CROSCEA

Skalenübergreifende Prozesse extremer konvektiver Ereignisse im Alpenraum
Konvektive Ereignisse, die durch extremen Niederschlag, Wind, Blitzschlag und Hagel gekennzeichnet sind, machen beständig einen beträchtlichen Teil der versicherten Naturgefahrenschäden aus und betreffen insbesondere die Bereiche Landwirtschaft, Fahrzeuge und Gebäude. In den letzten Jahren wurden rekordverdächtige Hagelkörner (bis zu 19 cm in Europa), erhebliche Schäden (z.B. 2021 in der Schweiz) und lang anhaltende, intensive konvektive Stürme beobachtet. Der durch die globale Erwärmung bedingte Temperaturanstieg erhöht den Sättigungsdampfdruck der Luft und intensiviert damit konvektive Prozesse durch Feuchtigkeitszufuhr und erhöhte latente Wärmeabgabe. Viele der intensivsten konvektiven Ereignisse in Europa ereignen sich rund um die Alpen, wo die großräumige atmosphärische Strömung durch die komplexe Topographie der Gebirgskämme und -täler erheblich beeinflusst wird und mit regionalen bis lokalen Prozessen interagiert. Neuere Klimatologien von Hagel und Blitzen weisen auf ausgeprägte Hotspots konvektiver Aktivität rund um die Alpen hin. Eine umfassende Analyse dieser Hotspots, ihrer räumlich-zeitlichen Variabilität und der zugrundeliegenden Prozesse ist jedoch noch nicht für mehrere Alpenländer und konvektive Gefahren durchgeführt worden.
Zielsetzung und Methodik
Das Ziel von CROSCEA ist die systematische Klassifizierung und Charakterisierung konvektiver Hotspots im Alpenraum. Anschließend sollen die regionalen bis lokalen Prozesse, die zu verstärkter Konvektion führen, anhand von hochauflösenden Beobachtungs- und Modelldaten genauer analysiert werden. CROSCEA ist mit der europaweiten TIM-Feldkampagne (Thunderstorm Intensification from Mountains to Plains) des European Severe Storms Laboratory (ESSL) assoziiert und verpflichtet sich, mit seinen Ergebnissen zu den übergeordneten Zielen von TIM beizutragen.