Jonas Grethlein erhielt 2006 den Heinz Maier-Leibnitz-Preis für seine Leistung auf dem Gebiet der Klassischen Philologie.
Der Gräzist und Althistoriker Jonas Grethlein beleuchtet alte Texte in neuem Licht. In seiner Dissertation betrachtete er „Asyl und Athen. Die Konstruktion kollektiver Identität in der griechischen Tragödie“ und widmete sich in der Habilitation der Thematik „Geschichte, Geschichtlichkeit und Erzählung in der Ilias“.
Dabei nähert er sich ganz klassisch mit akribischer philologischer Textarbeit den Werken, um dann durch die Anwendung moderner Methoden und Konzepte eine neue Sicht auf das homerische Epos zu eröffnen.
In einer von der DFG geförderten Emmy Noether-Nachwuchsgruppe wendet er sich „Geschichtsbildern in der griechischen Literatur der Archaik und Klassik“ zu. In dem Projekt geht es Grethlein sowohl darum, die kulturgeschichtlich relevanten gemeinsamen Voraussetzungen für die Vorstellungen zu verstehen, mit denen die Griechen der Geschichte begegneten, als auch einen literaturgeschichtlichen Vergleich der Textgattungen zu ziehen.