Gasthörerstudium
Das Gasthörerstudium der Universität Freiburg steht Flüchtlingen offen. Es umfasst neben einem umfangreichen Angebot an Veranstaltungen unter anderem die kostenlose Nutzung des Sprachselbstlernbereichs der Universität. Dort können sich die Nutzerinnen und Nutzer mithilfe von Lernmaterialien und Computerprogrammen selbstständig mit Deutsch und anderen Fremdsprachen vertraut machen. Die Universität Freiburg erlässt Flüchtlingen im Wintersemester 2016/17 die Gebühren, die derzeit 50 Euro betragen.
Scholars at Risk
Die Universität Freiburg ist dem Netzwerk „Scholars at Risk” beigetreten. Sie will jährlich mehreren Forscherinnen und Forschern, denen in ihren Heimatländern Krieg und politische Verfolgung drohen, einen Gastaufenthalt ermöglichen. Dem Netzwerk gehören mehr als 400 Universitäten aus etwa 40 Ländern an. Der erste Gastwissenschaftler in diesem Zusammenhang ist schon angekommen: Das Arnold-Bergstraesser-Institut für kulturwissenschaftliche Forschung (ABI) hat sich in der Philipp-Schwartz-Initiative, die von der Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt gestartet wurde, erfolgreich um ein Stipendium für einen Forscher aus Burundi beworben.
Die Philipp Schwartz-Initiative wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen und ermöglicht Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland die Verleihung von Stipendien für Forschungsaufenthalte an gefährdete Forscherinnen und Forscher. Finanziert wird diese Initiative durch das Auswärtige Amt, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Fritz Thyssen Stiftung, die Gerda Henkel Stiftung, die Klaus Tschira Stiftung, die Robert Bosch Stiftung sowie die Stiftung Mercator.
Angebote des Studierendenwerks Freiburg (SWFR)
Das SWFR ist für die soziale Betreuung der Studierenden in der Hochschulregion Freiburg zuständig. Auch studieninteressierte Geflüchtete können sich in sozialen, gesundheitlichen oder finanziellen Fragen an eine der Beratungsstellen des SWFR wenden oder sich direkt auf der Website zum Thema Studium für Geflüchtete informieren.
Das SWFR bietet im Internationalen Club Freiburg viele Möglichkeiten, andere Studierende kennenzulernen und interkulturelle Kontakte zu pflegen. Er ist ein Forum für Studierende und Studieninteressierte aus dem In- und Ausland, die Kontakte knüpfen wollen und die an anderen Kulturen interessiert sind. Der Club bietet viele Veranstaltungen an, zum Beispiel:
- Ein Buddy-Programm, das die Ankunft in Freiburg erleichtert,
- Eine Tandem-Börse für Sprachpartnerschaften,
- Die „Walking Dialogs” bieten interaktives Deutschlernen anhand ausgewählter Themenfelder
- Interkulturelle Begegnungen und Veranstaltungen in kleinerem Rahmen im Hofcafé im Herderbau
Weiterhin gibt es die Arbeitsgruppe “Yalla Orient”, die aus deutschen Studierenden und Studierenden aus dem arabischen Kulturraum besteht. Diese organisiert Veranstaltungen, z.B. die Arabischen Kulturtage. Außerdem gibt es das Bilder-Wörterbuch Pic me für Studierende auf Arabisch.
Geflüchtete mit Gasthörerstatus haben die Möglichkeit, die Mensen des SWFR zu einem reduzierten Gästepreis zu nutzen. Unter bestimmten Bedingungen können sie auch kostenlos essen. Dafür müssen sie in der Sozialberatung einen Antrag stellen.
Auf der Website www.swfr.de erfahren Studierende alles, was sie rund um die soziale Betreuung im Studierendenleben wissen müssen, insbesondere die Seite Refugees Welcome ist für studieninteressierte Geflüchtete interessant.
Erste Ansprechstelle an der Universität Freiburg ist die Abteilung International Admissions and Services (IAS) des Service Center Studium (SCS). Sie unterstützt und berät alle internationalen Studierenden bei Fragen vor, während und nach dem Studium. Zudem prüft sie die Hochschulzugangsberechtigung studieninteressierter Flüchtlinge.
Die Aufnahme oder Fortsetzung eines Studiums ist in Baden-Württemberg nicht an einen bestimmten Aufenthaltstitel geknüpft. Somit können auch Gestattete und Geduldete studieren, sofern die hochschulrechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Die Universität entwickelt derzeit einen Instrumentenkasten für ein vereinfachtes Zulassungsverfahren für diejenigen Flüchtlinge, die ihre Hochschulzugangsberechtigung nicht mit Dokumenten nachweisen können.