Georg Wittig (*1897 – †1987) erhielt den Nobelpreis für die Entdeckung von Bor- bzw. Phosphor-verbindungen in wichtigen Reagenzien innerhalb organischer Systeme” (gemeinsam mit Herbert C. Brown).
Geboren in Berlin, wuchs Georg Wittig in Kassel auf. Nach dem Abitur, Studium der Chemie in Tübingen und Marburg, dort 1923 Promotion bei von Auwers, 1926 folgten Habilitation und 1932 Ernennung zum apl. Professor.
Nach einer Zwischenzeit an der Technischen Hochschule Braunschweig wechselte Wittig 1937 auf eine Stelle als a.o. Professor an die Universität Freiburg, um dann 1944 einem Ruf als Ordinarius und Institutsdirektor nach Tübingen und 1956 nach Heidelberg zu folgen.
Bereits in Marburg und dann in Freiburg fällt sein breit gefächertes Interesse sowohl an theoretischen Fragestellungen wie auch an neuen Methoden der Synthesechemie auf. So hat er auf dem Gebiet der metallorganischen Verbindungen mit von ihm eingeführten Reagenzien und Arbeitsmethoden die Basis für seine Erfolge gelegt. An herausragender Stelle sind zu nennen die Entdeckung des Dehydrobenzols und zweier Reaktionen, die seinen Namen tragen, nämlich die Wittig-Ether-Umlagerung und die Wittig-Reaktion. Diese 1953 entdeckte Reaktion hat für die Herstellung von Verbindungen mit Doppelbindungen große Bedeutung erlangt. Sie wird bis heute für die Produktion von Vitamin A und verwandten Verbindungen in großtechnischem Maßstab durchgeführt; ihre Produkte werden in großem Maßstab in Lebensmitteln und in Tiernahrung verwendet.
Die Entdeckung der Wittig-Reaktion, deren grosse Bedeutung für die Synthese organischer Verbindungen und für die Technik, war der Anlass für die Verleihung des Otto-Hahn-Preises 1967 und des Nobel-Preises 1979 (zusammen mit H. C. Brown).