EPICUR feierte mit seinem ersten virtuellen EPICamp zum Thema “Mobilität, Migration, Mehrsprachigkeit” eine vielversprechende Premiere. Organisiert von den EPICUR-Universitäten Freiburg, Poznán und Strasbourg konnte die Auftaktveranstaltung dieses neuen, interaktiven Formats mehr als 80 Teilnehmende aus ganz Europa (und darüber hinaus) begeistern. Führende Professor:innen, aufstrebende Nachwuchswissenschaftler:innen sowie außeruniversitäre Partner bereicherten die interaktive Konferenz.
Die im Kontext von EPICUR Research organisierten EPICamps sind virtuelle, interaktive Veranstaltungen, die sich an (Nachwuchs-)Wissenschaftler:innen der EPICUR-Allianz richten. EPICamps bieten einen Raum für Austausch, Kollaborationen und akademisches Matchmaking von Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Disziplinen und Fachbereichen. Das erste EPICamp zu “Mobilität, Migration, Mehrsprachigkeit” fand am 15./16. Oktober 2021 online statt.
Mit mehr als 80 aktiven Teilnehmenden und ca. 15-30 Teilnehmenden pro Session (insgesamt 15 Sessions), zieht das Organisationsteam des ersten EPICamps eine überaus positive Bilanz des ersten EPICamps. Feedback von Teilnehmenden gab es unter anderem zu den offenen Forschungschats, die sehr gut angenommen wurden und die Notwendigkeit unterstrichen, die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen weiter auszubauen und zu stärken. Viele Nachwuchswissenschaftler:inn berichten, sie hätten während des EPICamps einmal mehr erkannt, dass transdisziplinäre Forschung, Vernetzung und gemeinsame Projekte entscheidend sind, um ein neues Verständnis für die zukünftige Forschung zu gewinnen.
Lea von Berg, Promovierende in der Germanistischen Mediävistik an der Universität Freiburg, die als Teilnehmerin das erste EPICamp miterleben konnte, zeigt sich “positiv überrascht von der Bandbreite und Perspektivenvielfalt des Programms”. Sie erinnert sich besonders an die Session “Knowledge in Motion: Study Abroad & Mobility”, die ihrem Eindruck nach aus der perfekten Mischung aus kurzen Impulsvorträgen und einer anschließenden, bereichernden Diskussion bestand. Hier, sagt sie, zeigte sich, welche Art von Forschung zu diesem Thema von Forschenden in ganz Europa und auch weltweit, betrieben wird.
Imene Abdellaoui, Wissenschaftlerin am ILLE-Labor der Universität des Oberelsass in Mulhouse, die kürzlich in “Sprache, Literatur und Gesellschaft” promovierte, trug als Referentin in der Session “Bilingualism, Migration and Identity” bei. Sie teilt ähnliche, positive Eindrücke: Mit Referierenden aus unterschiedlichen Disziplinen und Institutionen „wurden nicht nur ihre Arbeiten und Gedanken mit einem Kreis von Interessierten geteilt, sondern auch Inspirationen für zukünftige Forschungsprojekte generiert”, betont sie. Auch das Ziel, eine offene Diskussion und fruchtbare Vernetzungen zu ermöglichen, sei ihrer Meinung nach gelungen: “Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, sich über Forschungsinteressen, Ansätze und Perspektiven der anderen zu informieren. Ich habe die Debatten nach jeder Präsentation sehr geschätzt und wünschte, die Diskussionen wären nie zu Ende gegangen, es wurden sehr faszinierende und zum Nachdenken anregende Ideen geteilt.“ Darüber hinaus ist sie optimistisch, dass „die Teilnahme und der Austausch innerhalb dieses Projekts [EPICUR Research] jungen Forschenden helfen wird, andere und neue Perspektiven zu gewinnen.“
Als besonderes Highlight des ersten EPICamps durfte sich das EPICUR-Freiburg Team über den Besuch der EPICUR-Kolleg:innen von der Universität Poznán in Polen, darunter Frau Prof. Bogumila Kaniewska, Rektorin der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznán und Prof. Rafal Witkowski, Vizerektor für Internationale Zusammenarbeit an der Universität Poznán, freuen. Der bereichernde Austausch resultierte in einer Gegeneinladung nach Poznán im November.
In ihrer gemeinsamen Keynote sprachen Prof. Kaniewska und Prof. Kleinschmit, Prorektorin für Internationalisierung und Nachhaltigkeit an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, über die Notwendigkeit einer stärkeren europäischen Zusammenarbeit bei den großen gesellschaftlichen Themen. Prof. Kaniewska wies nachdrücklich darauf hin, dass Polen immer einen festen Platz in Europa hatte und nach wie vor braucht. Darüber hinaus machte die Keynote im Hinblick auf Herausforderungen wie Migration deutlich, dass die Universitäten eine große Verantwortung tragen, Migration als Chance und nicht als Bedrohung zu sehen. Auch die Einbindung außeruniversitärer Partner in die Wissenschaft spielt eine wichtige Rolle, um einen niederschwelligen Zugang zwischen Gesellschaft und Universitäten zu ermöglichen. EPICUR fördert diese Verbindung, indem die Gesellschaft in Forschungsprozesse, Datenerhebung und die Kommunikation darüber einbezieht.
Das zweite EPICamp zum Thema „Nachhaltigkeit, Materialnutzung und Klimagerechtigkeit“ findet am 02./03.12.2021 online statt (organisiert von der Universität für Bodenkultur, Wien). Der Call for Participation endet am 15. November 2021! Das dritte EPICamp zum Thema „Europäische Identitäten/Kollektive Identitäten“ findet am 21./22. Januar 2022 statt (organisiert von der Universität des Oberelsass, Mulhouse).