Welt der Koranübersetzungen

In den vergangenen 120 Jahren haben Muslim*innen den Koran in Dutzende von Sprachen übersetzt. Die Übertragungen fanden an vielen verschiedenen Orten und unter ganz unterschiedlichen Bedingungen statt. Ihnen widmet sich die Ausstellung „The Global Qur’an. Welt der Koranübersetzungen“, die vom 10. Januar 2025 bis 5. April 2025 im Uniseum der Universität Freiburg zu sehen ist. Die Schau ist Teil des Freiburger Forschungsprojekts „GloQur – The Global Qur’an“, das von der Europäischen Union gefördert wird. „Jede Koranübersetzung erzählt eine Geschichte: Von Übersetzern, Verlagen, Leserinnen, politischen Institutionen, missionarischen Bewegungen, Sprachaktivismus, Koranschulen und vielem mehr“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Johanna Pink, Professorin für Islamwissenschaft und Geschichte des Islam an der Universität Freiburg.

Das Forschungsprojekt GloQur untersucht historische, soziopolitische und linguistische Aspekte von Koranübersetzungen weltweit im Kontext von Globalisierung und neuen Medien: Dabei geht es unter anderem um die Bedingungen der Auftragsvergabe, die literarischen Hintergründe, die Entscheidungen der Übersetzer und die Rezeption durch das Publikum. „Die Geschichten der Koranübersetzungen umspannen die ganze Welt, sie finden in Südafrika statt, in Russland, in Indonesien oder in Deutschland“, sagt Pink. „In ihnen spiegelt sich die deutsche Teilung ebenso wider wie Stalins Gulag, die Dekolonisation Indiens oder die weltweite Ausbreitung saudischer Ideologie. All diese Perspektiven wollen wir durch Schlaglichter in unserer Ausstellung aufzeigen.“

Während der Laufzeit gibt es Führungen in Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch, Ukrainisch, Polnisch, Indonesisch, Urdu und Arabisch.