Siegelement der Uni Freiburg in Form einer Blume

Universität und Gesellschaft

Kosmopolitisch, weltoffen, gastfreundlich: Forschung und Lehre an der Universität Freiburg sind maßgeblich vom internationalen und interkulturellen Austausch geprägt. Menschen aller Länder und Religionen erweitern und bereichern die universitäre Gemeinschaft. Ohne diesen Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Nationen und Kulturen, die gemeinsam an Lösungen für die großen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft arbeiten, ist Wissenschaft nicht denkbar. Die Universität stellt sich daher mit aller Entschiedenheit gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

Die Universität Freiburg ist mit mehr als 300 renommierten Hochschulpartnern auf allen Kontinenten weltweit vernetzt. Im Wintersemester 2023/24 haben sich 4.413 ausländische Studierende aus etwa 130 Ländern immatrikuliert. Hinzu kommen etwa 750 Beschäftigte in Wissenschaft, Verwaltung und Technik aus mehr als 90 Ländern.

Stellungnahme des Senats der Universität Freiburg zur gesellschaftlichen Verantwortung der Universität

Der Senat der Universität Freiburg tritt klar und unmissverständlich für Pluralität, Weltoffenheit und Toleranz ein. Er wendet sich gegen jede Form von Intoleranz, Antisemitismus, Extremismus, Fremdenfeindlichkeit, Populismus und Rassismus in allen Bereichen der Universität und verteidigt die Universität als Ort des offenen Austauschs und der mutigen Zukunftsentwürfe.

Es gibt Grund zu Bestürzung und Sorge: Am 5. November 2019 hat eine Veranstaltung des Studierendenrats der Universität Freiburg zum Thema „Rechte Szenen im Südwesten – mit Beispielen aus Freiburg” nicht ungestört stattfinden können. Am selben Tag wurde einem Studierenden unserer Universität in einem Freiburger Fitness-Studio tätlich die Kippa vom Kopf gerissen. Der Senat der Universität Freiburg nimmt dazu folgendermaßen Stellung:

Die Freiheit der Wissenschaft, Liberalität und Toleranz zeichnen die universitäre Gemeinschaft aus. Sie wendet sich gegen jede Form von Intoleranz. Toleranz bedeutet nicht Indifferenz und schließt Widerspruch und Kritik an Meinungsäußerungen keineswegs aus. Die Universität ist Raum des Diskurses über gesellschaftliche Probleme und Herausforderungen. Dabei geht es nicht um Parteilichkeit, sondern um eine aus der Vielfalt der Meinungen gewonnene und wissenschaftlich begründete Position. Vielfalt heißt dabei auch anzuerkennen, dass es unterschiedliche Sichtweisen und Standpunkte gibt.

Vor diesem Hintergrund macht der Senat der Universität Freiburg unmissverständlich deutlich, dass Rassismus, Antisemitismus, jede andere Form der Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit sowie alle Formen rechtswidrigen Handelns an der Universität und gegenüber Mitgliedern der Universität Freiburg nicht geduldet werden. Darüber hinaus schließt sich der Senat der Universität Freiburg dem Beschluss der HRK vom 19.11.2019 „Kein Platz für Antisemitismus” an.

Der Senat appelliert an alle Mitglieder der Universität Freiburg, jeder Form der Intoleranz entgegenzutreten und aktiv daran mitzuwirken, dass die Universität ein Ort der Neugier, Offenheit und Pluralität bleibt.

(einstimmig beschlossen am 27. November 2019)

„Charta der Vielfalt“

Aktion „Weltoffene Hochschulen – Gegen Fremdenfeindlichkeit“

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