Siegelement der Uni Freiburg in Form einer Blume

Die Stimme der Studierenden: Neuste Ergebnisse der Befragung 2023

Die Universität Freiburg hat kürzlich die Ergebnisse ihrer aktuellen Befragung der Studierenden präsentiert. Die Befragung, die alle drei Jahre stattfindet, wurde von Mai bis Juni 2023 durchgeführt und erzielte eine Beteiligung von 24% unter den Studierenden, dies entspricht 4816 Studierenden. In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick auf die Ergebnisse und die daraus zu entwickelnden Handlungsschwerpunkte der Universität, um die Studienbedingungen und die Qualität von Studium und Lehre weiterzuentwickeln.

Von großer Bedeutung für die Entscheidung, ein Studium an der Universität Freiburg zu beginnen, war für 64% der Befragten der angebotene fachliche Schwerpunkt. Wie in den vergangenen Jahren war aber auch die Attraktivität der Stadt bzw. Region für viele Studierende ein wichtiger Faktor für den Studienort Freiburg. Etwa 56% der Befragten gaben sogar an, dass dieser Aspekt als sehr wichtig empfunden wird. Zusätzlich spielten auch der gute Ruf der Hochschule und der Lehrenden eine sehr bedeutende Rolle, den 55% der Studierenden als bedeutenden Gesichtspunkt angaben. Interessanterweise war die fehlende Zulassung zur Wunschuniversität für nur wenige Studierende relevant: 72% der Befragten gaben an, dass sie sich nicht aus diesem Grund für ein Studium an der Universität Freiburg entschieden haben. Dies deutet darauf hin, dass Freiburg nicht nur als Zweitwahl betrachtet wurde, sondern auch andere attraktive Merkmale (fachlicher Schwerpunkt, guter Ruf und schöner Studienort) für die Entscheidung der Studierenden maßgeblich sind.

Die Studierenden zeigten sich insgesamt zufrieden mit der Betreuung durch die Lehrenden, die von 60% als „gut“ oder „sehr gut“ beurteilt wurde. Noch höhere Werte ergab die Einschätzung der fachlichen Qualität der Lehrveranstaltungen mit rund 75% an positiven Antworten, aber auch die Vermittlung des Lehrstoffs erhielt gute Bewertungen. Diese Ergebnisse spiegeln das Engagement der Lehrenden und ihre Bemühungen um eine qualitativ hochwertige Lehre wider.

Über die Hälfte der Studierenden äußerte sich zudem insgesamt zufrieden über die Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung und Entfaltung. Auch die Zusammenarbeit mit den Kommiliton*innen und die Teilnehmendenzahlen in den Veranstaltungen wurden positiv bewertet, was darauf hindeutet, dass die Studierenden ein unterstützendes und kooperatives Umfeld an der Universität Freiburg erleben, welches das akademische und persönliche Wachstum der Studierenden fördert.

Die Rückmeldungen zur digitalen Lehre fallen größtenteils im mittleren bis guten Bereich aus. Es wurden Wünsche zur Verbesserung der technischen Ausstattung, mehr Aufzeichnungen von Vorlesungen und Verfügbarkeit von Online-Materialien sowie mehr Barrierefreiheit geäußert.

Trotz der insgesamt sehr positiven Bewertungen skizzieren die Ergebnisse der Befragung auch Bereiche, in denen Verbesserungsbedarf besteht. Ein solcher Bereich betrifft die Wirkung von Lehrveranstaltungsevaluationen. Nur eine Minderheit der Studierenden gab an, dass die letzten Evaluationen zu konkreten Verbesserungen geführt hätten und die Ergebnisse in den Kursen besprochen wurden. Hier besteht die Notwendigkeit, die Kommunikation und Transparenz in Bezug auf die Ergebnisse von Lehrveranstaltungsevaluationen zu verbessern, um sicherzustellen, dass das Feedback der Studierenden tatsächlich zu Veränderungen führt. Zum einen sind die Studienkommissionen bzw. Runden Tische der Fachbereiche die Orte, an denen die Ergebnisse der Evaluationen vor einem fachlichen Hintergrund zusammengetragen und Handlungsoptionen abgeleitet werden. Diese Arbeit findet statt, könnte den Studierenden aber noch deutlicher kommuniziert werden. Zum anderen sind die Studierenden selbst gefragt, auf die Lehrenden zuzugehen, um herauszufinden, welche Ergebnisse aus den Lehrveranstaltungsevaluationen resultieren und um mögliche Verbesserungen zusammen mit den Lehrenden voranzutreiben.

Ein weiterer Aspekt, der aus der Befragung hervorging, betrifft die Informationsangebote im Vorfeld des Studiums. Während die Zentrale Studienberatung, Studienfachberatung und die Universitätswebsite insgesamt gut bewertet wurden, gibt es Verbesserungspotential bei Tools wie dem Studienstart-Raum auf ILIAS. Hier besteht die Möglichkeit, die Verfügbarkeit und Qualität von Informationen weiter zu optimieren, um den Studierenden einen reibungslosen Studieneinstieg zu ermöglichen. Generell lässt sich sagen, dass die Universität zwar viele gute Beratungs- und Serviceangebote hat, diese jedoch gebündelter und übersichtlicher zur Verfügung gestellt und die Informationswege transparenter werden könnten. 

Die Ergebnisse zum neu eingeführten Bereich „Nachhaltigkeit und Ethik“ zeigen ebenfalls Möglichkeiten zur Optimierung. Die Studierenden bewerteten die Thematisierung von Nachhaltigkeit im Studienfach als mäßig (Mittelwert: 3 einer 5er Skala, alle Antwortmöglichkeiten wurden ähnlich oft gewählt).

Hinsichtlich der gesellschaftlichen Verantwortung wünschen sich die Studierenden ein stärkeres Engagement der Universität Freiburg in Bezug auf den Umgang mit Ressourcen und nachhaltiger Entwicklung. Dies gilt ebenso für den Bereich der Inklusion und die Barrierefreiheit. Das neu eingeführte Zertifikat Nachhaltigkeit ist unter den Studierenden noch nicht weitläufig bekannt und könnte in Zukunft noch stärker beworben werden. Über die Hälfte der Studierenden gibt dagegen an, dass das Studium sie immer wieder zu kritischem Denken anrege.

Bezogen auf die Lehrinhalte gibt es außerdem Verbesserungspotential im Bereich Praxisbezug, der für den Großteil der Studierenden eine äußerst wichtige Rolle spielt. Knapp 90% der Studierenden bewerteten den Praxisbezug in den Lehrveranstaltungen als wichtig oder sogar sehr wichtig. Etwa die Hälfte der Studierenden empfand die Umsetzung des Praxisbezugs in den Lehrveranstaltungen als gut oder sogar sehr gut gelungen. Allerdings waren nur 41% der Studierenden der Meinung, dass die Möglichkeiten, im Rahmen des Studiums selbst praktische Erfahrungen zu sammeln, „sehr gut“ oder „gut“ seien. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es Raum für Verbesserungen gibt, um den Studierenden zusätzliche Möglichkeiten zur praktischen Anwendung ihres Wissens anzubieten.

Die Ergebnisse dieser Umfrage sind ein wesentliches Instrument, um die Qualität von Studium und Lehre kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern. Sie ermöglichen es der Universität Freiburg, Stärken zu erkennen, aber auch Bereiche mit Verbesserungspotential zu identifizieren. Die Universität Freiburg ist den Studierenden für ihre aktive Teilnahme an dieser wichtigen Befragung sehr dankbar. Es ist ihr stetes Anliegen, den Studierenden bestmögliche Bedingungen für ein erfolgreiches Studium zu bieten. Diese Umfrage ist ein wesentlicher Baustein in diesem Prozess. Neben einem ausführlichen Gesamtbericht liegen ebenso 39 Berichte auf Fachebene vor, die den Fakultäten bei ihren eigenen Qualitätsentwicklungsmaßnahmen hilfreiche Informationen liefern können. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage .

Sandra Jerschensky