Program Winter Term 2025/2026
Authors: Dr. Sophie Nolden and Yee Lee Shing — University of Freiburg, Department of Psychology, Chair of Developmental Psychology
Full Title: Restudy improves older adults’ associative and source memory
Abstract: In the current study, we aimed to test if older adults’ impairments in associative and source memory, in comparison to younger adults, can be overcome by more intensive memory encoding. Younger and older adults encoded word pairs that consisted of a visual word and a spoken word (female or male voice). Participants were then asked to recognize the spoken word (item memory), the associated visual word (associative memory), and the speaker (source memory). Importantly, half of the participants did an additional round of encoding. Our results revealed good item memory and rather poor associative and source memory in all age groups. Younger adults outperformed older adults in associative and item memory. However, when older adults did an additional round of encoding, performance in all memory tests but source memory improved. We conclude that more intensive encoding can attenuate older adults’ associative memory deficit but not their deficit in source memory.
Notes: inkl. Einstand / Ausstand!
Authors: Charlotte Vössing — PhD Researcher, University of Freiburg, Educational Psychology; Prof. Dr. Andrea Kiesel — Professor of Cognitive Psychology, University of Freiburg; Prof. Dr. Martin Schwichow — Professor of Physics Education, PH Freiburg; Prof. Dr. habil. Werner Rieß — Professor of Biology Education (ReCCE), PH Freiburg; Dr. Tino Endres — Postdoc, University of Freiburg
Full Title: Empirie, die ankommt: Bildungsforschung zu BNE durch Adaption an Lehrkraftanforderungen wirksam kommunizieren
Abstract: Trotz zahlreicher empirischer Befunde zur Bildung für nachhaltige Entwicklung gelangen diese bislang nicht genug in die Unterrichtspraxis. Das Anfang 2025 gestartete Projekt KeBNE – Kommunikation evidenzbasierter BNE in Schulen setzt an dieser Lücke zwischen dem Vorliegen empirische Befunde und deren Umsetzung an: Wie lassen sich empirische Erkenntnisse der Bildungsforschung zu BNE so kommunizieren, dass sie im schulischen Alltag tatsächlich wirksam werden? Effektive Wissenschaftskommunikation muss sich an der Zielgruppe orientieren, die sie umsetzen kann: den Lehrkräften. Damit eine solche Adaption gelingt, werden im Moment die subjektiven Anforderungen und Barrieren von Lehrkräften im Umgang mit empirischen Erkenntnissen zu wirksamer BNE erhoben und analysiert. Auf diesen Lehrkräfteanforderungen aufbauend, sollen im nächsten Projektschritt Schablonen für Erklärvideos entwickelt werden, die empirischen Befunde zu wirksamen BNE-Strategien adressatengerecht und motivierend an Lehrkräfte vermitteln können. Die Schablonen orientieren sich an den Anforderungen der Lehrkräfte und betten die empirischen Befunde in ein dementsprechendes Narrativ ein. Um diese adaptiven Schablonen zu evaluieren, wollen wir Erklärvideos zu aktuellen empirischen Befunden aus der BNE erstellen. Als Endresultat des Projektes wird eine frei zugängliche Online-Plattform der Wissenschaftskommunikation zu BNE angestrebt, die zum einen empirische Befunde für Lehrkräfte maßgeschneidert zur Verfügung stellt und gleichzeitig BNE-Forschende bei der adressatengerechten Wissenschaftskommunikation unterstützt.
Notes: —
Authors: Prof. Dr. Meike Bonefeld — Junior Professor, Educational Science, University of Freiburg
Full Title: Verstehen, Verändern, Verstetigen – Säulen einer Lehrkräfteaus-/weiterbildung zur Minimierung von Stereotypeneinflüssen
Abstract: Unsere Arbeitsgruppe befasst sich mit der Professionalisierung von Lehrkräften im Umgang mit migrationsbedingter Heterogenität. Der Vortrag stellt drei zentrale Forschungsschwerpunkte vor: (1) die Analyse von Wahrnehmungs- und Urteilsprozessen von Lehrkräften und der Bedingungen, unter denen Verzerrungen auftreten oder vermieden werden, (2) die Entwicklung und Evaluation von Maßnahmen zur Förderung professioneller Urteilsbildung sowie (3) den Transfer dieser Erkenntnisse in die Praxis. Besonderes Gewicht liegt dabei auf der ko-konstruktiven Zusammenarbeit mit einem Advisory Board, das Expertisen aus Schulpraxis, Schulpsychologie und Bildungspolitik einbringt. Der Vortrag zeigt, wie unsere Forschung theoretische Analysen, praxisnahe Interventionen und nachhaltige Implementierungsstrategien miteinander verbindet.
Notes: —
Authors: Johanna Ott, M.A. — PhD Researcher, University of Freiburg
Full Title: WAS? Gute Lehre ist nicht alles, was meine Profs machen? – Forschungsleistung und Wohlbefinden von Wissenschaftler:innen im Blick
Abstract: Wissenschaftler:innen an Universitäten tragen nicht nur durch Lehre zur Bildung der Gesellschaft bei, sondern leisten durch ihre Forschung einen Beitrag zur Lösung der Probleme unserer Zeit. Dabei ist die Wissenschaft zunehmend international geprägt – Forschende wechseln zwischen Ländern, und konkurrieren mit Kolleg:innen aus dem internationalen Raum um Gelder und Stellen. Damit stellt sich die Frage, wie individuelle und kontextuelle Faktoren mit der Forschungsleistung und dem Wohlbefinden von Wissenschaftler:innen, über Merkmale des landesspezifischen Wissenschaftssystems hinweg, zusammenhängen. In einer internationalen Querschnittsstudie befragten wir Wissenschaftler:innen aus unterschiedlichen Wissenschaftssystemen (Deutschland, Norwegen, Südafrika) zu ihrer Forschungsleistung und Wohlbefinden und betrachten den Einfluss sowohl der individuellen Motivation als wichtigen Treiber für das Handeln von Wissenschaftler:innen, als auch ihre tatsächliche wöchentliche Arbeitszeitgestaltung als Einflussfaktoren. Neben dem Blick auf Wissenschaftler:innen als Dienstleister:innen für unsere Gesellschaft, die möglichst produktiv sein sollen, gibt der Vortrag einen Einblick in das Wissenschaftssystem als Arbeitsumfeld. Dabei nehmen wir Wissenschaftler:innen aller Karrierestufen und verschiedener Fachrichtungen in den Blick.
Notes: —
Authors: Melanie V. Keller — PhD Candidate, University of Augsburg; Lecturer, University of Freiburg
Full Title: „Also ich leg keinem Steine in den Weg, aber ich schubse auch niemanden über die Ziellinie“ – Motivation von Studierenden beim Peer-Feedback geben und wie man hochqualitatives Peer-Feedback fördern kann
Abstract: Peer-Feedback – Feedback von Studierenden für Studierende – hilft Studierenden erwiesenermaßen in ihrem Lernen und Leisten. Was motiviert Studierende, wenn sie ihren Peers Feedback geben? Wie können Studierende unterstützt werden, hochqualitatives Feedback zu geben, und was motiviert Feedback-Empfänger*innen, wenn sie das Feedback bekommen? Dieser Vortrag fasst die Ergebnisse einer Dissertation zusammen, die zur Beantwortung dieser Fragen beiträgt. Drei empirische Studien beleuchten unterschiedliche Aspekte dieser Fragen: In der ersten, korrelativen Studie (N = 254 / 173) werden Situated Expectancy-Value Theory und Achievement Goal Theory auf Peer-Feedbackgebende angewendet. Die Studie zeigt, dass insbesondere Aufgabenziele und die wahrgenommene Nützlichkeit eine Rolle dafür spielen, wie hoch die Qualität des gegebenen Feedbacks ist. In der zweiten, experimentellen Studie (N = 356 / 278) wurde eine minimalistische Intervention zur Steigerung der (motivationalen) Feedbackqualität entwickelt und getestet. Es zeigte sich, dass diese Intervention Effekte bis hin zu den Studierenden haben kann, die das Feedback bekommen. Die dritte Studie untersucht qualitativ (N = 12), welche (sozialen) Ziele Studierende in der Peer-Feedbackgabe verfolgen.
Notes: —
Authors: Dr. Lisa Bender — Postdoctoral Researcher, Developmental Psychology, University of Freiburg
Full Title: Psychologiedidaktik – Ein kleiner Workshop in eigener Sache
Abstract: Ein nicht unerheblicher Teil unserer Lehre und Forschung betrifft die Vermittlung psychologischer Inhalte und Kompetenzen beispielsweise an Psychologiestudierende und/oder (angehende) Lehrkräfte. Darüber hinaus spielt die Didaktik der Psychologie auch in weiteren Kontexten eine Rolle (Schule, andere Studiengänge, Wissenschaftskommunikation). Im Workshop diskutieren wir, welche speziellen Anforderungen die Lehre im Fach Psychologie mit sich bringt, wie diese adressiert werden können und inwiefern sich daraus Impulse für unsere eigene Lehre (und Forschung) ableiten lassen.
Notes: —
Authors: Dwayne Lieck — PhD Researcher, University of Freiburg; Prof. Dr. Andreas Vorholzer — Professor of Physics Education, TUM; Prof. Dr. Alexander Eitel — Professor of Educational Psychology, JLU Gießen; Prof. Dr. Shana K. Carpenter — Professor School of Psychological Science, Oregon State University; Prof. Dr. Claudia von Aufschnaiter — Professor of Physics Education, JLU Gießen; Prof. Dr. Alexander Renkl — Professor (emer.), University of Freiburg; Johanna Bohm, M.Sc. — (former) PhD Researcher, University of Freiburg
Full Title: Ernie & Bert or Tom & Jerry? Investigating the Compatibility of Retrieval Practice and Constructive Learning in Two Classroom Experiments
Abstract: Constructive retrieval, the combination of a constructive learning activity with retrieval practice, has been pointed out as a potential method to achieve a high degree of comprehension and retention of contents. Still, both learning activities have largely been investigated in separate lines of research, with only a few lab studies investigating constructive retrieval. We therefore conducted two between–within-subjects classroom experiments, integrating a tablet-based learning environment with constructive retrieval tasks into the 11th grade physics curriculum. In experiment one (N = 134) we varied whether students received self-explanation (constructive) or description (non-constructive) tasks. In experiment two (N = 250) we additionally varied whether the tasks were conducted in a closed- (retrieval practice) or open-book (no retrieval practice) format. The results of both studies were dramatically different and may even seem contrary. We discuss why the results are not as surprising as one may think given the theory behind constructive retrieval.
Notes: —
Authors: Prof. Dr. Martin Daumiller — Professor of Educational Psychology, Universität Freiburg
Full Title: Motivation macht den Unterschied: Wie Person und Kontext gemeinsam wirksame Lern- und Bildungsprozesse in Schule und Unterricht gestalten
Abstract: Motivation ist ein zentraler Motor schulischen Lernens – sie entscheidet darüber, ob, wie und mit welcher Qualität Bildungsprozesse stattfinden. Der Vortrag betrachtet Motivation als dynamisches Zusammenspiel von Person und Kontext: Individuelle Ziele, Erwartungen und Selbstwirksamkeit wirken stets im Wechsel mit Merkmalen der Lernumgebung, des Unterrichts und des sozialen Rahmens. Empirische Befunde beleuchten (1) Stabilität und Kontextabhängigkeit motivationaler Orientierungen, (2) differenzielle Effekte von Personen- und Situationsmotivation auf Lehrqualität und Lernerleben, (3) gezielte Unterstützung aktueller Motivation durch Kontextgestaltung (Prompts, Feedback) sowie (4) Interaktionen zwischen Person und Kontext, die adaptive Lernumgebungen ermöglichen.
Notes: Auswärtiger Vortrag, beim IfE.
Authors: Constantin von Luttitz — PhD Researcher, University of Freiburg (Educational Psychology)
Full Title: “To agree or strongly agree, that is the question” – Not according to Hamlet but most psychological researchers. Or is it?
Abstract: I will discuss how rating scales are commonly used and interpreted in the social sciences, highlighting their often-neglected limitations and methodological challenges. I will then introduce forced-choice measures as a complementary approach rather than a replacement, illustrating how they can address some of these issues. Finally, I will outline the types of research questions that can be explored using forced-choice methodologies.
Notes: —
Authors: Katharina Fleig — Research Associate & Doctoral Candidate, Leibniz-IWM Tübingen
Full Title: Effekte automatisierten Feedbacks auf metakognitive Regulation und Lernerfolg
Abstract: Forschungsergebnisse zeigen, dass Lernende häufig Schwierigkeiten haben, Lernprozesse verlässlich zu überwachen, was zu ineffizienten Kontrollentscheidungen und reduziertem Lernerfolg führt. Obwohl Feedback dabei unterstützend wirkt, ist der Einfluss automatisierten Feedbacks zu offenen Textantworten auf metakognitive Regulationsprozesse bislang unzureichend untersucht. Dieses Projekt untersucht daher, welchen Einfluss verschiedene Formen automatisierten Feedbacks während des Lernens mit Retrieval Practice auf die Lernleistung und die metakognitive Genauigkeit haben. In Studie 1 (N = 126) erhielten Teilnehmende Feedback zur Länge ihrer Antworten, in Studie 2 (N = 131) zur Nennung von Schlüsselwörtern der Lerninhalte. Beide zeigten keinen direkten Effekt auf die Lernleistung oder die metakognitive Genauigkeit, jedoch einen indirekten Mediationseffekt über die Antwortlänge. In Studie 3 erhalten Lernende Feedback, das entweder von ChatGPT stammt oder auf der Analyse eines selbstentwickelten, ML-basierten Systems aufbaut.
Notes: Datum vorläufig (MI).
Authors: Dr. Marie-Christin Krebs — Postdoctoral Researcher, JLU Gießen (Educational Psychology)
Full Title: Schön einfach oder nur einfach schön? Chancen und Herausforderungen für Erklärvideos als Lernmedium
Abstract: Viele Menschen schauen gerne Erklärvideos. Erklärvideos erklären komplexe Inhalte einfach und kompakt und sind zudem oft auch noch unterhaltsam. Doch sind sie auch lernförderlich? Bisherige Forschung zeigt, dass Erklärvideos ein effektives Lernmedium sein können, wenn sie lernförderlich gestaltet und lernwirksam eingesetzt werden. Gleichwohl birgt das Lernen mit Erklärvideos Herausforderungen: Der stetige Informationsfluss kann die kognitive Belastung erhöhen; die Leichtigkeit der Verarbeitung kann zu oberflächlicher Verarbeitung und zu Verständniseillusionen führen. Der Vortrag berichtet u. a. über eine Interviewstudie mit Lernenden mit ADHS (Einfluss von Emotional Design) sowie eine Online-Lernstudie zur Wahlfreiheit des Lernmediums (Text vs. Video) und deren Effekte auf Motivation, Lernprozess und Lernerfolg.
Notes: —
Authors: Marie Wirtz
Full Title: Emotional Design des Lernmaterials – dranbleiben statt abschalten: Kann erhöhtes situatives Interesse die verminderte Anstrengungsbereitschaft bei Aufmerksamkeitsschwierigkeiten kompensieren?
Abstract: Lernsituationen erfordern hohe Selbstregulation, was insbesondere für Lernende mit Aufmerksamkeitsproblemen herausfordernd ist. Interessantes, emotional ansprechendes Lernmaterial kann situatives Interesse, Ausdauer und Konzentration fördern und dadurch die notwendige Anstrengung stabilisieren. Die Studie prüft, ob Lernende mit Schwierigkeiten im Aufmerksamkeitsspektrum besonders von interessensförderlichem Material profitieren, weil dies eingeschränkte Selbstregulation kompensieren kann. Teilnehmende sind Schüler*innen der 9.–11. Klassen sowie gleichaltrige Jugendliche, um eine breite Variation von Aufmerksamkeitsausprägungen und ökologische Validität zu gewährleisten.
Notes: Wenn du mir die korrekte Affiliation/URL schickst, verlinke ich sofort.
