Freiburg, 04.10.2024
Nach neun erfolgreichen Jahren scheidet der bislang langjährigste Freiburger Universitätsratsvorsitzende Andreas Barner aus dem Amt. Rektorin Kerstin Krieglstein würdigt ihn als herausragende Persönlichkeit, die die Weiterentwicklung der Universität maßgeblich mitgeprägt und mitverantwortet hat.
Nach neun Jahren und drei Amtszeiten hat die Universität Freiburg Prof. Dr. Dr. Andreas Barner als bislang langjährigsten Vorsitzenden des Universitätsrates zum 30. September 2024 verabschiedet. „Andreas Barner hat die erfolgreichen Entwicklungen der Universität Freiburg mit seiner herausragenden Persönlichkeit maßgeblich und auf einzigartige Weise mitgeprägt und mitverantwortet“, sagt Prof. Dr. Kerstin Krieglstein, Rektorin der Universität Freiburg. „Dafür danke ich ihm im Namen der gesamten Universität und persönlich sehr herzlich!“
„In meiner Zeit im Universitätsrat habe ich immer wieder gesehen, dass die Universität Freiburg eine der forschungsstärksten Universitäten in Deutschland, aber durchaus auch im internationalen Vergleich ist“, resümiert Andreas Barner seine Amtszeit. „Mein Wunsch für die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ist, dass sie in der nächsten Runde der Exzellenzstrategie auf der Basis ihrer zukunftsorientierten Gesamtstrategie die Anerkennung ihrer ausgewiesenen Forschungs- und Lehrqualität als Exzellenzuniversität erreicht. Auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit genießt die Universität Freiburg eine überzeugende Glaubwürdigkeit, die auch auf dem hohen Niveau ihrer interdisziplinären Forschung fußt.“
Intensiv begleitete Andreas Barner mit dem Universitätsrat unter anderem Antragstellungen zur Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder sowie die Erarbeitung von Struktur- und Entwicklungsplänen. „Andreas Barners Perspektive und Engagement in diesen und vielen weiteren Prozessen sind immer von unschätzbaren Wert gewesen für die Universität Freiburg“, so Krieglstein. „Dass in seine letzte Amtsperiode auch der aktuelle erfolgreiche Schritt der Universität Freiburg in der Förderlinie „Exzellenzcluster“ der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder fällt, freut mich besonders.“
„Wie kaum ein anderer ist Andreas Barner in unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen aktiv“, so Krieglstein. „Dass er seine umfangreiche Erfahrung und Expertise immer auch zum Besten der Universität eingebracht hat – nach innen und nach außen –, ist ein riesiges Geschenk für uns.“ Auch hinsichtlich wirtschaftlicher Belange der Universität, die im Zuständigkeitsbereich des Universitätsrats liegen, hat sich Barner immer wieder maßgeblich und erfolgreich eingebracht, und zwar auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene. So etwa bei den Finanzierungsverhandlungen der Hochschulen Baden-Württembergs (Hochschulfinanzierungsvereinbarung 2021-2025).
„Nicht zuletzt möchte ich das große und seltene Glück betonen, dass Andreas Barner seiner Alma Mater vom Studium der Medizin bis heute treu geblieben ist“, so Krieglstein. „Eine solche tiefe Verbundenheit ist für das Amt eines Universitätsratsvorsitzenden von unvergleichlichem Wert.“ Auch für das Engagement der weiteren Universitätsratsmitglieder der endenden Amtsperiode bedankte sich Kerstin Krieglstein herzlich. Die Mitglieder der kommenden Amtsperiode werden von der Wissenschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg bestellt, der Vorsitz wird von den Mitgliedern in der konstituierenden Sitzung gewählt. Diese wird in den kommenden Wochen stattfinden.
Andreas Barner ist in Freiburg geboren, studierte Medizin an der Universität Freiburg und Mathematik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und wurde 1983 im Fach Mathematik und 1985 im Fach Medizin promoviert. 2007 berief ihn der Bundespräsident in den Wissenschaftsrat. Von 2009 bis 2016 war er Sprecher und Vorsitzender der Unternehmensleitung der Boehringer Ingelheim GmbH und insbesondere für Pharmaforschung, Entwicklung und Medizin verantwortlich. Anschließend wechselte er in den Gesellschafterausschuss des Unternehmens. Zudem war Barner Mitglied des Präsidiums des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Vorsitzender des BDI/BDA-Ausschusses für Forschungs-, Innovations- und Technologiepolitik und Mitglied im Senat und Verwaltungsrat der Max-Planck-Gesellschaft und Präsident des Stifterverbandes. Heute ist Barner Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und in einer Reihe von Aufsichtsräten und Stiftungen aktiv, unter anderem ist er Vorsitzender des Aufsichtsrats der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Gemäß dem Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg begleitet der Universitätsrat die Hochschule, nimmt Verantwortung in strategischer Hinsicht wahr, entscheidet über die Struktur- und Entwicklungsplanung und schlägt Maßnahmen vor, die der Profilbildung und der Erhöhung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit dienen. Er beaufsichtigt die Geschäftsführung des Rektorats. Der Universitätsrat kann jederzeit zu strategischen Angelegenheiten der Hochschule gegenüber dem Wissenschaftsministerium Stellung nehmen; das Wissenschaftsministerium kann Stellungnahmen des Universitätsrats einholen. Der Universitätsrat besteht aus elf Mitgliedern, sechs universitätsexterne und fünf universitätsinterne Persönlichkeiten. Sie werden von einer Findungskommission, bestehend aus Mitgliedern des Senats der Universität und des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, vorgeschlagen und von der Wissenschaftsministerin bestellt. Eine Amtsperiode dauert drei Jahre.