Peter Jonas (*1961 Darmstadt) erhielt den Max-Planck-Forschungspreis für seine Leistung auf dem Gebiet der Neurophysiologie.
Zentrales Forschungsthema der Arbeitsgruppe von Jonas sind die Mechanismen der Kommunikation zwischen Nervenzellen im Gehirn. Diese bilden ein komplexes Netzwerk, dessen elektrische Aktivität letztlich höheren Funktionen wie Gedächtnis und Verhalten zugrundeliegt.
Eine einzelne Nervenzelle besitzt Kommunikationsstellen mit vielen Tausend Zielzellen. An diesen Kommunikationsstellen, den sogenannten Synapsen, kommt es zur Freisetzung eines Botenstoffes, der in der Zielzelle eine Aktivierung von Rezeptoren und damit eine Spannungsänderung bewirkt. Elementare Spannungsänderungen von vielen Synapsen werden aufsummiert und führen so eine Aktivierung der Zielzelle herbei. Diese Vorgänge laufen mit extrem hoher Geschwindigkeit ab; sie dauern nur wenige Tausendstel Sekunden. Ziel der Freiburger Arbeitsgruppe ist es, schnelle Signalübertragung in einzelnen Nervenzellen und im Verband zu charakterisieren. Ein besonders wichtiger Synapsentyp, mit dem sich die Arbeitsgruppe beschäftigt, verwendet Glutamat als chemischen Botenstoff. Glutamat-Synapsen sind deshalb von besonderem Interesse für Neurowissenschaftler, weil an ihnen Veränderungen ablaufen, die mit Lernprozessen in Zusammenhang stehen. Hier gelang es Jonas und seinen Mitarbeitern Jörg Geiger und Josef Bischofberger, grundlegende Mechanismen der Zellkommunikation zu entschlüsseln.