Georges Köhler (*1946 – †1995) erhielt den Nobelpreis für seine Theorie über den spezifischen Aufbau und die Steuerung des Immunsystem und die Entdeckung des Prinzip der Produktion von monoklonalen Antikörpern (gemeinsam mit Nils Kaj Jerne und César Milstein)
Dem gebürtigen Münchener Georges J. (Jean) F. (Franz) Köhler wurde schon mit 38 Jahren der Nobelpreis verliehen. Er starb, erst 48 Jahre alt, auf dem Höhepunkt seiner wissenschaftlichen Karriere.
Köhler hatte in Freiburg von 1965 bis 1971 Biologie studiert und mit dem Diplom abgeschlossen. 1974 wurde er hier mit einer Arbeit zur Immunologie zum Dr. rer. nat. promoviert. Bis 1984 arbeitete Köhler in Basel an dem von Niels Kaj Jerne gegründeten Institut für Immunologie.
Mit Jerne und César Milstein – alle drei erhielten 1984 gemeinsam den Nobelpreis – entwickelte Köhler ein Verfahren, um sog. monoklonale Antikörper herzustellen. Das entscheidende Experiment gelang Köhler (und Milstein) 1975 in Cambridge, indem sie weiße Blutzellen und Tumorzellen miteinander verschmolzen. Die entstandenen Hybridzellen produzierten Antikörper und teilten sich in genetisch identische Tochterzellen. Köhler und Milstein wiesen in der Publikation ihrer Forschungsergebnisse 1974 sogleich auf den medizinischen und industriellen Nutzen ihrer Entwicklung. Monoklonale Antikörper sind in der gegenwärtigen Medizin unverzichtbar in Diagnostik und Therapie.
Von 1984 bis zu seinem frühen Tod leitete Köhler das Freiburger Max-Planck-Institut für Immunbiologie und wirkte als Professor an der Freiburger Universität. Seit 1998 vergibt die Deutsche Gesellschaft für Immunologie jährlich den Georges-Köhler-Preis.