Das Projekt Running Mates ist jetzt im WiSe 2019/20 an den Start gegangen. Studierende im höheren Semester („Multiplikator:innen“) unterstützen Studienanfänger:innen beim Studienstart und vernetzen sich untereinander, um sich gegenseitig im Studium zu helfen.
„Running Mates“ sind – bildhaft gespochen – Menschen, die an einem Staffellauf teilnehmen, den Stab weiterreichen und ihn in einer nächsten Runde wieder erhalten. Gemeinsam laufen sie mehrere Runden, motivieren sich gegenseitig und unterstützen sich: Studierende im höheren Semester („Multiplikator*innen“ genannt) und Studienanfänger*innen werden in diesem Programm miteinander bekannt gemacht, geben Informationen weiter und unterstützen sich gegenseitig. Gemeinsam haben Sie das Ziel, den individuellen Studienabschluss (Bachelor, Master, Staatsexamen) zu erreichen.
Verschiedene Veranstaltungsformate wurden in das Programm aufgenommen: Eine Schulung der Multiplikator:::innen, eine Auftaktveranstaltung zum Kennenlernen aller Teilnehmenden und zur Bildung der Tandems sowie ein Vortrag zu „Bildungsgerechtigkeit“. Außerdem werden auch Workshops zu Themen stattfinden, die am Studienanfang für viele Studierende wichtig sein können: „Kommunikation mit Lehrenden“, „Wege ins Ausland“, „Studieren in der ersten Generation, was heißt das für mich?“, „Auftreten und Körpersprache“. Die Teilnehmer*innen haben bereits die Möglichkeit ergriffen, eigene Formate in das Programm einzubringen wie beispielsweise einen Stammtisch zur gegenseitigen Vernetzung. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung der Runde im WiSe 2019/20 werden die Teilnehmenden ein Zertifikat für Ihre aktive Teilnahme erhalten.
Bei der Schulung am 09. Oktober 2019 lernten sich die Studierenden im höheren Semester persönlich kennen. Danach präsentierten verschiedene Stellen der Universität wie die Zentrale Studienberatung, das Studierendenwerk Freiburg sowie das Schreibzentrum der Pädagogischen Hochschule ihre Arbeit. Die Studierenden lernten so wichtige Anlaufstellen (Studienberatung, Stipendienberatung, BAföG-Beratung) kennen, die sowohl ihnen als auch den Studienanfänger*innen während ihres Studiums behilflich sein können.
Das Kennenlernen in großer Runde fand dann während der Auftaktveranstaltung am 23. Oktober 2019 statt. Hierbei lernten die Multiplikator:::innen die Studienanfänger*innen kennen. Fachspezifische Gruppen wurden gebildet, so dass sich die Studierenden im Laufe des Semesters untereinander unterstützen.
Herr Frietsch, warum engagieren Sie sich bei den Running Mates?
Ich engagiere mich im Rahmen dieses Projekts aus mehreren Gründen. Zum einen habe ich einfach Spaß daran, mich mit anderen Leuten auszutauschen, die in deren Studienzeiten mit ähnlichen Herausforderungen zu tun hatten/haben. Zum anderen empfinde ich es auch als eine großartige Möglichkeit, nützliches Wissen an andere weiterzugeben. Somit können andere von meinen Erfahrungen profitieren und diese gegebenenfalls bei deren Entscheidungen im Laufe des Studiums zu ihrem Vorteil zu nutzen.
Was erwarten Sie von dem Programm?
Ich hoffe, anderen bei Fragen gute und hilfreiche Ratschläge geben zu können, sie gegebenenfalls an die richtigen Stellen verweisen zu können und ihnen die vielfältigen Möglichkeiten der Partizipation in der Uni zu zeigen. Natürlich freue ich mich auch sehr darauf, die übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer – Multiplikatorin/ Multiplikator bzw. Studienanfängerin/ Studienanfänger – besser kennenzulernen und neue Kontakte zu anderen Fakultäten zu knüpfen. Zusätzlich hoffe ich darauf, dass aus diesem Programm ein großer Nutzen für alle Beteiligten gezogen werden kann und hieraus eine noch höhere Teilnahmequote für die folgenden Jahre resultieren wird.
Was sind die Schwierigkeiten von Erstakademiker:in?
Die Schwierigkeit eines Erstakademikers ist vor allem eine: Man hat keine Eltern, die man eben bei Hausarbeiten, anstehenden Klausuren oder ähnlichem um Hilfe oder Ratschläge bitten kann. Es gibt keinen Erfahrungsschatz, aus dem man selbst bei Bedarf seinen Nutzen ziehen kann. Man hat absolut keine Vorstellung von der Institution „Universität“, solange man nicht an dieser immatrikuliert ist und wird dann zum Studienstart buchstäblich „ins kalte Wasser“ geworfen.
Wie möchten Sie persönlich den Studienanfänger:innen weiterhelfen?
Gerade das erste Semester bringt für die meisten sehr viel Neues mit sich. Einige ziehen in eine andere Stadt, sind zum Teil über mehrere Semester mit der eigenen Wohnungssituation unzufrieden und müssen eventuell mehrfach umziehen oder finden nicht so schnell Anschluss zu den Kommilitoninnen und Kommilitonen, wie sie es vermutlich gerne tun würden. Viele Probleme, die das Studium mit sich bringt, werden deutlich besser lösbar, wenn man die richtigen Ansprechpartner:::innen kennt. Somit hoffe ich auch darauf, ein Ansprechpartner für die (Studien-)Belange der Erstakademikerinnen und Erstakademiker sein zu können und ihnen den Studienstart ein wenig zu erleichtern.
Welche Hilfe hätten Sie beim Studienstart gerne gehabt?
Eine gute Hilfe wäre es im ersten Semester rückblickend sicher gewesen, bei einem Programm wie diesem teilnehmen zu können. Man hätte mehrere Ansprechpersonen gehabt und hätte nach persönlicher Sympathie konkret Studierende höherer Fachsemester aufsuchen können. Diese hätte man gezielt bei Schwierigkeiten kontaktieren oder sich Tipps holen können, was es Wichtiges beim Studienstart zu beachten gibt.
Gelder für eine Fortsetzung des Programms in 2020 wurden erfolgreich eingeworben, sodass das Projekt um ein Jahr verlängert werden kann. Es werden laufend weitere Studierende aufgenommen und fachspezifische miteinander vernetzt.
Anmeldung als Studienanfänger:in.
Anmeldung als Multiplikator:in.
Ausführliche Informationen zum Programm auf der Homepage.