Siegelement der Uni Freiburg in Form einer Blume

Für internationale Studierende kann aller Anfang leicht sein…

…wenn sie jemanden haben, der ihnen am Studienbeginn mit Rat und Tat zur Seite steht.

Wie leihe ich ein Buch in der Bibliothek aus? Wie finde ich die Vorlesungsräume? Wie sollte ich mein Studium organisieren? Wie funktionieren die IT-Systeme an der Uni? Wie schreibe ich mich für Prüfungen ein? Wie bereite ich z.B. eine Präsentation vor? Insbesondere für ausländische Studierende stellen sich am Anfang des Studiums viele Fragen – und erfahrene Studierende wissen meist die Antworten. Deshalb helfen im Programm Interkulturelles Mentoring engagierte Studierende (Mentorinnen und Mentoren) aus allen Fakultäten ihren internationalen Kommilitoninnen und Kommilitonen (Mentees) am Studienbeginn.

Interkulturelles Mentoring an der Universität Freiburg bedeutet Beratung und Begleitung sowie wechselseitiges Lernen auf Augenhöhe. Es ist ein niedrigschwelliges Angebot, das den Studierenden Bewältigungs- und Lösungsstrategien, Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen und Vernetzungsmöglichkeiten bietet. Da für viele internationale Studierende die deutsche Studien- und Lernkultur neu ist und es schwer sein kann, sich im Hochschul-Dschungel zurechtzufinden, spielen die Mentorinnen und Mentoren eine zentrale Rolle beim Ankommen in Freiburg und an der Universität.

Die Mentorinnen und Mentoren stehen den internationalen Studierenden mit Rat und Tat zur Seite. Sie:

Aber auch die Mentorinnen und Mentoren lernen von den Mentees: Sie lernen andere Kulturen und Sichtweisen kennen und entwickeln die eigenen interkulturellen, kommunikativen und sozialen Kompetenzen weiter. Sie lernen ihren Studienort mit neuen Augen kennen und entdecken so vielleicht selbst eine ganz andere Seite von Freiburg. Die Studierenden haben darüber hinaus die Möglichkeit, sich ein internationales Netzwerk und Kontakte in der ganzen Welt aufzubauen.

Umsetzung Interkulturelles Mentoring:

Im WiSe 17/18 habe ich das Interkulturelle Mentoring erstmalig durchgeführt. Im Folgejahr (WiSe 18/19) konnte ich die Zahl der Teilnehmenden fast verdreifachen und mit fast 300 Teilnehmenden außerordentlich erfolgreich durchführen: Fast alle neuen internationalen Studierenden wurden mit Mentorinnen und Mentoren versorgt. Am Ende der Staffel sprachen die Teilnehmenden eine Weiterempfehlung des Programms zu 100% aus. Derzeit ist die Vorbereitung der dritten Staffel (WiSe 19/20) in vollem Gange und das Programm wächst weiter stark. Ich freue mich, dass ich die Zahl der Mentorinnen und Mentoren fast verdoppeln konnte: Über 100 erfahrene Studierende aus allen Fakultäten haben sich bereits registriert. Im Rahmen eines persönlichen Einführungsinterviews bereite ich alle Mentorinnen und Mentoren auf ihre Aufgabe und Rolle vor, berate und unterstütze sie.

Die Mentorinnen und Mentoren kommen selbst aus der ganzen Welt. Sie sind auf das Programm über verschiedene Werbemaßnahmen aufmerksam geworden oder haben von Freunden und Bekannten vom Interkulturellen Mentoring erfahren. Dass das Programm ankommt, zeigt sich auch dadurch, dass viele der ehemaligen Mentees inzwischen selbst Mentorin bzw. Mentor werden und etwas „zurückgeben“ möchten, während andere bereits zum zweiten oder gar dritten Mal als Mentorin bzw. Mentor dabei sind.

Sobald die neuen internationalen Studierenden ihre Zulassung erhalten haben, können sie sich als Mentees für das Programm bewerben. Ich matche sie dann mit einer für sie passenden Mentorin bzw. einem passenden Mentor. Beim Matching sind mir neben dem Studienfach auch persönliche Präferenzen wichtig, so dass die Mentoringbeteiligten möglichst gut zusammenpassen. Nicht selten entstehen enge Freundschaften, die auch über die Mentoringbeziehung hinaus bestehen bleiben. Das Matching erfolgt so schnell wie möglich, damit die Mentees umgehend die Möglichkeit haben, mit ihrer Mentorin bzw. ihrem Mentor in Kontakt zu treten. Im Idealfall können die Mentees schon vor ihrer Ankunft in Deutschland erste Fragen klären und haben eine feste Kontaktperson in Freiburg.

Spätestens beim Kick-off-Event, dem offiziellen Beginn der Mentoringbeziehung, lernen sich beide gegenseitig persönlich kennen und haben die Möglichkeit, sich auch mit allen anderen Teilnehmenden zu vernetzen und auszutauschen. Die individuellen persönlichen Mentoringtreffen werden von den Beteiligten frei gestaltet, da die Gesprächsinhalte individuell verschieden und vertraulich sind. Um den Mentoringprozess zu unterstützen und auch eine Vernetzung der Teilnehmenden untereinander zu fördern, begleite ich jede Staffel durch verschiedene Angebote wie Workshops (z.B. Interkulturelles Training) und Socialising Events (z.B. gemeinsame Adventsfeier). Am Closing Event endet die Mentoringbeziehung mit der Evaluation und Zertifikatsübergabe.

NEU: BOK-Kurs „MentorIn – Rolle, Aufgaben und Entwicklungspotential“

Erstmalig zum WiSe 19/20 werde ich für interessierte Mentorinnen und Mentoren über das ZfS einen BOK-Kurs anbieten, in dem die Studierenden eine vertiefte Grundlage zum Thema Mentoring erhalten. Sie lernen Mentoring als eine hochaktuelle, effektive und praktische Methode aus der Personalentwicklung kennen, um Erfahrungen und Wissen zwischen Menschen unterschiedlicher Entwicklungs- und Hierarchiestufen auszutauschen. Durch viele praktische Übungen werden sie mit Mentoring in Berührung gebracht und lernen, welche Aufgaben Mentorinnen, Mentoren bzw. Mentees wahrnehmen sollten, warum es sinnvoll ist sich im Rahmen einer Mentoringbeziehung zu engagieren und welche Vorteile eine formalisierte Form der Erfahrungs- und Wissensweitergabe sowohl für ihr Gegenüber als auch für sie selbst hat.

Weitere Informationen zum Programm:

https://www.mentoring.uni-freiburg.de/intercultural

Kerstin Steiger-Merx

Koordination Interkulturelles Mentoring
Kompetenznetzwerk Studierendenmentoring