Siegelement der Uni Freiburg in Form einer Blume

Leibniz-Förderung für Projekt zu Gender und Sprache

Freiburg, 20.12.2024

Unter Freiburger Beteiligung untersucht ein interdisziplinäres Forschungsteam das Zusammenspiel von linguistischen, ökonomischen und stereotypen Geschlechterverhältnissen.

Portrait von Prof. Dr. Evelyn Ferstl
Prof. Dr. Evelyn Ferstl. Foto: privat

Auf welche Weise beeinflussen Sprachgebrauch, ökonomische Realität und stereotype Überzeugungen der Menschen die Geschlechterverhältnisse? Das untersucht ein interdisziplinäres Forschungsteam aus der empirischen Genderlinguistik, den Gender Economics und der Kognitionswissenschaft in einem gemeinsamen Projekt. Prof. Dr. Evelyn Ferstl, Professorin für Kognitionswissenschaft und Genderforschung am Institut für Psychologie der Universität Freiburg, konnte gemeinsam mit Prof. Dr. Carolin Müller-Spitzer (Leibniz-Institut für Deutsche Sprache, IDS Mannheim) und Prof. Dr. Katharina Wrohlich (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, DIW Berlin) dafür eine Leibniz-Förderung einwerben. Das Vorhaben mit dem Titel „GENELLI – GENder: An Empirical Look into the Language-Cognition Interface. The relationship between linguistic, population-related and stereotypical gender ratios in German“ wird mit insgesamt mehr als 950.000 Euro für drei Jahre finanziert.

Gender in Sprache – Wirtschaft – Kognition

Im Leibniz-Wettbewerb überzeugte das Projekt in der Förderlinie „Kooperative Exzellenz“ durch seinen innovativen interdisziplinären Ansatz.

„Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit sind zentrale Themen unserer Gesellschaft. Ob und inwieweit Sprache zur Ungleichheit der Geschlechter beiträgt, wird auch beeinflusst von den tatsächlichen Geschlechterverhältnissen sowie den psychologischen Stereotypen, die mit Personengruppen verbunden werden“, sagt Ferstl. „Um dieser vielschichtigen Fragestellung gerecht zu werden, ist die Betrachtung aus dem Blickwinkel verschiedener Disziplinen besonders wichtig. Deshalb freue ich mich sehr auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnerinnen.“

Das GENELLI-Projekt verfolgt zwei Ziele: Zunächst wird eine umfangreiche Datenbank von Personenbezeichnungen im Deutschen aufgebaut, zu denen linguistische, ökonomische und stereotype Geschlechterverhältnisse erhoben werden. In einem zweiten Schritt kann die Datenbank als Grundlage für empirische Studien herangezogen werden, um Fragen zum Zusammenspiel von Sprache, Geschlecht und Kognition nachzugehen.

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