Soeren Lienkamp erhielt 2015 den Heinz Maier-Leibnitz-Preis für seine Leistungen auf dem
Gebiet der Medizin.
Der Nephrologe Soeren Lienkamp beschäftigt sich mit den kleinen Röhrchen in der Niere, den Tubuli, in denen der Harn produziert wird. Sind die Tubuli durch eine zystische Erkrankung gestört, finden dabei möglicherweise ganz ähnliche molekulare Prozesse statt wie in der embryonalen Entwicklung.
Als Modellorganismus nutzt Lienkamp die Krallenfrosch-Kaulquappe, an der er mit konfokaler Mikroskopie analysieren konnte, inwieweit gerichtete Zellwanderung für die Röhrchenbildung zuständig ist.
Er stellte den komplexen Migrationsmechanismus dar, mit dem Zellen im rosettenförmigen Verbund die Röhre verschmälern und verlängern. Von 2010 an war Lienkamp in der Klinischen Forschergruppe zu polyzystischen Nierenerkrankungen tätig und baute eine Arbeitsgruppe auf, die seit 2014 im Rahmen des Emmy Noether-Programms der DFG untersucht, wie Nierenzellen sich spezifizieren und reprogrammieren.