Herzlich willkommen: Prof. Dr. Rebekka Volk, Professorin für Nachhaltigkeitsbewertung Technischer Systeme
Freiburg, 18.07.2025
Zum 1. Juni 2025 wurde Prof. Dr. Rebekka Volk auf die Professur für Nachhaltigkeitsbewertung Technischer Systeme berufen. Im Interview erzählt sie, wie ihre Forschung zu nachhaltigen Lösungen beiträgt und verrät, was sie in Freiburg gerne erkunden möchte.

Was begeistert Sie an Ihrer Forschung?
Mich begeistert die Möglichkeit, Wissen über technische, industrielle oder urbane Systeme, Technologien, Produkte und Materialien zu generieren. Dabei möchte ich diese so mitgestalten, dass sie einerseits leistungsfähig und funktional die Anforderungen erfüllen. Andererseits sollen sie nachhaltig(er) sein als derzeitige Systeme und zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der UN beitragen (Sustainable Development Goals, SDG). Damit kann ich Beiträge zu großen aktuellen und zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen leisten. Dazu zählen zum Beispiel die Reduktion der Treibhausgasemissionen, die Anpassung an den Klimawandel, die nachhaltige Nutzung von Rohstoffen und Ressourcen oder die nachhaltige Land- und Wassernutzung. Bestenfalls können Ansätze und Lösungen gefunden werden, die mehrere Ziele gleichzeitig verfolgen. Zudem kann eine Entscheidungshilfe entwickelt werden, die eine gute Abwägung unterschiedlicher ökologischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Ziele und Bedürfnisse unterstützt.
Welche Lösungsansätze finden Sie in Ihrer Forschung für Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft?
In meiner Forschung gibt es zahlreiche kreative Lösungsansätze, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen. Meist können wir ein interdisziplinäres Team von Ingenieur*innen, Naturwissenschaftler*innen oder Architekt*innen darin unterstützen, neuartige Systeme, Technologien, Produkte oder Materialien systematisch zu analysieren, zu bewerten und diese bereits im Entwicklungsprozess nachhaltiger zu gestalten. Außerdem untersuchen wir, wie sich diese Neuentwicklungen in vorhandene Strukturen und Wertschöpfungsketten einbetten lassen. Welcher Investitionsbedarf und welche Kosten entstehen, ist ebenfalls Teil meiner Forschung. Zudem arbeiten wir heraus, wie eine Hochskalierung, also die Kapazitätserweiterung eines prototypischen Systems, aussehen könnte, und welche Rahmenbedingungen dafür notwendig wären. Auch den Markthochlauf, der die Einführung des Produkts in den Markt umfasst, evaluieren wir.
Was möchten Sie Ihren Studierenden mit auf den Weg geben und was nehmen Sie selbst aus der Lehre mit?
Studierende möchte ich inspirieren und motivieren, ein kreatives und kritisches Denken zu entwickeln, neue Ideen zu verfolgen, interdisziplinär zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Mein Ziel ist es, sie dazu zu befähigen, eigenständig Problemlösungen, insbesondere im Bereich nachhaltiger technischer Systeme, Technologien, Produkte und Materialien zu entwickeln und umzusetzen. In dem gemeinsamen Lernprozess lerne ich auch selbst viel und nehme die Fragen der Studierenden oft als Anregungen für Verbesserungen oder weitere Nachforschungen mit.
Welche Themen beschäftigen Sie aktuell persönlich am meisten außerhalb Ihrer Forschung?
Persönlich beunruhigt mich die aktuelle polarisierte gesellschaftliche und politische Situation mit ihren globalen Auswirkungen, die oft losgelöst von wissenschaftlichen Debatten stattfindet. Dies beschäftigt mich insbesondere in Bezug auf kriegerische Auseinandersetzungen. Ich mache mir aber auch Gedanken hinsichtlich eines zukünftigen, versöhnlichen Zusammenlebens angesichts knapper werdender Ressourcen und der Schwierigkeit, die Nachhaltigkeitsziele der UN zu erreichen, die sich die Menschheit vorgenommen hat. Die neusten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz und der Datenverarbeitung/-manipulation beschäftigen mich ebenfalls.
Auf was freuen Sie sich in Freiburg besonders?
Ich freue mich in Freiburg besonders auf neue Kolleginnen und Kollegen mit spannenden Forschungsfragen und hoffe, in gemeinsamen Projekten viel Neues zu lernen. Außerdem freue ich mich auf den interaktiven Austausch mit den Studierenden sowie ihre Fragen und Ideen, die ich gerne in meine Forschungs- und Lehrformate einfließen lassen möchte. Zudem freue ich mich auf das Erkunden der schönen Freiburger Altstadt und der reizvollen, abwechslungsreichen Umgebung zu Fuß und Rad.