Was wurde aus den ehemaligen Studierenden der Albert-Ludwigs-Universität? Welche Berufe und Tätigkeiten üben sie heute aus? Wie bewerten sie in der Rückschau ihr Studium in Freiburg? Um auf diese und weitere Fragen Antworten zu erhalten, befragt die Universität Freiburg in dreijährigen Turnus ihre Absolvent*innen.
Befragt wurden in diesem Jahr alle ehemaligen Studierenden, die zwischen dem Wintersemester 2021/22 und dem Sommersemester 2023 ihr Studium an der Universität Freiburg abgeschlossen haben. Insgesamt nahmen 1.852 Absolvent*innen an der Umfrage teil. Neu in dieser Befragung waren Themen wie digitales Lernen und digitale Klausuren, aber auch Fragen zu Nachhaltigkeit, Ethik und Auslandsaufenthalten. In diesem Beitrag soll ein Blick auf die wichtigsten Erkenntnisse der Umfrage geworfen werden.
Rund 30 % der Absolvent*innen haben im Rahmen ihres Studiums ein oder mehrere Auslandssemester absolviert, weshalb ein Blick auf dieses Thema lohnt. Die Absolvent*innen geben am häufigsten an, durch das Erasmus+ Programm gefördert worden zu sein. Für die meisten von ihnen verlängerte sich das Studium aufgrund des Auslandsaufenthaltes zwar, doch war der Schritt in der Regel gut eingeplant und die Verlängerung des Studiums wurde nicht als weiter störend empfunden. Mit den Beratungsangeboten der Universität waren die meisten Studierenden zufrieden. Neben den Angeboten durch das International Office konnte man sich auch in den jeweiligen Fachbereichen beraten lassen, was besonders positiv bewertet wurde. Insgesamt waren die Absolvent*innen trotz des zusätzlichen Zeitbedarfs und dem Organisationsaufwand mit dem Verhältnis von Aufwand und Nutzen des Auslandsaufenthalts zufrieden.
Die Umfrageergebnisse zeigen auch, dass die Regelstudienzeit nicht nur aufgrund von Auslandsaufenthalten bei vielen Absolvent*innen überschritten wurde, sondern dass auch eine Vielzahl anderer Faktoren eine Rolle spielten. Berufliche Verpflichtungen, zusätzliche Praktika oder persönliche Gründe wie familiäre Belastungen führten ebenfalls dazu, dass Studierende mehr Zeit für ihr Studium benötigten. Besonders hervorzuheben ist in diesem Befragungszyklus der Einfluss der Corona-Pandemie, die für mehr als die Hälfte der Befragten einen erheblichen Einfluss auf den Studienverlauf hatte und zu einer Verlängerung der Studienzeit führte. So gaben rund 65 % der Befragten an, länger als in Regelzeit studiert zu haben.
In der Fragegruppe Studienangebote und -bedingungen zeigt sich, dass die Mehrheit der Absolvent*innen diesbezüglich zufrieden ist. Besonders hervorgehoben wurde die gute zeitliche Koordination von Lehrveranstaltungen sowie die hohe fachliche Qualität der Lehre. Über 60 % der Teilnehmenden bewerteten auch die Kontaktmöglichkeiten zu den Lehrenden und die Zusammenarbeit mit den Kommiliton*innen als positiv oder sehr positiv.
Neu in die Befragung aufgenommen wurde eine Fragegruppe zu digitaler Lehre bzw. digitalen Klausuren, die vor allem im Kontext der Corona-Pandemie an Aktualität gewonnen haben. In Bezug auf die digitale Lehre gaben rund 63 % der Befragten an, dass es während ihres Studiums ausreichend digitale Lehr- und Lernmöglichkeiten gab. Der Einfluss der digitalen Formate wurde insgesamt als positiv wahrgenommen. Die Absolvent*innen kamen dabei gut oder sehr gut mit den neuen digitalen Formaten zurecht.
Trotz dieser positiven Rückmeldungen machte die Umfrage aber auch wieder Handlungsfelder deutlich,in denen noch Verbesserungspotenzial besteht. So wurde die Unterstützung bei der Praktikumssuche sowie die Bereitstellung von Informationen und Veranstaltungen zum Berufseinstieg von etwa der Hälfte der Befragten als unzureichend bewertet. Hier wünschen sich ehemalige Studierende eine bessere Orientierung und mehr Unterstützungsangebote der Universität, wenn sie ins Berufsleben starten. Trotzdem haben die meisten Absolvent*innen nach eigenen Angaben nur 1 bis 3 Monate gebraucht, um eine erste Beschäftigung zu finden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Befragung der Absolvent*innen war der Kompetenzerwerb im Studium. Die Mehrheit der Befragten gab an, durch ihr Studium ein breites Grundlagen- sowie spezielles Fachwissen erworben zu haben. Besonders positiv wurde die Förderung eigenständigen Arbeitens bewertet. Auch die Fähigkeit zu planen und zu organisieren sowie die Fähigkeit Zusammenhänge zu erkennen wurden insgesamt als gestärkt wahrgenommen. Allerdings zeigte sich, dass einige überfachliche Kompetenzen weniger stark ausgebaut wurden. Besonders auffällig ist die Bewertung der Fähigkeit, auf die eigene körperliche und mentale Gesundheit zu achten. Dieser Aspekt wurde im Vergleich zu anderen Kompetenzfeldern deutlich schlechter bewertet. Nur eine Minderheit der Absolvent*innen gab an, dass ihr Studium sie in diesem Bereich ausreichend sensibilisiert oder unterstützt hat.
Das Thema Nachhaltigkeit mit seinen vielschichtigen Dimensionen lässt sich nur eingeschränkt im Rahmen der Befragung der Absolvent*innen erfassen. Insbesondere über alle Universitätseinheiten hinweg erlaubt das Messinstrument nur eingeschränkte Aussagen. Hier ist ein Blick auf die Berichte auf Ebene der Lehreinheiten sinnvoll, um genauere Informationen zu erhalten. Insgesamt bewerten die Absolvent*innen jedoch den Einfluss ihres Studiums auf die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in den Alltag als eher gering.
Insgesamt ist erfreulich, dass die Mehrheit der Absolvent*innen auch in diesem Befragungszyklus mit ihrem Studium an der Universität Freiburg zufrieden ist. 70 % gaben an, insgesamt mit ihrem Studium zufrieden oder sehr zufrieden zu sein, und etwa 77 % würden die Universität Freiburg für ihr Studium erneut wählen.
Dank der regen Teilnahme der Absolvent*innen an der Befragung stehen der Universität wieder wichtige Daten für die Qualitätssicherung und -entwicklung im Bereich Studium und Lehre zur Verfügung. Im weiteren Prozess werden die Daten nun vor dem jeweiligen fachlichen Hintergrund interpretiert, damit Entwicklungsmaßnahmen abgeleitet werden können. Lehrende und Lernende sind jetzt gleichermaßen eingeladen, mit den Daten weiterzuarbeiten.
Dank der regen Teilnahme der Absolvent*innen an der Befragung stehen der Universität wieder wichtige Daten für die Qualitätssicherung und -entwicklung im Bereich Studium und Lehre zur Verfügung. Im weiteren Prozess werden die Daten nun vor dem jeweiligen fachlichen Hintergrund interpretiert, damit Entwicklungsmaßnahmen abgeleitet werden können. Lehrende und Lernende sind jetzt gleichermaßen eingeladen, mit den Daten weiterzuarbeiten.
Die Berichte zur Befragung der Absolvent*innen 2024/25 sowie weitere Informationen sind auf der Website der Abteilung Qualitätsmanagement & Akkreditierung/Zentrale Befragungen zu finden.
Autorinnen: Silia Fürniss, Julie Groß