Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Volkskunde arbeitete
Ulrich Herbert zunächst als Gymnasiallehrer, bevor er 1985 in Essen promoviert wurde und sich sieben Jahre später habilitierte. Von 1992 bis 1995 leitete er die Forschungsstelle für Geschichte des Nationalsozialismus in Hamburg; seitdem ist er Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Freiburg.
Ulrich Herberts Gebiet ist die Zeitgeschichte. Bereits seine Dissertation zum Thema „Fremdarbeiter“ im Rahmen der Kriegswirtschaft des Dritten Reiches verfolgte nicht lediglich die Wirtschafts- und Arbeitseinsatzpolitik der deutschen Behörden im Reich oder den besetzten Gebieten, sondern stellte darüber hinaus die spezifische, ideologisch bedingte Verschränkung von Sozialpolitik und Rassismus heraus. Wissenschaftlich besonders bekannt wurde Ulrich Herberts Monographie über Werner Best unter dem Titel „Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft“, in der weltanschauliche Überzeugungen und rationale Umsetzung durch das Herrschaftssystem des Nationalsozialismus im Kontext gesehen werden. Diese Studie gilt zugleich als wegweisende Untersuchung zur Kontinuitätsproblematik vor und nach 1945 sowie zur Verdrängungsarbeit politischer und gesellschaftlicher Eliten in der frühen Bundesrepublik. (Quelle PM Universität Freiburg)