Forschung
Forschungsinteresse
Unsere Abteilung widmet sich der interdisziplinären Forschung an der Schnittstelle von Kinder- und Jugendpsychiatrie, Entwicklungspsychologie und kognitiver Neurowissenschaft. Ziel ist es, die komplexen neurobiologischen, psychophysiologischen und entwicklungsbezogenen Grundlagen psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter besser zu verstehen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen insbesondere die Erforschung von ADHS, Autismus-Spektrum-Störungen sowie transdiagnostischen Konzepten wie Impulsivität, Emotions(dys)regulation, Aggression und frühen Belastungserfahrungen (Early Life Adversity).
Ein zentraler Fokus unserer Forschung liegt darauf, diese Erkenntnisse für die Entwicklung personalisierter, auch nicht-pharmakologischer Therapieansätze zu nutzen. Dabei spielen innovative Verfahren wie Neurofeedback eine wichtige Rolle. Durch diese individuellen und nicht-medikamentösen Ansätze möchten wir die Behandlung und Unterstützung von jungen Menschen weiter verbessern.
Wir legen besonderen Wert auf die alltagsnahe, ökologisch valide Erfassung psychischer Belastungen und Ressourcen. Dazu setzen wir moderne, ambulante und echtzeitbasierte Methoden wie das Ecological Momentary Assessment (EMA) ein, um eine präzise Erfassung des Erlebens und Verhaltens in natürlichen Lebenskontexten zu ermöglichen. Unsere Forschung verfolgt einen multimodalen Ansatz, der quantitative und qualitative Methoden kombiniert und auch physiologische Parameter wie EEG, MEG, (f)MRT einbezieht.
Ein weiteres zentrales Thema ist die Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen individuellen Risiko- und Resilienzfaktoren und aktuellen gesellschaftlichen Belastungen. Wir wollen verstehen, wie diese Faktoren die psychische Entwicklung junger Menschen beeinflussen. Dabei binden wir aktiv die Perspektiven und Bedürfnisse der betroffenen Kinder und Jugendlichen ein, um eine kind- und jugendgerechte Weiterentwicklung therapeutischer und präventiver Angebote zu fördern.
Besonderes Augenmerk legen wir auf aktuelle Herausforderungen in digitalen Lebenswelten, insbesondere im Hinblick auf Cyberbullying und dessen psychische Folgen. Unser Ziel ist es, durch gezielte Forschung und praxisorientierte Ansätze, junge Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen und die Prävention sowie Therapie von psychischen Belastungen weiter zu optimieren.