Selected Publications
- Die Erfindung des amerikanischen Westens. Die Geschichte der Frontier-Debatte, Freiburg 1996.
- Die „Progressive Historians“ und die Modernisierung der amerikanischen Geschichtswissenschaft, in: Wolfgang Küttler/Jörn Rüsen/Ernst Schulin (Hg.), Geschichtsdiskurs Vol. IV, Frankfurt/M.: Fischer 1997, S. 124-135.
- Versailles und der amerikanische Liberalismus, in: Gerd Krumeich (Hg.), Versailles 1919. Ziele – Wirkung – Wahrnehmung, Essen: Klartext 2001, S. 105-112.
- Hannah Arendt – Der Vergleich zwischen Amerikanischer und Französischer Revolution, in: Erich Pelzer (Hg.), Revolution und Clio. Die Hauptwerke zur Französischen Revolution, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2004, S. 330-347.
- Der Mythos des Gaullismus. Heldenkult, Geschichtspolitik und Ideologie, Göttingen 2006.
FRIAS Project
Geschichte Frankreichs im 20. Jahrhundert.
Der Band ist Teil der von Ulrich Herbert herausgegebenen „Europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert“, die im Verlag C.H. Beck erscheint. Die leitenden Fragestellungen dieser Reihe bieten für das Thema einen innovativen Ansatz. Dieser besteht zunächst in der weitgefassten, ein “langes” 20. Jahrhundert in den Blick nehmenden Perspektive. Ein Beginn im späten 19. Jahrhundert macht es möglich, die Umbruchsprozesse im Frankreich der Dritten Republik in ihrer Komplexität und Verschränkung sichtbar zu machen: Das “nation-building” im Innern, mit dem man eineheterogene Bauerngesellschaft politisch integrieren wollte; die Expansion nach Außen, die das Land an die Spitze der modernen Zivilisation stellen sollte; die späte und zunächst sehr partielle Industrialisierung. Nach der immer erfolgreicheren, aber nie völlig abgeschlossenen nationalen Integration des ruralen Frankreich rückt ab ca. 1890 die Integration einer modernen Klassengesellschaft in den Vordergrund. Die kennzeichnenden Phasen des 20. Jahrhunderts – vom den ideologischen Frontstellungen der Zwischenkriegszeit über die Volksfront, den Korporatismus Vichys, den sozialstaatlichen Elan der Befreiungszeit, die colbertistische Modernisierung de Gaulles bis hin zum letzten Aufflammen des französischen Sozialismus unter Mitterrand – erscheinen so als immer neue Versuche, eine spezifisch französische Lösung der Strukturprobleme einer Industriegesellschaft zu finden. Nachdem die Hochindustrialisierung in den 70er Jahren ihren Scheitelpunkt erreicht hatte, rückt seitdem ein neues Problem in den Vordergrund, nämlich die Integration einer postindustriellen Migrationsgesellschaft. Einerseits müssen die Krisenerscheinungen eines strukturellen Wandels bewältigt werden, andererseits gilt es, eine bislang ungekannte ethnisch-kulturelle Diversität zu integrieren. Diese Herausforderungen dauern an; sie weisen über das 20. Jahrhundert in die Gegenwart hinaus.
