Siegelement der Uni Freiburg in Form einer Blume

Erste Studentin Deutschlands erstritt sich vor 125 Jahren die Immatrikulation in Freiburg

Freiburg, 27.02.2025

Universität Freiburg würdigt Johanna Kappes‘ herausragende Bedeutung als Wegbereiterin für Frauen in der Wissenschaft.

Ein großes rotes Backsteingebäude aus der Jahrhundertwende
Johanna Kappes schrieb sich als erste Frau an einer deutschen Universität ein – der Universität Freiburg. Foto: Jürgen Gocke / Universität Freiburg

Am 28. Februar 1900 hat sich Johanna Kappes (1879–1933) als erste Frau an einer Universität im Deutschen Kaiserreich die reguläre Zulassung zum Studium erstritten, und zwar an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Unterstützt wurde sie von der Frauenbewegung und der Freiburger Ortsgruppe des „Verein Frauenbildung-Frauenstudium“. Zuvor war Frauen die Immatrikulation verwehrt gewesen. Beharrlich hatte sich Kappes, unter anderem mit einer Petition, gegen den Widerstand des Senats der Universität dafür eingesetzt, in Freiburg Medizin studieren zu können. Das zuständige Ministerium der Justiz, des Kultus und des Unterrichts räumte Kappes schließlich das Recht zum Studium ein – und fortan allen Frauen im Großherzogtum Baden.    

„Johanna Kappes war eine herausragende Wegbereiterin für Frauen in der Wissenschaft und ein leuchtendes Beispiel für den Einsatz für fundamentale menschliche Werte“, sagt Prof. Dr. Kerstin Krieglstein, Rektorin der Universität Freiburg. „Die Erinnerung an Johanna Kappes und ihr Engagement wach zu halten, ist uns als Universität Freiburg ein großes Anliegen – insbesondere in heutigen Zeiten, in denen Werte wie Gleichstellung und Vielfalt weltweit wieder unter Druck geraten.“  

„Gleichstellung in der Wissenschaft ist seither weit vorangeschritten – hat aber auch noch viel Luft nach oben.“

Prof. Dr. Kerstin Krieglstein

Rektorin der Universität Freiburg

„Die Gleichstellung in der Wissenschaft ist seither weit vorangeschritten, hat aber auch noch viel Luft nach oben“, betont Krieglstein. Der Frauenanteil in Deutschland bei Studierenden beträgt 50,9 Prozent, bei hauptberuflichem wissenschaftlichen Personal 42,8 Prozent, bei Professor*innen lediglich 28,8 Prozent (Quelle: Statistisches Bundesamt). „Hier gibt es noch viel zu tun“, so Krieglstein, „auch bei den Professuren ist das Ziel die Parität“. „Bei Hochschulleitungen gibt es derweil einen noch jungen, aber schnell voranschreitenden Trend hinsichtlich Gleichstellung“, so Krieglstein, die 2021 als erste Rektorin der Universität Freiburg ihr Amt antrat. 2018 wurden lediglich 24 Prozent der Universitäten in Deutschland von Frauen geleitet, 2023 waren es 42 Prozent (Quelle: CHE). 

Die Universität Freiburg unterstützt Frauen in der Wissenschaft auf unterschiedliche Weise, unter anderem mit dem Coaching-Programm CORA – Coaching Women for Research and Academia. Der Frauenanteil an der Universität Freiburg beträgt bei Studierenden 54,4 Prozent, bei wissenschaftlichem Personal 47,7 Prozent, bei Professor*innen 28,8 Prozent.

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