ablaufplan online.
Dies stellt eine Auswahl vergangener Projektseminare im Bachelor dar:



Hier finden Sie Informationen zum aktuellsten Masterprojekt „Kulturerbe in Szene gesetzt“
Dies sind die Projektseminare im Master der letzten 6 Jahre:









Das Archiv vergangener Lehrveranstaltungen folgt in Kürze.
