Juniorprofessorin Dr. Evi Zemanek vom Deutschen Seminar der Universität Freiburg erhält den Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2017. Das hat ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung eingesetzter Auswahlausschuss beschlossen. Der Preis ist mit je 20.000 Euro dotiert, gilt als wichtigste Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland und wird in diesem Jahr insgesamt zehnmal vergeben. 154 Forscherinnen und Forscher aus allen Fachgebieten waren dafür vorgeschlagen worden.
Evi Zemanek ist seit 2010 Juniorprofessorin für Neuere Deutsche Literatur und Intermedialität an der Universität Freiburg. Derzeit vertritt sie eine Professur am dortigen Institut für Medienkulturwissenschaft und forscht als Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS).
Ausgewiesen ist sie durch ihre vielseitigen komparatistischen Arbeiten zur europäischen Literatur und ihre Intermedialitätsforschung, speziell zu Beziehungen von Literatur und Bildkunst; dazu legte sie 2010 die Dissertation „Das Gesicht im Gedicht. Studien zum Poetischen Porträt“ vor.
Im Jahr 2012 warb sie das DFG-Forschungsnetzwerk „Ethik und Ästhetik literarischen Repräsentationen ökologischer Transformationen“ ein. Dank dieser und weiterer von ihr initiierter interdisziplinärer wie internationaler Kooperationen gilt sie als Wegbereiterin des Ecocriticism in Deutschland. Die literarisch-künstlerische Rezeption und Popularisierung ökologischen Wissens steht im Zentrum ihrer neuesten Arbeiten, so auch der im Entstehen begriffenen Monografie „Karikaturen der Natur“ zu Reflexionen des anthropogenen Umweltwandels in deutschen Zeitschriften aus der Ära der Industrialisierung. Diese Untersuchung zur Verflechtung von Umwelt-, Diskurs- und Mediengeschichte versucht im Sinne der Environmental Humanities die geisteswissenschaftliche Forschung mit der umweltwissenschaftlichen und umwelthistorischen zu verbinden.