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“Ein Aushängeschild für den Forschungsstandort” – MdL Saint-Cast betont Bedeutung des FRIAS

Bei einem Besuch am FRIAS hob die baden-württembergische Landtagsabgeordnete Nadyne Saint-Cast (Die Grünen) die wichtige Rolle des Instituts für die Förderung internationaler Spitzenforschung hervor – auch mit Blick auf die aktuelle Runde der Exzellenzinitiative.

Am 13. Juni 2024 war die baden-württembergische Landtagsabgeordnete Nadyne Saint-Cast (Die Grünen) zu Gast am FRIAS, um sich über aktuelle Forschungsthemen, Veranstaltungen und Förderaktivitäten des Instituts zu informieren. Mit dem FRIAS Direktorium diskutierte sie über die Bedeutung des FRIAS für die Universität Freiburg und die Rolle von IAS für die deutsche Forschungslandschaft. Prof. Dr. Eva von Contzen (Universität Freiburg) und Prof. Dr. Karola Kreitmair (University of Wisconsin) gaben als FRIAS-Fellows Einblick in ihre Forschung und erläuterten, wie stark sie in ihren akademischen Karrieren von ihren Aufenthalten am FRIAS profitiert haben.

Als wichtigen Erfolg für den Forschungsstandort Freiburg und die deutsche Wissenschaftslandschaft bewerteten alle Beteiligten die Verstetigung des FRIAS nach dem Ende der ersten Exzellenzförderung 2013. Saint-Cast hatte sich im Rahmen der Verhandlungen für den baden-württembergischen Landeshaushalt 2022 dafür eingesetzt, den Fortbestand des FRIAS über eine gemeinsame Finanzierung aus Landes- und Universitätsmitteln abzusichern.

„Ich bin sehr froh, dass wir die Finanzierung des FRIAS sichern konnten und freue mich, dass ich hierzu meinen Beitragt leisten konnte. Das FRIAS ist ein Aushängeschild für den Forschungsstandort Baden-Württemberg und Freiburg. Indem internationale Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher aus verschiedenen Fachrichtungen an Zukunftsfragen zusammenarbeiten, können neue und innovative Lösungen entstehen. Das konnte ich am Beispiel Ressourceneffizienz und KI in der Medizin sehen.“

FRIAS für Exzellenzstrategie unverzichtbar

Das FRIAS ist eines der wenigen Institutes for Advanced Studies in Deutschland, das ohne eine direkte Finanzierung aus der Exzellenzinitiative besteht. 2021 betonte der Wissenschaftsrat die wichtige Bedeutung von Einrichtungen wie dem FRIAS für Innovationen in der deutschen Forschungslandschaft. Das FRIAS sah er als Modell. „Das FRIAS dient als Forum und Inkubator exzellenter Forschung, stärkt durch seine Gastwissenschaftler:innen aus aller Welt und sein Netzwerk mit über 800 Alumni/ae die internationale Sichtbarkeit der Hochschule und fördert fachübergreifende Debatten zu aktuellen Themen“, sagt FRIAS-Direktor Prof. Dr. Ralf von den Hoff. Einigkeit herrschte in der Runde auch darüber, dass diese Vorteile des FRIAS in der aktuellen Wettbewerbsrunde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder für die Universität Freiburg unverzichtbar sind.

Besonders positiv hervorgehoben wurde das Selbstverständnis des FRIAS als Ort der unbedingten wissenschaftlichen Freiheit. In Zeiten der Verschärfung von Konflikten und Einschüchterungsversuchen bietet es einen Raum für kontroverse Debatten. Darüber hinaus erhalten Wissenschaftler:innen Schutz, deren Forschungsarbeit existenziell bedroht ist. Dies zeigte sich zuletzt an den Forschenden aus Russland und der Ukraine, die am FRIAS Zuflucht gefunden und ihre Arbeit fortgesetzt haben.

Austausch zwischen Wissenschaft und Politik stärken

Welche Chancen ein Fellowship am FRIAS für die akademische Karriereentwicklung bietet, zeigten Beiträge der Anglistin Prof. Dr. Eva von Contzen und der Medizinethikerin Prof. Dr. Karola Kreitmair.

Prof. Dr. Eva von Contzen kam 2013 aus Bochum als Fellow ans FRIAS und bewarb sich von dort aus erfolgreich mit dem Projekt „Lists in Literature and Culture: Towards a Listology“ für einen Starting Grant des European Research Councils. Ab 2017 erhielt sie daraufhin eine Tenure Track-Professur an der Universität Freiburg, die 2023 verstetigt wurde. Ab 2022 leitete sie am FRIAS eine Projektgruppe zum Thema „Rethinking the Middle Ages“. Mit diesem Förderformat unterstützt das FRIAS interdisziplinäre Kooperationen von Wissenschaftler:innen der Universität Freiburg in einem frühen Stadium. Parallel dazu bewarb sich von Contzen erneut erfolgreich beim ERC für einen renommierten Consolidator Grant. Durch das FRIAS wurde also ihre Karriere entscheidend geprägt und ihr Ruf an die Freiburg ermöglicht.

Prof. Dr. Karola Kreitmair präsentierte ihr FRIAS-Forschungsprojekt über medizinethische Fragen zur Nutzung von Patientendaten auch im Vergleich zwischen Deutschland und den USA. Kreitmair war 2023 als Fellow am FRIAS und ist im Sommer 2024 im Rahmen des Alumnae Programms erneut für einige Wochen am Institut. Dieses Programm dient der Stärkung des internationalen Netzwerks des FRIAS und gibt internationalen Verbindungen der Universität Freiburg Beständigkeit.

„Der wechselseitige Austausch von Forschungseinrichtungen mit Akteuren aus der Politik ist für das FRIAS dringend weiter wünschenswert“, sagte Prof. Dr. Ralf von den Hoff zum Austausch mit Nadyne Saint-Cast. Nur so könne erreicht werden, dass politische Entscheidungen auf einer sachlichen und treffenden Faktenlage getroffen würden und gleichzeitig die Forschung politische Entwicklungen und Bedarfslagen sachgerecht im Auge behält. „Als Politikerin profitiere ich ungemein vom direkten Austausch mit Wissenschaftler*innen und Forscher*innen”, sagte Nadyne Saint-Cast. „Die Universität Freiburg ist hier vorbildlich: mit dem regelmäßigen parlamentarischen Frühstück in Stuttgart ermöglicht sie einen Raum für gemeinsamen Gedankenaustausch zwischen Forschung und Politik. Das ist gut, denn für viele Fragen unserer Zeit haben wir noch keine Antworten und Lösungen. Dafür brauchen wir die Wissenschaft und Forschung.”

Text: Dr. Max Bolze, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, zuletzt aktualisiert am 19.06.2024