Siegelement der Uni Freiburg in Form einer Blume

Vergabe des studentischen Lehrpreises für digitale Lehre im Sommersemester 2020

Im Sommersemester 2020 kamen mit der plötzlichen Umstellung der Präsenzlehre auf digitale Formate große Herausforderungen auf die einzelnen Fächer zu. Doch: Kann darin auch eine Chance liegen? Wie kann man die neu entstandenen Formate auch künftig sinnvoll nutzen? Welche neuen Lehrformate sind vielleicht entstanden, die auch nach der Pandemie die Lehre bereichern können?

Vor diesem Hintergrund hat die studentische Projektgruppe Lehrevaluation der Offenen Fachschaft Medizin Freiburg e.V. für das Sommersemester 2020 einen nicht-dotierten Lehrpreis für digitale Lehre an je drei patientennahe und patientenferne Fächer vergeben. Als Grundlage für die Entscheidung dienten die Evaluationen aus dem Sommersemester 2020. Hierbei wurden alle Studierenden der medizinischen Fakultät befragt: Welches Fach sollte aus Eurer Sicht den Preis für das beste digitale Lehrangebot in diesem Semester bekommen und warum? Auf Grundlage dieser Evaluationen sowie weiterer Rückmeldungen der Studierenden, die die Fachschaft im Laufe des Sommersemesters erreicht haben, wurden die Gewinnerfächer für diesen Lehrpreis ausgesucht.

Patientenferne Fächer:

  1. Biochemie: Das Fach Biochemie wurde sehr gut evaluiert. In absoluten Zahlen wurde das Fach mit 78 Nennungen am häufigsten für den Lehrpreis empfohlen. Es wurde die gelungene Kommunikation auf ILIAS hervorgehoben, insbesondere das konstruktive Feedback der Dozierenden an die Studierenden im Rahmen des digitalen Laborpraktikums sowie die stets pünktliche Bereitstellung der Lehrmaterialien. Das Material, welches zur Verfügung gestellt wurde, insbesondere das Skript, wurde als hochwertig und anschaulich sowie die Professor:innen als besonders engagiert hervorgehoben. Gerade vor dem Hintergrund, dass Biochemie ein Laborpraktikum beinhaltet, ist die gelungene Umstellung auf ein digitales Format bemerkenswert und wurde besonders berücksichtigt.
  2. Pharmakologie und Toxikologie: Ausschlaggebend für die Ehrung ist unter anderem die sehr hohe Zahl von Nennungen in den Freitextkommentaren. Das Fach wurde insbesondere für seinen äußerst gelungenen Auftritt auf ILIAS und für seine klare Organisation trotz der erschwerten Verhältnisse gelobt. Auch die Zuverlässigkeit beim rechtzeitigen Bereitstellen der Inhalte wurde explizit als positiv hervorgehoben. Dem Einsatz der Dozierenden ist es zu verdanken, dass die Lehre trotz der veränderten Situation schnell angepasst und so den Studierenden auch während der Pandemie in gewohnt hoher Qualität zuteilwurde. Durch den zuverlässigen Informationsfluss zwischen Dozierenden und Studierenden konnten Fragen und Unklarheiten einfach und schnell geklärt werden
  3. Medizinische Psychologie: Das Fach „Medizinische Psychologie“ wurde mit 59 Nennungen sehr häufig für den Lehrpreis vorgeschlagen. Besonders gelobt wurde der übersichtliche und ansprechende Auftritt auf ILIAS. Des Weiteren wurden die Onlinepräsenz sowie die Vorlesungen als strukturiert und übersichtlich beschrieben. Das Aufzeichnen der Vorlesungen im Hörsaal mit der Möglichkeit, interaktiv Fragen zu stellen, wurde von den Studierenden als positiv wahrgenommen. Insgesamt wurde hervorgehoben, dass die Studierenden sich in ihrem Lernprozess durch die Art und Weise der digitalen Gestaltung des Faches sehr gut unterstützt fühlten.

Patientennahe Fächer:

  1. HNO: Ausschlaggebend hierfür war die besondere Hervorhebung dieses Blockkurses durch die Studierenden in der Evaluation. Besonders gelobt wurden die Verfügbarkeit nahezu aller Lerninhalte bereits zu Beginn des Semesters, wie auch die kontinuierlichen Angebote für eine direkte digitale Interaktion mit den Dozierenden. Das Schaffen einer neuen Lernplattform und die Integration der bereits vorhandenen digitalen Angebote wurden von den Studierenden positiv aufgenommen. Gleichzeitig haben die Studierenden über das ganze Semester die überdurchschnittliche Motivation der Dozierenden wahrgenommen, die Lehre in der HNO auch digital möglichst mitreißend zu gestalten.
  2. Arbeits- und Sozialmedizin: Als Grund wird von den Studierenden das umfangreiche, vielfältige und abwechslungsreiche Lehrangebot genannt. Dazu zählen die Vorlesungen, die dazugehörigen Folien, die Nutzung des ILIAS-Forums, virtuelle Begehungsvideos, Zusammenfassungen und Übungsfragen. Die Studierenden empfanden es als sehr hilfreich, ihren Kenntnisstand mithilfe von Quizfragen zu überprüfen. Insbesondere die digitale Besichtigung der Küche des Uniklinikums und des Heizkellers als Ersatzprogramm für die eigentlich stattfindenden Begehungen von (externen) Betrieben wurde mehrfach gelobt. Die Videos umfassten Drohnen-Aufnahmen und informativ kommentierte und anregend animierte Videos (passende Musikuntermalung etc.) um zu zeigen, unter welchen arbeitsmedizinischen Gesichtspunkten ein Arbeitsplatz inspiziert werden sollte
  3. Gynäkologie: Besonders positiv wurden die abwechslungsreichen Vorlesungen und Seminare bewertet, bei denen die Dozierenden sich viel Mühe gaben, auch praktisches Wissen auf digitalem Wege zu vermitteln. Zudem hat der Fachbereich mit eigens erstellten Videos der sonst am Modell stattfindenden Untersuchungsübungen sowie Untersuchungsvideos mit Patientinnen Kreativität und Flexibilität bei der Umstellung der Lehre bewiesen und auch in digitaler Form patientennahes Lernen ermöglicht. Die Studierenden schätzen es sehr, dass die Dozierenden über regelmäßig stattfindende Zoom-Konferenzen auch für individuelle Fragen zuverlässig ansprechbar waren.

Die Übergabe der Urkunden erfolgte Corona-konform mit ausreichend Abstand aber unverminderter Freude bei den Preisträger:innen.

Studentische AG Lehrevaluation der Offenen Fachschaft Medizin Freiburg e.V. in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Lehrevaluation

Medizinische Fakultät

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