Freiburg, 19.08.2024
Die Auseinandersetzungen zum Israel-Palästina-Konflikt werden in der Öffentlichkeit, in der Politik, in den Medien und auch an Universitäten teilweise sehr kontrovers und emotional geführt.
Auch wenn das Sommersemester 2024 weitgehend konfliktfrei geblieben ist, haben wir vereinzelt Situationen erlebt, in denen das sachliche Gespräch und eine Verständigung nicht mehr möglich waren. Dies endete beim Alumni-Tag am 5. Juli 2024 in der Ausübung des Hausrechts, um den Universitätsfrieden zu schützen. Diese Entscheidung ist den jeweils Verantwortlichen nicht leichtgefallen, und zum Glück ist das ein Einzelfall geblieben. Bei der Veranstaltung kam es zu einer kontroversen Debatte, unter den Gästen im Publikum zeigte sich eine stark polarisierte Atmosphäre. Diese äußerte sich mitunter in Aussagen, die als beleidigend aufgefasst wurden. An dieser Stelle betonen wir mit Nachdruck: Auch wenn die Meinungen in der Sache auseinandergehen, ist es nicht akzeptabel, wenn Veranstaltungen gestört werden oder wenn politischer Streit in verbalen Fehltritten mündet, selbst wenn diese von der Meinungsfreiheit gedeckt sein mögen.
Für die Äußerungen von Gästen kann die Universität keine Gewähr leisten – jedoch nehmen wir unsere Aufgabe sehr ernst, allen Mitgliedern einen möglichst diskriminierungsfreien Campus zu ermöglichen. Die Ereignisse haben gezeigt, wie herausfordernd es sein kann, in einem stark polarisierten Umfeld dem Anspruch und Auftrag zum Diskriminierungsschutz gerecht zu werden. Vor diesem Hintergrund prüft die Universitätsleitung Maßnahmen, die zur Einhaltung eines respektvollen und wertschätzenden Umgangs bei universitären Veranstaltungen beitragen sollen.
Auf einer Website hat die Universität zudem Leitlinien für einen respektvollen Austausch veröffentlicht. Sie bieten eine Grundlage und Orientierung dafür, wie Universitätsangehörige zum Israel-Palästina-Konflikt wertschätzend miteinander kommunizieren können. Die Universitätsleitung ruft alle Mitglieder dazu auf, diese Leitlinien zu beherzigen. Des Weiteren sind auf der Website unterschiedliche Unterstützungsangebote für Studierende und Beschäftigte sowie die Meldestelle für diskriminierende Schriftzüge gelistet.