Seit 2013 befragt die Universität Freiburg ihre Studierenden zu ihrem Studium und dessen Rahmenbedingen mit dem Ziel, diese kontinuierlich zu verbessern. Im Sommersemester wurden die aktuell immatrikulierten Studierenden aller Fachrichtungen abermals eingeladen, uns ihre Meinung zu sagen.
38% (n=7834) der Studierenden nahmen an der Befragung teil. 76% dieser Teilnehmer*innen sind der Meinung, dass ihr Studium an der Universität Freiburg bisher ihren Erwartungen entspricht und 86% geben an, gerne an der Universität Freiburg zu studieren. Wie die Stimmung an der Universität Freiburg sonst so ist, zeigen die folgenden Daten.
Es ist jedem bekannt, dass Freiburg nicht nur eine klassische Universitätsstadt ist, sondern auch die Stadt der Bächle und Gässle, ein historisches Schmuckstück mitten im Schwarzwald. Das macht Freiburg auch für Studierende interessant. 80,2 % der Studierenden benennen die Attraktivität der Stadt als wichtigsten Aspekt bei der Entscheidung, ihr Studium an der Universität Freiburg aufzunehmen, dicht gefolgt vom Profil des jeweiligen Studiengangs, das für 73% der Befragten eine wichtige Rolle spielt.
Im Vorfeld des Studiums haben sich die meisten Studierenden über die Homepage der Uni Freiburg (ca. 85%) und die des Fachbereichs (ca. 82%) informiert. Jedoch empfindet lediglich die Hälfte der Nutzer*innen die Homepages als hilfreich.
Zurzeit befinden sich über 6000 der an der Universität Freiburg eingeschriebenen Studierenden im 1. und 2. Fachsemester. Gerade der Einstieg ins Studium kann eine Herausforderung darstellen, weshalb es wichtig ist, gezielt die Situation der Studienanfänger*innen zu erfassen und herauszufinden, welche Orientierungsveranstaltungen in der Studieneingangsphase genutzt und wie diese von den Studierenden eingeschätzt werden. 88,3% der Befragten gaben an, an der Einführungsveranstaltung ihres Fachs teilgenommen zu haben, womit dies das am häufigsten genutzte Unterstützungsangebot darstellt. 77,6% der Studierenden, die an der Einführungsveranstaltung teilgenommen haben, bewerteten dieses Format außerdem als hilfreich. Insgesamt geben 61% der Befragten an, dass sie sich in der Studieneingangsphase gut betreut fühlten.
Die Universität bietet vielfältige Betreuungs- und Beratungsangebote für Studierende aller Fachsemester an, wie beispielweise die Studienberatung oder Mentoring-Programme. Auf die Frage, welche Angebote von den Studierenden genutzt werden, gaben etwa 80% an, dass sie bereits ein Tutorat besucht haben. 80,3% dieser Personen gaben weiterhin an, dass dieses aus ihrer Sicht ein hilfreiches Unterstützungsangebot sei. Um sich über die Anforderungen und den Verlauf des Studiums zu informieren, sprechen 96,1% der Befragten mit Mitstudierenden und bewerten dies als die hilfreichste Informationsquelle. Neben Gesprächen mit Mitstudierenden werden auch das Modulhandbuch, die Fachstudienberatung und das Gespräch mit Lehrenden als hilfreiche Informationsquellen bewertet.
Der Erwerb und Aufbau von Kompetenzen ist zentraler Bestandteil eines Hochschulstudiums, doch welche Fertigkeiten sind für die Studierenden am wichtigsten und inwieweit werden diese aus Sicht der Studierenden an der Universität Freiburg gefördert? 93,6% der Studierenden ist die Förderung der fachlichen Kenntnisse wichtig und 85% der Befragten sind der Meinung, dass diese fachlichen Kenntnisse in ihrem bisherigen Studium in hohem Maß gefördert wurden. Dies zeigt, dass die Vermittlung von fachlichem Wissen nach wie vor das Kernelement jedes Studienganges ist.
Die Fähigkeit, kritisch zu denken, ist in Zeiten der Informationsflut durch digitale Medien unerlässlich. Sie befähigt dazu, sich eine eigene Meinung zu bilden, Informationen zu prüfen und kognitive Fehlschlüsse zu minimieren. Auch 91% der Befragten geben an, dass die Förderung kritischen Denkens für sie von fundamentaler Bedeutung ist. 49,6% der Befragten beurteilen, dass sie in ihrem bisherigen Studium an der Universität Freiburg in ihrem kritischen Denken in hohem Maß gefördert wurden.
Eines der wichtigsten Ziele der EU ist „die Förderung einer hochwertigen allgemeinen und beruflichen Bildung und des sozialen Zusammenhalts“ (Offizielle Website der europäischen Union, Stand: 17.09.2019). Programme wie beispielsweise Erasmus+ gewährleisten eine hohe Mobilität der Studierenden innerhalb der EU – eine Möglichkeit, die von Studierenden gerne genutzt wird: 22% der Befragten haben bereits einen Auslandsaufenthalt absolviert und weitere 36% planen während ihres Studiums ins Ausland zu gehen. Für die verbleibenden 42%, die angaben, nicht ins Ausland gehen zu wollen, stellen vorwiegend die Verlängerung der Studienzeit sowie die hohe finanzielle Belastung einen Hinderungsgrund dar.
Auch wenn sich klassische Universitäten in ihrem Selbstverständnis immer noch stark auf das humboldtsche Ideal von Einheit von Forschung und Lehre berufen, so ist doch auch zu beobachten, dass in den letzten Jahrzehnten die Frage nach der Praxisorientierung der universitären Ausbildung von den verschiedensten Seiten immer lauter gestellt wird und damit in den Fokus der Aufmerksamkeit rückt. Auch für die Studierenden der ALU spielt die Praxisorientierung der Lehre eine große Rolle. Laut der Befragungsergebnisse ist den Studierenden der Praxisbezug sogar wichtiger als der Forschungsbezug. So geben 90% der Befragten an, dass ihnen der Praxisbezug der Lehrveranstaltungen sehr wichtig oder wichtig sei, während 68% den Forschungsbezug der Lehrveranstaltungen als (sehr) wichtig bewerten. Die Umsetzung dieses Aspektes entspricht allerdings nicht den Erwartungen der Studierenden: Während beispielsweise 85% der Befragten Lehrveranstaltungen (sehr) wichtig finden, in denen spezielles Praxiswissen vermittelt wird, geben nur 37% an, dass dieser Aspekt aus ihrer Sicht auch (sehr) gut umgesetzt wird.
Die kompletten Befragungsergebnisse sind auf der Homepage der Abteilung QM Studium & Lehre einsehbar. Weitere Informationen können gerne bei den Mitarbeiterinnen der Zentralen Befragungen Natalie Boros und Carolin Wagner (befragung@uni-freiburg.de) eingeholt werden. Die nächste Befragung der Studierenden findet im Sommersemester 2022 statt.